Die Landesgartenschau in Nagold will Stadt und Natur zusammenbringen

Grüne Urbanität

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Stadtgrün Landesgartenschauen und Grünprojekte
Stadtgrün Landesgartenschauen und Grünprojekte
Der keltischen Kultur, die in Nagold nachhaltige Spuren hinterlassen hat, wird auf der Landesgartenschau 2012 mit verschiedenen Elementen Rechnung getragen. Nicht zuletzt, weil ihr imposantestes Monument, der 2500 Jahre alte Fürstengrabhügel, mitten auf dem Gelände liegt. Fotos: Landesgartenschau Nagold

"Grüne Urbanität" lautet das Motto der Landesgartenschau, die vom 27. April bis 7. Oktober 2012 in Nagold stattfindet. Es besagt, dass Stadt und Natur zusammenkommen - in einer völlig neuen Qualität. Die Trennung von städtischem Treiben und Naturerleben hat ihren Ursprung in der Bauweise des Mittelalters. Zum Schutz gegen Eindringlinge waren die Städte damals eng gebaut und abgeschottet, die Gärten und Felder lagen draußen vor den Toren - damit kam die Natur im Stadtbild überhaupt nicht vor. Was die Landesgartenschau Nagold 2012 nun so besonders macht, ist ihr Anspruch, diesen historischen Bruch zu überwinden, uralte Gegensätze zu vereinen und daraus etwas völlig Neues entstehen zu lassen. Harter Stein und zarte Blumen, dichte Bebauung und freie Landschaft, gepflasterte Straßen und renaturierte Flussläufe: In der reizvollen Fachwerkstadt fügt sich alles zusammen.

Dies wird mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung erreicht: So wird nicht nur die Altstadt, die ohnehin schon sehr dicht an den Stadtpark Kleb stößt, noch besser an diesen angebunden. Durch den Ausbau der Uferpromenaden kehren zudem die Flüsse Nagold und Waldach wieder ins Stadtbild zurück. Zudem wird neben der Parklandschaft, die durch das Zusammenwachsen des Stadtparks Kleb mit dem Krautbühlpark entsteht, ein komplett neues Parkgelände geschaffen: der Riedbrunnenpark. Nach der Landesgartenschau wird er im Sinne einer modernen "durchgrünten Stadt" bebaut und setzt die Strukturen und urbanen Qualitäten der Altstadt fort. Diese Stadtentwicklung wird gewissermaßen mit der Ausstellung vom 27. April bis 7. Oktober 2012 gefeiert. In dieser Zeit ziehen sich gestalterische, gärtnerische und baubotanische Elemente durch die Stadt und lassen Nagold aufblühen.

Das eingezäunte Landesgartenschaugelände umfasst 16 Hektar und ist in zwei Bereiche aufgeteilt: die Parklandschaft aus dem Stadtpark Kleb und Krautbühlpark und dem Riedbrunnenpark. Der Stadtpark Kleb ist der traditionelle Freizeitort Nagolds, er wurde für die Landesgartenschau Nagold komplett umgestaltet und aufgewertet. Der Stadtpark Kleb - mit allein 35 neuen Bäumen und 12.000 Quadratmetern Rasenfläche - wurde zusätzlich zu den beiden vorhandenen Brücken am Badepark und am Longwyplatz durch eine neue, dritte Brücke in Verlängerung des Gartens an der Stadtmauer erschlossen.

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Mit diesem neuen Fußgängersteg entsteht eine Wegespange aus der "grünen Fuge" an der Stadtmauer über die Nagold, entlang des Schlossbergfußes und auf der neuen Schlossbergachse zurück zum Krautbühl. Vor diesem Hintergrund erhält der neu gestaltete Hauptweg unterhalb der Schlossbergterrasse eine besondere Bedeutung. Wichtig ist daher eine gleichmäßig geschwungene, dem Nagoldverlauf folgende Wegeführung. Die den Weg begleitende Eschenreihe bleibt als grüne Kulisse für die weiteren Wiesenflächen in der Mitte des Parks enthalten. Die große Spiel- und Liegewiese wird von Gestaltungselementen völlig freigehalten und ist als freie Rasenfläche multifunktional - unter anderem für diverse Festivitäten - nutzbar. Entlang der Nagold wurden an den Wegen lange schmale Staudenbänder angelegt. Sie betonen den gärtnerischen Charakter dieser ufernahen Zone. An der Stelle, die früher durch den Uferparkplatz und den Freizeitsportfelder geprägt und bekannt war, entstand ein neuer Park. Dieser dehnt sich über den keltischen Fürstengrabhügel "Krautbühl", der ihm seinen Namen verleiht, bis zum Nagoldufer aus und wächst mit dem Stadtpark Kleb zusammen. Durch die vollständige Auslagerung des Uferparkplatzes und der in diesem Bereich vorhandenen Freizeitsportfelder eröffnete sich die Möglichkeit, den südöstlichen Uferbereich der Nagold zwischen Flusslauf und der Bebauung an der Freudenstädter Straße völlig neu zu ordnen. Ziel der Neugestaltung war die Anlage eines Quartiersparks als Ergänzung zu dem auf der anderen Nagoldseite liegenden Stadtpark. Durch funktionale und gestalterische Bezüge wurde eine stadträumliche Einheit geschaffen. Beide Parkteile verschmelzen zu einem großen "Nagoldpark" mit dem Fluss in der Mitte.

Zentrales Element im neuen Krautbühlpark ist der keltische Fürstengrabhügel "Krautbühl", der als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung (§ 12 Denkmalschutzgesetz) hohen Schutzstatus genießt und überregionale Bedeutung hat. Um die Wirkung des rund 4,50 Meter hohen Grabhügels nicht zu beeinträchtigen, wird auf zusätzliche Baumpflanzungen und sonstige störende Einbauten im Umfeld weitgehend verzichtet. Einige von Bäumen begleitete Sitzbänke am hinteren, südöstlichen Teil des Hügels schaffen dennoch Aufenthaltsqualität. Der kreisförmig nördlich um die Wölbung geführte Weg wird aus Rasenpflaster hergestellt, um eine optimale Einbindung in die den Hügel umgebende Rasenfläche zu erreichen.

Entlang der geplanten Stadtkante im Krautbühlpark ist parkseitig ein Gartenband mit heckenumsäumten architektonischen Gärten und Spielgärten angelagert, das in seiner formalen Ausprägung be-wusst auf neue Bebauung und den urbanen Kontext reagiert. Von Nord nach Süd folgen nacheinander aufgereiht ein Schachgarten, ein Boulegarten, ein Wassergarten, ein Gehölzgarten, ein Senkgarten und ein Rosengarten. Nach Südosten wird der neue Quartierspark gefasst durch die geplante Stadtkante aus fünf punktförmigen Stadtvillen, die den heute ungeordneten rückwärtigen Bereich der vorhandenen Bebauung räumlich abschließen und einen attraktiven urbanen Parkrand bilden. Diese Neubebauung liegt im Sanierungsgebiet "Nagoldufer West" und wird nach der Landesgartenschau 2012 realisiert.

Die Seilbahn-Attraktion des Nagolder Hochseilgartens ist der spektakulärste Freizeitbeitrag auf der Landesgartenschau in Nagold: Vom 17 Meter hohen Startturm aus rasen die Besucher fast 500 Meter kreuz und quer über den Riedbrunnenpark in die Tiefe. Foto: Landesgartenschau Nagold
An die historische Bahn Altensteigerle, die zwischen Nagold und Altensteig verkehrte, erinnern drei Waggons und Bauteile des Altensteigerles. Für die Landesgartenschau wird ein Teil der nur einen Meter breiten historischen Gleisanlage wieder erlebbar gemacht. Foto: Landesgartenschau Nagold
Um alle Gartenbeiträge in Augenschein zu nehmen, ist ein Tag auf der Landesgartenschau Nagold 2012 fast zu wenig: Allein die Frühjahrs- und Sommerblumen nehmen 4000 Quadratmeter ein,... Foto: Landesgartenschau Nagold
...dazu kommen die verschiedensten Ausstellungen, Pflanzungen und Themengärten. Foto: Landesgartenschau Nagold
Spiel, Sport und Spaß wurden in Nagold schon immer großgeschrieben. Im Zuge der Landesgartenschau 2012 werden nun viele bestehende Angebote modernisiert – und ganz neue geschaffen. Foto: Landesgartenschau Nagold
Die Freizeitanlagen lassen die Stadt zu einem Magnet für Kinder, Jugendliche und Familien werden. Foto: Landesgartenschau Nagold
Der Kamelhof Rotfelden, übrigens der größte in Europa, präsentiert sich auf einer 28 mal 18 Meter großen Fläche, wo die exotischen Tiere gefüttert, gestreichelt und geritten werden können. An ausgewählten Tagen machen sie allerdings Platz für Pferdeshows. Foto: Landesgartenschau Nagold
Foto: Landesgartenschau Nagold

Die "Grüne Urbanität" zieht sich durch die ganze Stadt: Die neue Uferpromenade unterstreicht die Lage von Nagold am Wasser. Mit der Schließung der Anker-Brauerei im Frühjahr 2011 hat die Stadt Nagold die Möglichkeit erhalten, auf dem ehemaligen Brauereigelände eine neue Stadtkante zu definieren. Ein erster Schritt dazu ist die neue Waldachuferpromenade. Sie ist Teil des durchgehenden Uferwegs entlang Nagold und Waldach, der das Rückgrat des neuen urbanen Grünsystems in der Innenstadt von Nagold darstellt. Nach der Landesgartenschau werden die noch verbliebenen Gebäude der ehemaligen Brauerei, die während der Landesgartenschau als Blumenhalle und Grünes Klassenzimmer genutzt werden, abgebrochen. Mittels eines städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerbs soll eine Lösung dafür gefunden werden, wie die Fläche zwischen Waldachuferpromenade und der anschließenden Bebauung gestaltet werden kann.

Der zweite große Bereich, der für die Landesgartenschau komplett neu gestaltet wurde, ist der Riedbrunnenpark. Das sechs Hektar große Gelände war vor dem Umbau für die Landesgartenschau von einzelnen Gebäuden, Kleingärten und vernachlässigten Flächen gekennzeichnet. Diese suboptimale Nutzung und die Nähe zur Innenstadt waren die beiden Hauptgründe für die Entwicklung eines neuen Wohngebiets für rund 300 Bewohner nach der Landesgartenschau. Während der Landesgartenschau ist der Riedbrunnenpark der zentrale Ausstellungsort: Hier finden sich unter anderem die gärtnerischen Beiträge, der Treffpunkt Baden-Württemberg und die Hauptbühne für die zahlreichen Veranstaltungen. Doch wurden auch mehrere Daueranlagen geschaffen, die dem künftigen Wohngebiet Lebensqualität verschaffen. Die zahlreichen Spiel- und Sportstätten sind nicht nur während der Landesgartenschau ein Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche, sondern bereichern das künftige Wohngebiet. Der Treffpunkt Baden-Württemberg, ein länglicher Pavillon in Holzbauweise, wird nach der Ausstellung zur Kindertagesstätte für 30 Kleinkinder.

Im Sinne der "Grünen Urbanität", der gegenseitigen Durchdringung von Stadt und Natur, ist auch die Altstadt ein Teil der Landesgartenschau in Nagold. Durch mehrere Aktionen werden die historischen Plätze und Straßen für das Großereignis besonders eindrucksvoll in Szene gesetzt. "Rote Teppiche" werden ausgerollt, ergänzt durch florale Elemente führen sie die Landesgartenschau-Besucher in die Stadt hinein. Ausgestreute Blüten begleiten die Gäste auf ihrem Spaziergang. Der "Swing", ein 200 Meter langes Blumenbouquet, betont mit Farbenpracht und Blumenvielfalt den Schwung der Marktstraße.

Ein einzigartiges Projekt ist der 1000 Kubikmeter große Platanenkubus im Riedbrunnenpark, ein begehbares botanisches Bauwerk, das aus einer lebenden, pflanzlichen Struktur und stählernen Konstruktionselementen wie Treppen und Galerien besteht... Foto: Landesgartenschau Nagold
...Das Bauwerk zeigt eine Verbindung von Natur und Technik, die es so in der modernen Architektur noch nicht gegeben hat. Foto: Landesgartenschau Nagold
Aufsehenerregende Landesgartenschau-Projekte aus Holz sind die Spezialität des Landesforsts. Foto: Landesgartenschau Nagold
Auf der Ausstellung in Nagold ist dies eine mehrstöckige, begehbare Kugel aus Holz und Glas, inklusive Infrastruktur. Während der Schau sind dort verschiedene Ausstellungen zu sehen. Foto: Landesgartenschau Nagold
Im Sinne der \"Grünen Urbanität\", der gegenseitigen Durchdringung von Stadt und Natur, ist auch die Altstadt ein Teil der Landesgartenschau in Nagold. Foto: Landesgartenschau Nagold
Eine wachsende Kirche aus Lindenbäumen wird als Ort des Glaubens in die Geschichte der baden-württembergischen Landesgartenschauen eingehen. Mitglieder der evangelischen, katholischen und evangelisch-methodistischen Gemeinde haben dieses lebende Gotteshaus geschaffen. Foto: Landesgartenschau Nagold

Die "Seitenblicke" sind Fahnen, die in den Zwischenräumen der Häuserzeilen wehen. Sie lenken den Blick auf die Stadtstruktur und in die malerischen Gassen. "Grüne Lounges" laden zum Ausruhen und Verweilen ein. Diese grünen Inseln mit ihren bunten Sonnenschirmen und bequemen Sitzkissen sind Treffpunkte für Jung und Alt.

Landesgartenschauen wirken weit über das tatsächliche Ereignis hinaus. Sie schaffen grüne Freiräume und erlauben den Kommunen, flankierende Maßnahmen zu realisieren. Viele Projekte bleiben über die Zeit der Landesgartenschau hinaus erhalten, die Daueranlagen schaffen Nachhaltigkeit nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die Besucher Nagolds. "Nagold ist ein wunderschöner Ort", sagt Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann, "dessen Charme sich durch die Landesgartenschau noch vervielfachen wird. Unter dem Motto 'Grüne Urbanität' erleben wir derzeit eine Infrastrukturentwicklung im Zeitraffer, an deren Ende Park- und Flusslandschaften und eine moderne, durchgrünte, lebenswerte Stadt stehen".

Die Höhepunkte der Landesgartenschau bilden der Platanenkubus und die Forstkugel.

Platanenkubus

Ein einzigartiges Projekt ist der 1000 Kubikmeter große Platanenkubus im Riedbrunnenpark, ein begehbares baubotanisches Bauwerk, das aus einer lebenden, pflanzlichen Struktur und stählernen Konstruktionselementen wie Treppen und Galerien besteht. Das Bauwerk zeigt eine Verbindung von Natur und Technik, die es so in der modernen Architektur noch nie gegeben hat.

Annähernd 1000 junge Platanen wurden in sechs Ebenen übereinander angeordnet und bilden grüne Blätterwände, die einen Raum entstehen lassen, der wie eine künstlich gebildete Baumkrone wirkt. Die im Wind rauschenden Blätter erzeugen tanzende Schatten und eine kühle Atmosphäre, wie man sie beispielsweise aus natürlichen Wäldern kennt. Die Besucher dürfen drei Plattformen betreten und kommen so in unmittelbaren Kontakt mit einem Gebilde, bei dem technische Einrichtungen und wachsende Pflanzen verschmelzen. Denn die jungen Pflanzen sind so miteinander verbunden, dass sie sich in einen einzigen Organismus verwandeln. Gleichzeitig wächst die Stahlkonstruktion an definierten Punkten in die Pflanzenstruktur ein. Auf diese Weise entsteht im Laufe der Zeit ein stabiles, sich selbst versorgendes Pflanzenkonstrukt, sodass nach und nach die anfangs notwendigen Pflanzbehälter und auch die stählernen Eckstützen entfernt werden können.

Dieser Prozess wird während der Landesgartenschau bereits in Ansätzen sichtbar, da die Pflanzen an den Verbindungsstellen bereits erste Verwachsungen zeigen - insgesamt vergehen jedoch bis zu 20 Jahre, bis die Pflanzen eine entsprechende Tragfähigkeit erreicht haben. Umso wichtiger ist daher, dass das Bauwerk der Stadt Nagold dauerhaft erhalten bleibt, sodass der räumliche Wandel Jahr für Jahr beobachtet werden kann. Im Lauf der Zeit prägen die Pflanzen immer mehr die Erscheinung des Bauwerks, und es entsteht eine Baumkrone, die den Innenraum nach oben hin schließt.

Auch der Landkreis Calw hat einen festen Platz auf der Landesgartenschau in Nagold... Foto: Landesgartenschau Nagold
...Er präsentiert sich in einem außergewöhnlichen Pavillon-Bau im Riedbrunnenpark-Ensemble. Foto: Landesgartenschau Nagold
Obwohl die mächtige Burganlage, die vor fast 1000 Jahren auf dem Schlossberg errichtet wurde, untrennbar mit Nagold und seiner Stadtgeschichte verbunden ist, ist sie in den vergangenen Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geraten. Mit der Landesgartenschau wird sie aus ihrem Schlummer geweckt. Foto: Landesgartenschau Nagold
Foto: Landesgartenschau Nagold
Erstmals auf einer baden-württembergischen Landesgartenschau werden die wechselnden Blumenschauen in einem ehemaligen Brauerei-Gebäude dargeboten. Foto: Landesgartenschau Nagold
Erstmals auf einer baden-württembergischen Landesgartenschau werden die wechselnden Blumenschauen in einem ehemaligen Brauerei-Gebäude dargeboten. Foto: Landesgartenschau Nagold

Die Forstkugel

Aufsehenerregende Landesgartenschau-Projekte aus Holz sind die Spezialität des Landesforsts: Auf der Ausstellung in Nagold ist dies eine mehrstöckige, begehbare Kugel aus Holz und Glas, inklusive Infrastruktur. Während der Schau sind dort verschiedene Ausstellungen zu sehen. Ein vielfältiges und interessantes Veranstaltungsprogramm, vornehmlich an den Wochenenden, lädt Jung und Alt zum Verweilen und Mitmachen ein. Wie wird der Baum zum Stuhl? Wie mache ich mein Brennholz? Die Forstverwaltung Baden-Württemberg hat auf diese und viele weitere Fragen eine Antwort. Mit der Vielfalt der Holzverwendung und in Gesprächen mit den Förstern sollen die Besucher für das Thema Holz begeistert werden. Zudem werden im "Grünen Klassenzimmer" forstliche Themen vermittelt.

Zu einer nachhaltigen Planung gehört die Klärung der Nachnutzung. Frühzeitig wurde hier mit Unterstützung der Veranstalter eine gute Lösung gefunden. Das Bauwerk wird im neuen Wohngebiet, das im Riedbrunnenpark entsteht, den Nagoldern in der Obhut der Stadt Nagold erhalten bleiben.

Der Wechselflor

Pflanzungen in Nagold erleben, das heißt gesamtheitliche Stimmungen spüren dürfen. Ganz egal ob Sommerblumen- oder Staudenbeete, sie runden mit ihren Farben und Formen, ihrer Anordnung und dem jahreszeitlichen Ablauf das Bild der jeweiligen doch unterschiedlichen Parkflächen von Nagold ab. Der Riedbrunnenpark, dominiert vom Viadukt und dessen überall sichtbaren Pfeiler, zeigt als Gegenpart zu eben diesem Viadukt seine Stauden und Sommerblumenflächen in weit leuchtenden, kräftigen Farben mit viel Gelb und Orange. Die Farbflächen malen dabei markant die dynamische Bewegung des Rasenovals nach. Im Frühjahr bekommen hier die Pflanzungen durch eine große Menge an Islandmohn ihren ganz besonderen Charme. Der Sommerflor wird geprägt von Rudbeckien (Sonnenhut), Eisenkraut und Gräsern, die über den plakativen Flächen aus Studentenblumen und Geranien schweben. Diese wonnige Stimmung haben auch die Pflanzungen des Quartiersparkes, hier kommt im Sommer noch eine Vielzahl von Gemüsepflanzen dazu, die dem Flor eine ganz besondere Note verleihen.

Ganz anders hingegen zeigen sich Stauden- und Sommerblumen im Stadtpark Kleb. Hier prägt die Nähe zum Fluss und zu den bewaldeten Hängen des Schlossberges die Parkfläche mit ihren großen Einzelbäumen und der weiten Rasenfläche das Bild. Sanfte Töne von Rosa über Blau und Weiß mit eleganten Stauden wie Sterndolde, Japananemone und Purpurglöckchen schmiegen sich hier in die Parklandschaft. Auch der Frühjahrs- und Sommerflor nimmt diese Farbklänge auf. Schon zur Tulpenblüte fließen Pastelltöne durch die Beete und auf einigen Rasenflächen liegen wie Schweife weißer Narzissen.

Einen ganz besonderen Höhepunkt hat der Stadtpark noch zu bieten - die Schlossbergterrasse mit ihren eleganten Staudenkompositionen. Hier sind recht unterschiedliche Lichtverhältnisse von voller Sonne bis kräftigem Schatten. Den Ansprüchen gerecht werdend blühen hier auf elf großen Beeten Stauden, Sommerblumen und Blumenzwiebeln vom Frühjahr bis in den späten Herbst, dabei bewegen sich die Farben von Gelb über Lavendel und Creme bis Weiß. Wie bei allen Beeten der Gartenschau von Nagold so sind auch hier die Pflanzen so angeordnet, dass für die Besucher stets nachahmbare Pflanzenkombinationen zu sehen sind. Und im Gartenband bekommen die Besucher homogenen Einheiten aus Gartengestaltung und Pflanzenverwendung geboten.

Das eingezäunte Gelände der Landesgartenschau Nagold umfasst 16 Hektar, dazu kommen die frei zugänglichen Bereiche Altstadt und Burgruine Hohennagold, die im Sinne der "Grünen Urbanität" - der gegenseitigen Durchdringung von Stadt und Natur - in das Gesamtkonzept der Landesgartenschau einbezogen werden. Die wechselnde Frühjahrs- und Sommerbepflanzung nimmt rund 4000 Quadratmeter ein, dazu kommen die verschiedensten Staudenbeete, Ausstellungsgärten und ein Dutzend Blumenschauen, die in der traditionsreichen ehemaligen Anker-Brauerei stattfinden.

Die Stadt Nagold investiert rund 28,9 Millionen Euro in die Landesgartenschau - davon 18,5 Millionen Euro in die Daueranlagen. An dieser Summe hat das Land Baden-Württemberg einen beträchtlichen Anteil: Allein 3,835 Millionen Euro kommen direkt aus dessen Landesgartenschau-Fördertopf, dazu kommen weitere Zuschüsse in Gesamthöhe von rund 3,5 Millionen Euro. Der Ausstellungsetat umfasst 10,4 Millionen Euro, rund 6 Millionen Euro sollen über Einnahmen insbesondere aus dem Eintrittskartenverkauf, Mieten und Konzessionen refinanziert werden.

An 164 Tagen werden mehr als 3000 Events veranstaltet. Deren Spektrum umfasst Kultur und Unterhaltung, Umwelt und Wissen, Sport und Bewegung, Kinder und Jugend, Glaube und Kirche sowie die abwechslungsreichen Veranstaltungen des Treffpunkts Baden-Württemberg.

Erwartet werden mindestens 750.000 Gäste aus allen Alters- und Interessensgruppen.

Diese GmbH ist die eigens gegründete Durchführungs-Gesellschaft für das überregionale Großereignis vom 27. April bis 7. Oktober 2012. Die Kommune hält an der Landesgartenschau Nagold 2012 GmbH zwei Drittel der Anteile, die Förderungsgesellschaft der Baden-Württembergischen Landesgartenschauen mbH (FGS) ein Drittel. Aufsichtsratsvorsitzender ist der Nagolder Oberbürgermeister Jürgen Großmann, Geschäftsführer sind Richard Kuon (Stadt Nagold) und Manfred Wenninger (FGS).

Autorin

Pressesprecherin der Landesgartenschau Nagold

Landesgartenschau Nagold
Autorin

Redakteurin bei SÜDWEST PRESSE

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