Auf einstiger Industriebrache Erba entstand ein moderner Bürgerpark
Die Landesgartenschau Bamberg 2012
von: Stephanie Schirken-GersterNicht nur sprichwörtlich, sondern ganz real findet das Leben in Bamberg auf einer Insel statt - umgeben von Natur und dennoch mitten in der Stadt. Das historische Stadtgebiet Bambergs, das 1993 in die Weltkulturerbeliste der Unesco eingetragen wurde, umfasst drei durch zwei Flussarme gegliederte Siedlungsbereiche: die Bergstadt mit dem Dom und den kirchlichen Einrichtungen des Erzbistums, die Inselstadt als bürgerliches Zentrum und die Gärtnerstadt, die seit dem Mittelalter von weiten, offenen Flächen des Erwerbsgartenbaus geprägt ist. Die Verbindung aus historischer Bausubstanz und historischen Freiflächen ist eine Besonderheit der Stadt und hat zu ihrer Auszeichnung als Weltkulturerbe durch die Unesco beigetragen.
Mit dem Zuschlag für die Ausrichtung der Landesgartenschau Bamberg 2012 hat sich der Blick stärker als bislang auf die natürlichen Freiflächen innerhalb der Stadt gerichtet: Natur wurde nicht nur aufgewertet, sondern auch besser zugänglich gemacht und mit der Stadt vernetzt.
Hauptgelände der Gartenschau in Bamberg ist das ehemalige Industrieareal der ehemaligen Baumwollspinnerei Erba. Zwischen 1858 und 1993 wurden hier mal mehr, mal weniger erfolgreich Baumwolle gesponnen und unterschiedlichste Stoffe gewebt. Mit der Schließung der Fabrik begann die Verwaisung des rund 20 Hektar großen Areals. Spuren aus verschiedenen Jahrhunderten treffen hier aufeinander, es sind die steinernen Zeugen der Industriegeschichte wie der Erba-Turm, das Kraftwerk und der markante Ziegelbau.
Der Ort ist geprägt durch seine Lage am Wasser; umgeben von der Regnitz und dem Main-Donau-Kanal ergeben sich hier Räume von hoher Aufenthaltsqualität und weite Ausblicke auf den Flussverlauf, den angrenzenden Stadtteil Gaustadt und den Bamberger Hafen. Auf unberührten Flächen sind im Laufe der Jahre verschiedene Biotope entstanden, die neben den groß gewachsenen Bäumen so weit wie möglich in die neuen Planungen miteinbezogen wurden - und die letztlich nun auch den natürlichen Charme der Landesgartenschau Bamberg 2012 ausmachen.
SUG-Stellenmarkt
2002 hat die Stadt Bamberg sich um die Ausrichtung der Landesgartenschau im Jahr 2012, und mit dem Zuschlag die einmalige Chance ergriffen, auf der Industriebrache Erba einen neuen Stadtteil samt Uni-Campus und Parkanlage zu erschließen. Beim landschaftsplanerischen Wettbewerb im Sommer 2007 überzeugten der aus Aichach stammende Landschaftsarchitekt Hans Brugger und sein Planungsteam mit ihrem Konzept: "Die Idee, eine mehrschichtige Gewebematrix über das Gelände zu legen, ist ein ungewöhnlicher Ansatz. Er ermöglicht bei dieser Aufgabe eine interessante Abfolge verschiedenster Raumatmosphären, die mit den offenen Wasserflächen der beiden Flussläufe eine spannende Beziehung eingehen. Offene Wiesentrapeze im Wechsel mit geometrisch strukturieren Feldern aus Stauden, Hecken, Spielecken und kleinen Plätzen schaffen für die Besucher ein ausdrucksstarkes Gesamtbild.
In dieses Webmuster werden die Kleingärten mit großem Selbstverständnis integriert. Die vorgeschlagene Aussichtsplattform als Landmarke wird sehr positiv bewertet. Das flächenartige Auflösen des Bebauungsmusters im Norden ermöglicht ein großzügiges "Weiteratmen" des Parkes an dieser wichtigen Stelle. Der neue und faszinierende Gedanke hat so viel Kraft, dass er Anlass gibt, das aktuelle Bebauungsplankonzept an diesem Punkt zu optimieren.
Der Wasserlauf ist in seiner Lage und Ausformung gut gewählt und wird spielerisch in den sonst eher strengen Kontext integriert. Das vorgeschlagene Wegekonzept ist schlüssig und passt in seiner geradlinigen Ausformung gut zur Gesamtidee. Ein Geflecht aus Belags-, Blumen- und Lichtbändern führt die Besucher zu den vier Ausstellungsschwerpunkten.
Das Thema "Matrixgeflecht" nimmt der Verfasser auch als Entwurfsidee für die Ausstellungshalle, die Freilichtbühne und weitere Einbauten auf. Diese stark skulptural wirkenden Gebäude sind die Knoten für ein weiteres gut gelungenes Gewebe, das sich über den Park spannt.
Der Verfasser schafft somit auch einen interessanten "Kunstraum" auf dem Gelände, der künftig vielfältig inszeniert werden kann. Durch den geschickten Einsatz von kostengünstigen Materialien zählt diese Arbeit zu den wirtschaftlichen Lösungen. Ihre besondere Qualität erschließt sich dem Betrachter erst beim näheren Hinschauen und Aufspüren. Die Folge ist ein intensives und lang anhaltendes "Parkerlebnis für alle Altersschichten", so urteilte das hochkarätige Preisgericht des Wettbewerbs.
Weitere Schauplätze der Landesgartenschau 2012 finden sich an vielen Orten im Stadtgebiet: historische Orte und Plätze wurden weiter aufgewertet und alte Kulturlandschaften, wie der Weinberg am Michelsberg, der der Öffentlichkeit zugänglich und neu erlebbar gemacht wurde. Auch das teilweise noch unvollständige Wegenetz am Wasser wurde ausgebaut: Moderne Uferwege ermöglichen einen gemütlichen Spaziergang von der einen Inselspitze zur anderen, so dass die Besucher und Bewohner den Aufenthalt an der Regnitz und am Kanal genießen und entlang dieses "grünen Bandes" die vielfältigen Gärten und Parks der Stadt besser erleben können. Das enge Verweben von Stadt und Natur, eingebettet in den einmaligen historischen Kontext, macht dabei die Besonderheit der Landesgartenschau 2012 aus.
Eine der Hauptattraktionen auf dem Erba-Gelände ist der sanft geschwungene Fischpass. Er dient als grüne Pufferzone zu dem entstehenden Wohngebiet und dem Universitätscampus. Die topographischen Begebenheiten machen ihn zu einem einzigartigen Renaturierungsprojekt in Bayern.
Der Fischpass hat ein Gefälle von vier Metern auf einer Gesamtlänge von 1,2 Kilometern zu überwinden. Das ökologische Ziel des Fischpasses besteht darin, die Regnitz für Fische, überwiegend Barbe, Nase, Aitel und andere Wasserlebewesen, wieder passierbar zu machen - ihr natürlicher Weg war bislang wegen eines Wehrs nicht durchlässig.
Abgesehen von seiner ökologischen Funktion stärkt der Fischpass im Erba-Park das Potenzial Bambergs als "Stadt am Wasser". Die Wege entlang des Fischpasses sind vielseitig und naturnah gestaltet. Flachwasserbereiche und wassernahe Spielplätze wechseln sich künftig ab. Sandmagerrasen, Sträucher und Solitärgehölze wie Weiden, Erle, Esche, Traubenkirsche und Schneeball zieren den Uferbereich. Überquert werden kann der Fischpass mittels Trittsteinen, Furten oder Brücken. Somit wird er von beiden Uferseiten als Naturraum erlebbar.
Bauherr dieser Maßnahme ist der Freistaat Bayern, der durch das Wasserwirtschaftsamt in Kronach vertreten wird. Die Ausführung dieser Maßnahme erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro Brugger aus Aichach, dem Gewinner des Wettbewerbs zur Landesgartenschau 2012. Durch diese Zusammenarbeit wurde der Fischpass sowohl landschaftsplanerischen als auch technischen Ansprüchen gerecht. Die Kosten des Fischpasses belaufen sich auf zwei Millionen Euro.
Die Pyramidenwiese
Ein wahrer Hingucker auf dem Gartenschau-Gelände ist die so genannte Pyramidenwiese: Mitten in der Landschaft präsentiert sich dem Betrachter inzwischen eine weite grüne Ebene: die Pyramidenwiese. Es sind drei Stück an der Zahl, die den künftigen Besuchern einen ganz außergewöhnlichen Blickwinkel auf die Parkanlage einerseits und die historischen Gebäude der Erba oder die Silhouette von Kloster St. Michael beziehungsweise den Dom andererseits freigeben. "Auf der Pyramidenwiese vereinen sich Plastizität und Gestaltungsprinzip", erklärt Landschaftsarchitekt Hans Brugger diese Idee. Er hat die Grundformen der Pyramiden in das Matrixgeflecht, das seiner gesamten Planung zugrunde liegt, übersetzt und ihnen eine dritte Dimension gegeben.
Sie haben unterschiedliche Höhen zwischen drei und fünf Metern und laden ab dem Frühjahr 2012 Besucher ein, den Blick auf den Fischpass zu genießen oder das bunte Treiben während der Gartenschau von oben zu betrachten.
Die pyramidenförmigen Grasflächen sind zentrales Gestaltungselement für die neu entstehende moderne Parkanlage auf der Erba. Sie steht dem Bürgerpark Hain gegenüber.
Die Pyramidenwiese ist aber nicht nur eine Landmarke der Parkanlage, sie sind auch von ökologischem Nutzen: Zum einen werden die Erdabtragungen der Fischtreppe wieder in die Landschaftsgestaltung integriert, zum anderen deckeln die Pyramiden zahlreiche Altlasten des Geländes ab. Dafür wurde zur Sicherung des belasteten Materials ein Planum errichtet, das ein Durchsickern von Regenwasser unmöglich macht und somit die Gefahr, dass belastete Stoffe ins Grundwasser sickern, verhindert. Über das Planum wurde eine 150 Zentimeter dicke Rekultivierungsschicht gelegt, die aus einer dicht gelagerten Steinschicht, einer Sand- und Lehmschicht sowie aus humosem Material besteht. Insgesamt wurden 15.000 Kubikmeter Erdbaumaterialen für die Abdeckelung der Altlasten benötigt.
Die gesamte Maßnahme wurde intensiv mit den Umweltbehörden abgestimmt und von Beginn der Planungen bis hin zur Umsetzung gutachtlich begleitet.
Der Patchwork-Garten
Eine Besonderheit der Landesgartenschau Bamberg 2012 ist der Patchwork-Garten. "Wir brauchen Orte, die dem Geist etwas bieten: Spiel, Abenteuer, Poesie und Traum", sagt Landschaftsarchitekt Christian Loderer, der zusammen mit Hans Brugger das Ausstellungskonzept zur Landesgartenschau auf der Erba geplant hat. Er hat die Bruggersche Idee weiter entwickelt, die Natur und - in Anlehnung an die Erba-Geschichte - Gewebe miteinander verknüpft. Daraus entstanden ist ein Garten, den es in dieser Form bisher noch nicht gegeben hat: Der Patchwork-Garten! Patchwork ist bekanntlich eine Technik der Textilgestaltung, bei der kleinere und größere Stücke aus beispielsweise Filz, Leder, Leinen oder Baumwolle zu einer größeren Fläche zusammengenäht werden. Die wohl bekannteste Patchworkarbeit ist der Quilt - zu Deutsch die Bettdecke. Diese Technik hat Loderer in seine Konzeption mit aufgenommen - warum nicht mal viele kleine, völlig unterschiedliche, Gärtchen zu einem großen Ganzen pflanzen? Und damit das Gesamtbild am Ende stimmig ist, sollte jeder kleine Garten ganz individuell gestaltet werden. Daher hat sich die Landesgartenschau Bamberg 2012 GmbH mit Bamberger Berufsgruppen zusammengesetzt, die mit dem Thema "Garten" rein gar nichts zu tun haben, zum Beispiel Metzger, Verleger, Strumpfhersteller und viele andere mehr. Sie alle bepflanzen einen kleinen Garten, der in abstrakter Form etwas mit ihrem Beruf zu tun hat. Zum Beispiel die Verleger: Die LGS GmbH plant zusammen mit dem Bamberger Karl-May-Verlag einen Garten, der die Welt von Karl-May widerspiegelt. Die "offene Prärie" und der "dunkle Tann" sind immer wieder vorkommende Landschaftstypologien in den Romanen Mays und diese werden im Patchworkgarten kulissenartig dargestellt. Den Besucher erwarten Kakteen, Yuccas und Euphorbien - und klar, hier dürfen auch Winnetou und Old Shatterhand nicht fehlen. Oder die Metzger: Sie pflanzen einen "vegetarischen Fleischergarten", in dem das Thema Barbecue eine gewichtige Rolle spielt: Grillgewürze und Grillgemüse ziehen in diesen Garten - ob wir auch mit fleischfressenden Pflanzen rechnen müssen, bleibt noch abzuwarten.
Insgesamt sind 16 kleine Gärten geplant, die sich auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern zu einem Patchwork-Garten verknüpfen. Angesiedelt ist dieser Garten auf dem Erba-Gelände in unmittelbarer Nähe zum Wahrzeichen der Erba, dem Wasserturm, der während der Landesgartenschau besonders in Szene gesetzt wird.
"Mit dem Patchwork-Garten planen wir eine moderne, bunte, vielleicht auch etwas provokante Grünfläche, die den Besucher in eine phantastische Welt entführt. Damit werden wir auch dem Anspruch vieler Aussteller gerecht, die sich charmant und modern ihrem Publikum präsentieren möchten", erklärt Christian Loderer die Idee des Patchwork-Gartens.
Ausstellungskonzeption zur Landesgartenschau Bamberg
Das Ausstellungskonzept der Landesgartenschau Bamberg 2012 ist in fünf Bereiche eingeteilt: Gartenwissen, Gartenbau, Kleingarten, Gartenträume und Naturschutz.
Gartenwissen
Der Bereich Gartenwissen wartet mit einem Ausstellungsbeitrag auf, den es in dieser Form so noch nicht gegeben hat: Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) - in der von Wasser umgebenen Stadt Bamberg eine wichtige Institution - präsentiert sich 2012 in Form eines Schiffes und gibt hier zahlreiche Informationen über die WSV. Die Bepflanzung am Bug wird mit Traubenhyazinthen gestaltet und verleiht dem Schiff somit ein "Gewässer". Auf der Kommandobrücke ist ein Schiffssimulator untergebracht, so dass jeder Besucher, der möchte, hier einmal Kapitän spielen darf. Zudem wird das populäre Spiel "Schiffe versenken" angeboten. Die Schiffe hier werden aber nicht mehr versenkt, sondern - dem Tätigkeitsbereich des WSV entsprechend angepasst - gerettet. "Schiffe retten" lautet also das Motto einer Spieltafel, die es an Bord geben wird und zu einer kleinen Partie einlädt. Mittels Hörtrichter können sich dabei die Spieler die Kommandos zur Rettung der Schiffsbesatzung zurufen. Das Beiboot steht für einen weiteren Aufgabenbereich der WSV: Naturschutz und Renaturierung von Gewässern. Und so liegt es mit Sumpf- und Wasserpflanzen bepflanzt ebenfalls auf der Aktionswiese neben dem großen Schiff. Fehlen darf natürlich auch nicht der Mast samt Mastkorb, Segel und Steuerrad. Auch hier können Klein und Groß natürlich Seemann spielen. Die unterschiedlichen Arbeitsfelder der WSV werden auf spielerische Art und Weise dargestellt und so im Bewusstsein der Gartenschaubesucher verankert.
Gartenbau
Der Gartenbau präsentiert sich unter anderem mit der Baumschule - und dies ist auch wortwörtlich zu nehmen, denn die Baumschule stellt sich in einer Art Klassenzimmer dar, so dass der Besucher hier mal wieder richtig die Schulbank drücken und etwas lernen kann. Es gibt ein Pult, das gleichzeitig als Infoterminal zum Thema Pflanzenverwendung dient; es gibt Schulbänke für Veranstaltungen und Vorträge im Freien und es gibt viel zu lernen: Angefangen bei unterschiedlichen Gehölzqualitäten vom Sämling zum Hochstamm bis hin zum Sortiment von Blütengehölzen wie Rhododendren, Roter Blumehartriegel oder Sommermagnolien - sie alle bestechen nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihre einzigartige Düfte!
Naturschutz
Im Ausstellungsbereich Naturschutz gibt es spannende Beiträge zur Umweltbildung. Hier wird etwa darüber informiert, wie beispielsweise Bienen durch die Bestäubung das Überleben der Pflanzen sichern und dass sie die exaktesten Baumeister der Welt sind. Auf der Garteninsel Naturschutz wird daher auch ein Bienenvolk angesiedelt.
Gartenträume
Wahre Gartenträume findet der Besucher im Bereich Weidenufer. Hier wird es insgesamt acht so genannter Themengärten geben, die Lust darauf machen, sich den Traum von einer eigenen Oase im heimischen Garten zu schaffen. Die Themengärten werden alle von Landschaftsarchitekten geplant und nach deren Konzepten von Garten- und Landschaftsbaubetrieben ausgeführt, die alle zertifizierte Verbandsmitglieder sein müssen.
Die Gärten sind zwischen 150 und 230 Quadratmeter groß. In vielen von ihnen haben die Landschaftsarchitekten das Thema Wasser aufgegriffen, um so einen Bezug zur ausrichtenden Stadt der Landesgartenschau herzustellen: die Stadt Bamberg, eingebettet zwischen Regnitz und Main-Donau-Kanal. Wie die Themengärten zeigen werden, kann man mit Wasser auf unterschiedlichste Weise in der Gartengestaltung spielen. Gezeigt werden Teiche, kleine Flüsschen, Natursteinmauern, verschiedenste Pflanzmöglichkeiten und viele Beispiele für formschöne Schattenplätze.
So gibt es beispielsweise im Themengarten des Garten- und Landschaftsbauers Rainer Bewersdorff aus Arnstein Anregungen für einen Schwimm- und Badeteich: Ein kleiner Sitzplatz wird von einer Roheisenpergola eingefasst. Hier kann sich der Besucher nicht nur ausruhen, sondern er kann durch im Bodenbelag befindliche Holzluken auch direkt die Technik des modernen Badeteiches kennenlernen. Am Ufer dieses Teiches werden Dolomitbruchsteine und ein Sprudelstein gesetzt. Ein 60 Quadratmeter großes Holzdeck und Kunstobjekte an den Kopfseiten des Gartens laden zum Verweilen ein.
Nach dem Motto "Mein Garten. Mein Zuhause" gibt der Garten von Garten- und Landschaftsbauer Christian Albrecht jede Menge Ideen dazu, wie der eigene Garten zum Openair-Wohnzimmer werden kann. Ein erhöhter Lounge-Bereich wird von einem Wasserbecken in der Mitte geteilt. Edle Pflanzen- und Materialauswahl sorgen für eine beruhigende Atmosphäre. Auf einem Holzdeck mit Platanen-Dach findet der Besucher ein ruhiges Schattenplätzchen.
"Geborgenheit" verspricht der Garten des Landschaftsgärtners Stefan Keidel aus Prichsenstadt. Naturstein und Gehölze sowie eine Felssteppenpflanzung verleihen der Gartengestaltung eine wohnliche Atmosphäre. Eine Schilfwand schützt vor Einblicken von außen, eine Stahl/Holz-Pergola bietet Schutz an heißen, sonnigen Tagen.
Für Besucher, die keinen eigenen Garten haben, aber mit dem Gedanken spielen, sich in einer Kleingartenanlage einzumieten, wird die Garteninsel Kleingarten ein Muss sein. Hier gibt es einen Einblick darin, wie der Schrebergarten von Morgen aussehen kann, welche Gartenlauben chic sind und wie man Nutz- und Ziergarten bestens in einem kombinieren kann.
Spielplatzkonzeption
Nicht zu vergessen sind die jungen Besucher der Landesgartenschau Bamberg 2012. Auch sie sollen bei ihrem Sonntagsausflug mit der gesamten Familie auf ihre Kosten kommen und so haben sich die Gartenschau-Macher zusammen mit dem bekannten Bamberger Kinderbuchautor Paul Maar ein spannendes Konzept für die Spielplatzgestaltung ausgedacht: Seine weltbekannte Kinderbuchfigur "Sams" wird auf dem Gartenschaugelände ihr Unwesen treiben - genauer gesagt erzählen die fünf Spielplätze auf der Erba die Geschichte vom Sams.
Hier wurde für jede Altersgruppe ein Angebot geschaffen: Ein Kleinkinderspielplatz in der Nähe der Inselspitze, eine große Kletterlandschaft im Birkenhain für die etwas älteren Kinder, ein Wasserspielplatz mit Balancierseil über den Fischpass und Seilfähren am Altarm für alle oder eine Tampenschaukel auf dem Spielplatz in der Sandschlucht, auf der die Großen die Kleinen einfach in die Mitte nehmen können. Der Spielplatz im Birkenhain wird aktuell fertig gestellt. Er erzählt, wie das Sams auf dem verlassenen Fabrikgelände der Erba unterwegs ist und jede Menge Stoffballen und Garnrollen findet. Mit Garn umwickelt es Stämme und spinnt ein großes Kletternetz. Ein Kletterhaus bestehend aus mehreren Ebenen ergänzt das Angebot.
Mitwirkende bei der Umsetzung der Sams-Geschichte auf den Spielplätzen sind die Bamberger Künstler Tanja Potrykus und Thomas Gröhling, die schon eine Vielzahl von Spielplätzen bundesweit gestaltet haben.