Forschungprojekt

Korridore für sieben sozialbenachteiligte Gebiete in europäischen Städten

Gesundheit Forschung und Bildung
Effekte von Grünräumen auf Verhalten, Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner zu untersuchen, ist das Ziel des Forschungsprojektes urbanLab. Hier ein sozial benachteiligter Stadtteil in Porto. Foto: José Maçãs de Carvalho

Das Projekt urbanLab der Hochschule Ostwestfalen-Lippe erhält den Zuschlag zur Untersuchung der Effekte von naturbasierten Lösungen auf Gesundheit und Wohlbefinden in sieben europäischen Städten vom EU-Forschungsprojekt URBiNAT (Urban Innovative and Inclusive Nature). UrbanLab ist dabei Partner in einem internationalen Konsortium mit 29 Mitgliedern. Im Fokus steht hier die Stadt- und Regionalforschung sowie die Wechselwirkung der gebauten Umwelt auf den Menschen im Spannungsfeld von Wachstum und Schrumpfung.

Die internationalen Wissenschaftler entwickeln die grünen Korridore zunächst für Porto (Portugal), Nantes (Frankreich) und Sofia (Bulgarien). Sie werden in diesen drei Städten umgesetzt und auf ihre Wechselwirkungen auf die Gesellschaft untersucht. Anschließend übertragen sie die Best-Practice-Lösungen auf Brüssel (Belgien), Siena (Italien), Høje-Taastrup (Kopenhagen, Dänemark) und Nova Gorica (Slovenien).

Das urbanLab der Hochschule OWL wird die Effekte der grünen Korridore auf Gesundheit und Wohlbefinden im Rahmen einer Doktorarbeit untersuchen. Im Ergebnis des Projektes entsteht ein Katalog an innovativen naturbasierten Lösungen, die von den Partnern des Konsortiums in den vergangenen Jahren entwickelt wurden, sowie innovative partizipative Methoden und solidarwirtschaftliche Lösungen.

Das Projekt verfolgt einen transdisziplinären sowie partizipativen Ansatz: Die Projektpartner beziehen die Menschen in den Städten aktiv in die Gestaltung und Umsetzung der grünen Korridore ein - die Kenntnisse der Bürger fließen mit den professionellen Methoden und wissenschaftlichen Erkenntnissen der Forscher zusammen. Die Forscher setzen sich dabei nicht nur aus unterschiedlichen europäischen Ländern zusammen, sondern besetzen auch unterschiedliche Themenfelder, wie soziale Innovation, Partizipation, Inklusion, Menschenrechte, Gleichstellung, Nachhaltigkeit, Städtebau, Produktdesign, Landschaftsarchitektur und Architektur.

"Wir erhalten erstmalig umfassende Daten in unterschiedlichen Klimazonen und kulturellen Settings, die vor, während und nach der Implementierung von Grünräumen erhoben werden. So wird es zum ersten Mal möglich sein, den gesellschaftlichen Nutzen von Grünräumen umfassend zu bemessen", sagt Marcel Cardinali, Projektleiter Forschung am urbanLab.

URBiNAT wird innerhalb des Rahmenprogramms für Forschung und Innovation der Europäischen Union, Horizon2020, mit insgesamt 13 Millionen Euro über fünf Jahre gefördert; rund 230.000 Euro davon fließen an die Hochschule OWL. In interdisziplinärer Zusammenarbeit der drei Fachbereiche Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur, Bauingenieurwesen sowie Landschaftsarchitektur und Umweltplanung entwickelt ein Team aus derzeit zwölf Professorinnen und Professoren und sechs Mitarbeitern Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen in Reallaboren. Julia Wunderlich, OWL/mk

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