Elisabeth Meyer-Renschhausen

Die Hauptstadtgärtner. Eine Anleitung zum Urban Gardening

Gartengestaltung und Grünflächengestaltung

In vielen Städten blüht es auf - nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und an vielen Ecken der Welt haben immer mehr Menschen wieder Erde unter den Fingernägeln und gärtnern mitten in der Stadt. Auf dem Tempelhofer Feld entstand seit April 2011 der Gemeinschaftsgarten "Allmende-Kontor" und mit ihm eine engagierte Gartengemeinschaft. Als Gründungsmitglied der ersten Stunde war Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen von Anfang an mit dabei. In ihrem neuen Buch "Die Hauptstadtgärtner" erzählt die habilitierte Soziologin von den Anfängen und den Zielen der Initiative und ermöglicht dem Leser so, am Beispiel des Allmende-Kontors einen Blick in die innerstädtische Gemeinschaftsgärtnerei zu werfen.

Das Buch gliedert sich dabei in vier Kapitel. Im ersten geht Meyer-Renschhausen auf die Entstehung der Allmende-Gärten ein und schildert im letzten Kapitel die Entwicklung der städtischen Anbaukultur. Hier geht sie besonders auch auf Probleme ein, mit denen sich Gemeinschaftsgärten auseinander setzen müssen. Beide Kapitel rahmen dabei die Praxiskapitel ein, in denen die Autorin kurz und knapp beschreibt, wie Hochbeete angelegt werden und wie man richtig kompostiert. Darüber hinaus erläutert sie, wie die Gründüngung im Hochbeet am besten funktioniert.

Andrea Heistinger, bekannte österreichische Gartenbuch-Autorin, steuert in Kapitel 2 ihre Gedanken zur Auswahl des Saatguts bei. Im dritten Kapitel stellt Meyer-Renschhausen auf knapp 90 Seiten "Gemüse und andere Gartengewächse" vor, die sich im Allmende-Kontor für den Anbau in Kisten und Hochbeeten als besonders geeignet erwiesen haben. Sie schildert den Anbau und die Pflege, aber auch die Herkunft und Geschichte der jeweiligen Gemüseart. Darüber hinaus berichtet sie Interessantes zum Genuss und der Gesundheit der vorgestellten Zier- und Nutzpflanzen. Ganz im Sinne vieler Gemeinschaftsgärten, die alte Kultursorten bewahren möchten, werden von der Autorin auch vormals vergessene, seltene Gemüse und Salate wie "Guter Heinrich" oder "Potulak" beschrieben.


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Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Ein Ort der Ruhe, wo einst Flugzeugedröhnten: Die Allmende-Gärten. Foto: Jaron Verlag/Elisabeth Meyer-Renschhausen

Die Autorin schreibt im Plauderton über die Entwicklung des Allmende-Kontors. Sie thematisiert dabei auch die Auseinandersetzungen, die viele Gemeinschaftsgärten, nicht nur in Berlin, mit der Verwaltung austragen, da von politischer Seite oftmals das Verständnis für diese neue Art des gemeinschaftlichen Gärtnerns fehle. Das reich bebilderte, locker geschriebene Buch ist vor allem für die Leser geeignet, die noch keine Erfahrung mit Gemeinschaftsgärten haben oder die vor allem wissen wollen, welches Gemüse sich besonders leicht auf Balkon und Terrasse anbauen lässt. Das kompakte, kurzweilige Buch gibt einen beispielhaften Einblick in die mobile, nomadische Landwirtschaft in der Stadt.

Meyer-Renschhausen berichtet aber auch von den unterschiedlichen Beweggründen der Gartenaktivisten des Allmende-Kontors, ihren persönlichen Erfahrungen und verortet die philosophische Idee des "Gemeingutes". Man merkt sehr deutlich, wie viel Meyer-Renschhausen ihre Aktivitäten im Allmende-Kontor und anderen Gemeinschaftsgärten in Berlin, die sie ebenfalls mitbegründet hat, bedeutet. In ihrem Buch reißt die Autorin viele Themen an, konkretisiert sie aber nicht weiter.

Das ist schade, da man gern tiefer in die Entstehungsgeschichte des Allmende-Kontors und die Ideen dahinter eintauchen möchte. Letztendlich wird aber deutlich, dass Urban Gardening und die Schaffung von Gemeingütern nicht mehr nur ein Trend ist, sondern eine echte gesellschaftliche Notwendigkeit. Nadine Lechner

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