Weiterbildung: Gegensätzliche Interessen bei der Baumpflege

Fachverband geprüfter Baumpfleger Ausbildung und Beruf
Besichtigung der Platanen entlang des Stadtgrabens auf der Kö. Foto: Jörg Cremer

Im urbanen Raum erschweren oftmals sehr gegensätzliche Interessen bei der Baumpflege die Entwicklung tragfähiger Lösungen. Bei der Exkursion des Fachverbandes geprüfter Baumpfleger im Zentralverband Gartenbau (ZVG) nach Düsseldorf wurden diese Konflikte am Beispiel von Rosskastanien intensiv diskutiert. An der zweitägigen Weiterbildung nahmen 30 Mitglieder aus ganz Deutschland teil.

Silke Thyssen, Landschaftsarchitektin der Stadt Düsseldorf, stellte den Teilnehmern die Aufgabe, den Ausfall von sechs neu gepflanzten Edelkastanien im Sommer trotz ausreichender Wässerungsgänge zu erklären. Während eines Besuches der Forstbaumschule Selders in Hünxe diskutierten die Baumpfleger mit Felix Klein-Bösing eine langfristige Sortimentsplanung. Das Augenmerk lag besonders auf der erforderlichen Zertifizierung der Baumschulware. Besonders wichtig sind dabei die Herkunftsgebiete (HkG) für Pflanzen, die unter den strengen Regeln des Forstvermehrungsgutgesetzes (FoVG) aus Vorkommensgebieten (VkG) nach dem Leitfaden zur Verwendung gebietsheimischer Gehölze produziert werden.

Am Forum forstliches Vermehrungsgut (FfV) erfolgt die Zertifizierung über Rückstellproben. Die enorme logistische Leistung der Rückverfolgbarkeit von Artikel und Montage beeindruckte bei einer anschließenden Werksbesichtigung der Firma Ruthmann Hubsteiger in Gescher-Hochmoor. Die interne Qualitätssicherung wird weiter verbessert, indem über alle Hierarchieebenen Ideen benannt und auf ihre Umsetzbarkeit überprüft werden. Beim Besuch der Baumkletterschule Climbtools in Mülheim stellte das Sachverständigenbüro für Bäume und fachspezifischen Versandhandel ihre Seminare rund um den Baum vor.

Am Ende der Veranstaltung waren sich die Baumspezialisten einig: gestalterische Aspekte, ökologische Funktionen und die Gewährleistung der Verkehrssicherheit treffen stets aufeinander und sind individuell abzuwägen.

Eine häufig geminderte gestalterische Funktion und deutlich höhere Unterhaltungskosten stehen einer ökologischen und ideellen Funktion mit emotionaler Bindung gegenüber zudem kommen oft die Vorgaben des Denkmalschutzes hinzu. ILa

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