Editorial

Nun haben wir es schwarz auf weiß!

Maßnahmen zur Klimaanpassung stehen jetzt ganz oben auf der Agenda. Das ist auch bitter nötig, wie die veröffentlichen Ergebnisse des abgeschlossenen Parkschadensberichts der Technischen Universität Berlin zeigen. Den Bäumen in unseren historischen Parks geht es nämlich immer schlechter und nur noch 41 Prozent der Bäume in den untersuchten Anlagen sind gesund. Prof. Dr. Norbert Kühn und Andreas Wörner legten alle Ergebnisse Anfang des Jahres vor.

Mit Hilfe dieser Datengrundlage können nun Strategien zur Erhaltung der wertvollen alten Gehölze in den Parks für ganz Deutschland entwickelt werden, so die Hoffnung der Wissenschaftler. Denn die Ergebnisse fallen regional ganz unterschiedlich aus, ein einheitliches Vorgehen daher nicht denkbar. Dennoch gaben die Forscher klare Handlungshinweise für die Pflege. Zudem wiesen sie auf klaffende Defizite bei der nötigen Finanzierung zum Beispiel für den Ausbau der Bewässerung in historischen Parkanlagen hin. (Seiten 40 bis 41)

Die Möglichkeiten, im Siedlungsraum mit Bäumen die Biodiversität zu steigern, sind groß. Umweltplaner Jonas Renk hat sich genauer mit dem Schweizer "Biodiversitätsindex 2021 für Stadtbäume im Klimawandel" beschäftigt und dessen Prinzip auf Deutschland und den von der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und dem Bund deutscher Baumschulen (BdB) empfohlenen "Zukunftsbäume für die Stadt" angewendet und ausgewertet. Sein Beitrag kann daher ganz praktisch als fachliche Unterstützung bei der Baumauswahl genutzt werden. Ganz vorn im Ranking dabei sind die Traubeneiche und die heimische Winterlinde. Doch auch die eher im mittleren Bereich liegende Baumhasel bietet durch ihre frühe Blüte ab Februar den Bestäuber-Insekten wichtige Nahrung. (Seiten 7 bis 13)

Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen ist unerlässlich für ein gesundes Baumwachstum. Im Rahmen des Forschungsprojekts "Stadtgrün 2021+" der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) wurden Baumsubstrate an drei verschiedenen Standorten auf Herz und Nieren geprüft. Das sind die ersten systematischen und langjährigen Nährstoffuntersuchungen an Baumsubstraten seit 24 Jahren. Dr. Manfred Klemisch, Dr. Philipp Schönfeld und Dr. Susanne Böll stellen ihre Forschungsergebnisse nun erstmals vor, geben einen genauen Einblick in den Ablauf der Untersuchungen und formulieren Empfehlungen für die Praxis, denn angesichts der festgestellten Nährstoffgehalte sind die von der FLL empfohlene Startdüngung für Stadt- und Straßenbäume sowie nachfolgende Düngergaben zu überdenken. Wichtig ist es zudem, Nährstoffanalysen durchzuführen und nicht nur auf Verdacht zu düngen. Lesen Sie unbedingt alle Ergebnisse schwarz auf weiß! (Seiten 28 bis 39)

Ihre Ines Lauzat

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