Kommentar

Klimaanpassung geht alle an

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Ende letzten Jahres hat der Bundestag das Bundesklimaanpassungsgesetz beschlossen. Er will damit die Klimaanpassung auf eine verbindliche Grundlage stellen. Die Bundesregierung soll eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie vorlegen und umsetzen. Länder und Kommunen sollen dabei unterstützt werden, konkrete Risiken vor Ort zu identifizieren und ebenfalls Strategien und Konzepte zur Klimaanpassung zu erarbeiten. Das ist viel zu wenig.

Im beschlossenen Gesetzentwurf sind zwar Kosten für Konzepte benannt, alles andere bleibt jedoch im Ungefähren. Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es demnach keine Pflichten, für die Wirtschaft keinen Erfüllungsaufwand. Auswirkungen auf das Preisniveau, insbesondere auf das Verbraucherpreisniveau, seien nicht zu erwarten. All das suggeriert, dass Klimaschutz und Klimawandelanpassung nichts kosten.

Stadtentwicklerinnen und Freiraumplaner, kommunale Grünflächenämter und Mitarbeitende der gärtnerischen Berufe wissen aber schon lange, dass das nicht stimmt. Klimawandelanpassung mit Hitze- und Starkregenvorsorge gibt es nicht zum Nulltarif. Allein die Transformation der urbanen Grünräume hin zu klimaresilienten Strukturen kostet viel Geld.

Zeit für umfangreiche Strategien, über deren Wirksamkeit in der Politik dann wieder jahrelang gestritten wird, haben wir nicht. Strategien gibt es bereits vielerorts. Allerdings gibt es ein Umsetzungsdefizit. Bereits jetzt sind wir oft nicht mehr in der Vorsorge tätig, sondern reparieren, wie das Beispiel des Ahrtals eindrücklich zeigt (s.a. S. 9).

Vor allem aber ist es falsch, so zu tun, als wären bei der Klimaanpassung Bürger und Wirtschaft ausgenommen. Wenn im nächsten Hitzesommer in einigen Landesteilen die Wasservorräte wieder zur Neige gehen oder die Ernte wegen Starkregen ausfällt, dann spüren wir vielleicht wieder einmal: Klimaschutz und Klimawandel gehen jede und jeden an.

Dr. Kartin Korth

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Dr.-Ing. Katrin Korth
Autorin

Freiraum- und Verkehrsplanerin

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