DFG
Forschungsprojekt zu Gartenkunst und Musiktheater
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Mainzer Musikwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Pietschmann und dem ebenfalls an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) tätigen Kunsthistoriker Prof. Dr. Matthias Müller ein interdisziplinäres Drittmittelprojekt zum Wechselverhältnis von Gartenkunst und höfischer Musiktheaterpraxis am frühneuzeitlichen Fürstenhof bewilligt. Das mit circa 550.000 Euro dotierte Forschungsprojekt wird dabei einen besonderen Schwerpunkt auf den Dresdner Hof im 17. und 18. Jahrhundert legen.
Neben zwei Doktorandenstellen wird es auch eine Postdocstelle geben, die mit der Basler Musiktheaterwissenschaftlerin Dr. Helena Langewitz besetzt werden soll. Das Projekt "Garten und Musiktheater am Dresdner Hof des 17. und 18. Jahrhunderts: Mediale und funktionale Wechselbeziehungen im Dienste herrschaftlicher Metaphorik und fürstlicher Repräsentation" startet im Januar 2022.
Aufwändig gestaltete Gartenanlagen sowie opulent ausgestattete Opern fungierten im 17. und 18. Jahrhundert als zentrale Bestandteile fürstlicher Repräsentation. Sie waren zudem aufs Engste miteinander verknüpft: Gartendekorationen bildeten einerseits einen festen Bestandteil des Ausstattungswesens von Opera seria wie Opera buffa, andererseits dienten die Gartenanlagen selbst als Aufführungsstätten für musiktheatrale Darbietungen.
Folglich gliedert sich das Projekt in die beiden Themenbereiche "Der Garten als Ort musiktheatraler Inszenierung" und "Der Garten auf der Musiktheaterbühne". Zentrale Fragestellungen lauten: Wie wurden Gärten im höfischen Umfeld als Aufführungsorte und Klangräume in Szene gesetzt? In welcher Weise wurden Gärten in Text, Musik und Bühnenbild auf der Opernbühne vergegenwärtigt? Welche Strategien verfolgte der Hof bei der medialen Aufbereitung und Verbreitung dieser Ereignisse?
Als exemplarisches Untersuchungsfeld für beide Themenbereiche soll der kursächsische Hof in Dresden mit seiner vielfältigen und bereits gut erforschten Festkultur sowie einer ausgezeichneten Überlieferungssituation dienen.
Petra Giegerich, Johannes Gutenberg-Universität Mainz