Lebende Inseln
Schwimmende Vegetation auf urbanen Gewässern

Regenwasser wird in Städten wegen des hohen Versiegelungsgrades schnell über Kanäle in die städtischen Oberflächengewässer abgeführt. Die Gewässer werden durch die in kurzer Zeit auftretenden Wassermengen und durch die mitgeführten Stoffe erheblich belastet. An der Oberfläche dieser urbanen Gewässer schwimmende Pflanzenbestände sind an diese Extremereignisse angepasst und tragen zu einer Minimierung dieser Auswirkung bei. Sie folgen den sich ändernden Wasserständen, müssen weder Trockenstress noch Überstauungen tolerieren und tragen zur Reinigung des Wassers bei. Sie bieten zudem wichtige stadtklimatische und stadtökologische Entwicklungspotenziale. Aufgrund charakteristischer Eigenschaften der an den schwimmenden Vegetationsgesellschaften beteiligten Pflanzen wird die für Städte wichtige Verdunstungskühlung gegenüber unbewachsenen Wasserflächen gesteigert. Ähnlich der Röhrichtgürtel an naturnahen Seen tragen sie zu einer Verbesserung der Wasserqualität bei und schaffen gleichzeitig neue wertvolle und naturnahe Lebensräume in den ansonsten oft wenig gegliederten Gewässern. Die sich aus diesen Synergien ergebenden Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten auf städtischen Oberflächengewässern werden zusammengestellt.
Dr. Henning Günther
SUG-Stellenmarkt
