Anbaugeräte

Probearbeiten mit dem Tiltrotator

Die Produkte im echten Arbeitsleben auf die Probe stellen – dies ist eine wesentliche Aufgabe der Produktentwicklung beim Hersteller von Baggerzubehör und -steuersystemen Rototilt. Dazu prüfen mehrere Testpersonen Prototypen auf Herz und Nieren und teilen dem Unternehmen ihre Erfahrungen mit. Eine von ihnen ist Baggerfahrerin Eira Själin. Sie hat den Tiltrotator RC8 (ein Schwenkrotator) und RC Joysticks getestet.
Rototilt Tiltrotatoren Anbaugeräte
Bestandteil der Produktentwicklung: Eira Själin hat den Tiltrotator RC8 und die RC Joysticks von Rototilt getestet und dem Hersteller Feedback gegeben. Foto: Rototilt

Eigentlich hatte Eira Själin an einem vollkommen anderen Ort Dükerrohre wechseln sollen, aber nun ist ihr Einsatz in den Wäldern von Bjurholm gefragt. Hier, in der nordschwedischen Provinz Västerbotten, ist vor dem Winter im Auftrag des Grundeigentümers eine Forststraße zu bauen. Es gab bereits den ersten Kälteeinbruch, daher muss die Straße schnell fertig werden. "Das mag ich an diesem Job, dass ich an einem Tag für einen Auftrag unterwegs bin und dann am nächsten Tag etwas vollkommen anderes mache", erzählt die 22-jährige Baggerfahrerin. Sie testet den Rototilt RC8, das zweitgrößte Tiltrotator-Modell, das heute an einem 30-Tonner befestigt ist. Der Hersteller bietet Modelle für Bagger von 1,5 bis 43 Tonnen an.

"In letzter Zeit habe ich ihn vor allem für Dränierungsarbeiten eingesetzt. Er ist unglaublich stark. Damit lassen sich einfach Steine aufnehmen oder Rohre wechseln. Manchmal weiß ich vorher nicht, wie groß die Steine sind, und dann ist es wichtig, dass der Tiltrotator einiges aushält. Ein Stein kann auch mal fünf Kubikmeter groß sein, sodass der Bagger ihn kaum halten kann, aber der Tiltrotator schafft das! Wenn eine Böschung zu planieren ist, dann vollbringt er einen wahren Kraftakt. Ich finde, dass er sich für die meisten Aufgaben einsetzen lässt", berichtet die Baggerfahrerin vom RC8.

Schritt in die richtige Richtung

Als junge Frau fällt sie in der Branche zwischen ihren meist männlichen Kollegen natürlich auf. Aber sie stellt auch fest, dass immer mehr Frauen an den Joysticks sitzen. "In den sozialen Medien sieht man gut, dass wir immer mehr werden. Das fühlt sich wie eine ganz natürliche Entwicklung an. Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal schlechter behandelt worden zu sein oder gegen Vorurteilen gekämpft haben zu müssen. Außerdem herrscht in der Branche ein größeres Bewusstsein dafür, dass man nicht alle Fahrer – und Fahrerinnen – über einen Kamm scheren sollte. Allein die Tatsache, dass Rototilt seinen neuesten Joystick so entwickelt hat, dass er auch für kleinere Hände geeignet ist, war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."

Eira war eine der Tester:innen für die RC Joysticks von Rototilt, die für ihr durchdachtes Design ausgezeichnet worden sind. "Von allen Testpersonen hatte ich bestimmt die kleinsten Hände. Daher hoffe ich, dass mein Feedback für mehr Baggerfahrer und –fahrerinnen von Nutzen war. Mit gefällt der `Steuerknüppel´ und wie er in der Hand liegt. Er wirkt vielleicht etwas groß, aber er ist trotzdem gut zu handeln, und ich schätze die Handgelenksstütze. Wenn ich mit dem Löffel eine Böschung bearbeite, benutze ich normalerweise den linken Hebel, aber jetzt konnte ich den Griff loslassen und den Arm einfach nach links wegziehen. Ergonomisch gesehen ein echter Vorteil", erläutert die Baggerfahrerin.

"Natürlich", antwortet Eira auf die Frage, ob kleine Dinge den großen Unterschied ausmachen und schließt an: "Man muss unbedingt die richtige Fahrposition und die optimale Greifstellung finden. Sonst spürt man das abends nach der Arbeit im ganzen Körper. Zum Beispiel sind die Bagger nicht für meine Körpergröße ausgelegt, weshalb ich den Sitz bis zum Äußersten vorschieben muss. Hier setzt hoffentlich die nächste Optimierung an."

Niklas Bjuhr ist am Rototilt-Sitz im schwedischen Vindeln für das Test-Programm verantwortlich und steht täglich in Kontakt mit den Menschen, die die Prototypen in der Praxis an ihren Baggern testen. Zuvor haben die Produkte bereits das interne Testlabor mit verschiedenen Tests durchlaufen. Das Feedback der Fahrer*innen sei Gold wert, sagt Bjuhr: "Die Testpersonen sollen vor allem den Fahrkomfort und die Einsatzfähigkeit des Produkts bewerten. Außerdem melden sie uns Abweichungen und andere Beobachtungen. Das ist für uns bei der Entwicklung enorm hilfreich. Es kann passieren, dass wir von ganz unterschiedlichen Baggerfahrer*innen ähnliche Rückmeldungen erhalten und daraufhin eine bestimme Änderung vornehmen müssen. Praxistests sind unglaublich wichtig."

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