Elektrische Maschinen

Behutsames Arbeiten im Garten Eden

Auf die Idee, in der trostlosen Kulisse einer stillgelegten Tongrube einen Indoor-Regenwald zu errichten, muss man erst einmal kommen. Einige britische Enthusiasten nahmen die Aufgabe Mitte der 1990er in Angriff – in diesem Jahr unterstützt von elektrischen Baumaschinen.
Volvo CE Elektroantriebe
Im Rahmen eines knapp viermonatigen Projekts kamen auf dem Gelände des Eden Projects ein Kompaktbagger ECR25 Electric und ein kompakter Radlader L25 Electric zum Einsatz. Foto: Volvo CE

Mehr als 600.000 Besucher im Jahr, spektakuläre Bauten und darin mediterranes oder gar tropisches Klima im Südwesten Englands: Auf einer Fläche von rund 50 Hektar hat sich das im Jahr 1995 gestartete "Eden Project" im britischen Cornwall zu einer internationalen Attraktion entwickelt. Die riesigen Gewächshäuser, die aus verbundenen geodätischen Kuppeln bestehen (und mit ihrem futuristischen Erscheinungsbild schon als "James Bond"-Filmkulisse dienten), beherbergen vielfältige Biome, also vorherrschende Ökosysteme, die die natürlichen Welten des Amazonas und des Mittelmeers nachbilden.

Bevor das Eden Project begann, machte die stillgelegte Tongrube bei St Blazey ohne fruchtbaren Boden und entsprechend ohne nennenswerte Vegetation einen ausgesprochen trostlosen, toten Eindruck. Für das Projekt wurde das Areal wiederbelebt. In den neuen Böden stecken auch wiederverwendete Abfallprodukte. Eine Vielzahl von Pflanzen fand in der Grube eine Heimat – nicht nur unter den gewaltigen Kuppeln, sondern auch im extensiven Außenbereich, der einem botanischen Garten gleicht.

Die 2001 offiziell eröffnete Anlage soll als Beweis dafür dienen, was sich erreichen lässt, wenn man konsequent mit der Natur arbeitet – und nicht gegen sie. Diese Botschaft des positiven Wandels vermittelt das Eden Project jährlich hunderttausenden Besuchern aller Altersklassen und aus aller Welt. Vom Touristen bis zu Schülern und Studenten bringt der "Garten Eden" jedem dieses wichtige Thema nahe und bietet sogar die Möglichkeit, einen Abschluss in einigen Nachhaltigkeits- und Gartenbaufächern zu erlangen.

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David Gorman, Living Landscapes Educator beim Eden Project Foto: Volvo CE

2005 eröffnete auf dem Gelände mit "The Core" ein Bildungszentrum, das architektonisch an eine Sonnenblume erinnert. Sein Herzstück ist die Ausstellung "Invisible Worlds". Sie bringt den Besuchern näher, wie unsere Natur und unser Lebensraum von für uns unsichtbaren Lebensformen und Systemen geprägt werden, die etwa zu klein, zu schnell oder zu langsam sind, um sie allein durch unsere Sinneseindrücke zu verstehen. Auch für konventionellere Unterhaltung wird im Eden Project gesorgt: Kunst und Musik ergänzen das Angebot, etwa die Sommer-Konzertreihe Eden Sessions. Für Kinder wurde im Außenbereich ein großer Naturspielplatz angelegt.

Produktiv wie Dieselmaschinen, nur ohne Abgase

Dass die Instandhaltung einer Anlage wie der des Eden Project hohe Anforderungen an Mensch und Material stellt, versteht sich von selbst. Für Volvo CE war es ein Einsatzgebiet, um die Leistungsfähigkeit batterieelektrischer Baumaschinen in einer sensiblen Umgebung zu demonstrieren: Im Rahmen eines knapp viermonatigen Projekts traten auf dem Gelände des Eden Projects ein Kompaktbagger ECR25 Electric und ein kompakter Radlader L25 Electric zur Arbeit an. Sie halfen beim Bau einer 10.000 Quadratmeter großen Gärtnerei mit Außenanlagen sowie bei der Durchführung von Reparatur-, Wartungs- und Materialtransportaufgaben auf dem gesamten Gelände, innerhalb der neuen Gärtnerei und der Biome.

In puncto Leistungsfähigkeit und Flexibilität mit verschiedensten Anbaugeräten standen die batterieelektrischen Kompaktmaschinen vergleichbaren Diesel-Pendants nicht nach, wohl aber bei den Emissionen: Betrachtet über die Einsatzzeit hinweg, verteilt auf die beiden Biome und eine neue Gärtnerei im Außenbereich, summierten sich die CO2-Einsparungen auf rund drei Tonnen. Den Bedienern gefielen auch die feinfühlige Steuerung, die flüssigen und punktgenauen Bewegungen und die Kabinen mit übersichtlichen Anzeigen und energieeffizienten Klimaanlagen.

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Die riesigen Gewächshäuser stehen in der englischen Grafschaft Cornwall in der Nähe von St Blazey. Foto: Volvo CE

Zusammenarbeit für Nachhaltigkeit

Zum Credo des Eden Projects gehört die Zusammenarbeit verschiedener Akteure, um den gesellschaftlichen Wandel zu beeinflussen. Für Volvo CE war das gemeinsame Projekt eine Möglichkeit, die Fähigkeiten seiner Maschinen zu zeigen – abseits vom Baustellenalltag, im sensiblen Garten- und Landschaftsbau. Dafür dürfte es kaum eine geeignetere Plattform geben, als den international bekannten Ort im Südwesten Englands, an dem bereits die Queen, die Staats- und Regierungschefs der G7 und die Olympische Fackel zu Gast waren.

Beide Partner haben noch Aufgaben in Sachen Nachhaltigkeit zu erledigen. Die klimatischen Bedingungen für eine Regenwald- und eine Mittelmeer-Welt in Südwestengland zu schaffen, kostet selbstverständlich Ressourcen. Dazu setzt das Eden Project auf erneuerbare Energie und eröffnete im Juni ein Geothermie-Kraftwerk in der Nähe des Eingangs. Abfälle werden zum größten Teil recycelt, kompostiert oder zur Wärmegewinnung genutzt. Frisches Leitungswasser wird nur für die Handwaschbecken und die Küchen verwendet.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele hat das Eden Project seine CO2-Emissionen von 2012 bis 2020 nach eigenen Angaben bereits um 35 Prozent reduziert und sich verpflichtet, bis 2030 als klimapositive Organisation aufzutreten.

Volvo CE verfolgt das Ziel, bis 2040 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. Mats Bredborg, Head of Customer Cluster Utility beim Unternehmen, unterstreicht den Wert der Kooperation: "Die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Organisationen wie dem Eden Project ist ein wesentlicher Faktor, um den Übergang zu elektrischen Geräten zu beschleunigen. Wir haben emissionsfreie Lösungen, die den CO2-Fußabdruck unserer Branche in allen Sektoren verringern – und wir brauchen Partner, um diese Lösungen in die Tat umzusetzen."

David Gorman, Living Landscapes Educator beim Eden Project, beleuchtet den praktischen Aspekt: "Mit dem emissionsfreien und nahezu geräuschlosen Betrieb konnten wir auch während der Öffnungszeiten arbeiten, sogar in einer so sensiblen geschlossenen Umgebung wie dem Regenwald-Ökosystem. Und mit etwas Vorausplanung konnten wir die Maschinen den ganzen Tag über effizient einsetzen." Im Regelfall waren die Maschinen am Vormittag wechselweise eingespannt und nach einer einstündigen Schnelllade-Pause wieder startklar für den Nachmittag. Hilfreich waren in jedem Fall die bereits vorhandenen Ladepunkte, mit denen die Landschaftsgärtner des Eden Projects auch ihre sonstigen batteriebetriebenen Geräte mit Strom versorgen.

Unterm Strich konnte das im Frühjahr 2023 gestartete Projekt unter Beweis stellen, dass Elektromobilität auch den Landschaftsbau nachhaltig verändern kann – mit der Reduzierung von Emissionen bei gleichbleibender Leistungsfähigkeit und Produktivität. Volvo CE/nt

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