Gartenamt Düsseldorf lässt ein aktuelles Parkpflegewerk erarbeiten

Der Schlosspark Benrath

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Schlossparks Gartendenkmalpflege
Luftbild der Gesamtanlage, 2014. Foto: Vermessungsamt Düsseldorf

Seit nun 90 Jahren ist das Gartenamt der Landeshauptstadt Düsseldorf für die Pflege und Unterhaltung des gartenkünstlerisch bedeutenden Schlossparks Benrath zuständig. Er gelangte durch die Eingemeindung Benraths am 1. August 1929 in städtisches Eigentum. In kommunalen Besitz ist das Ensemble bereits seit 1911, als die damals noch eigenständige und wohlhabende Gemeinde Groß-Benrath beschloss, die Liegenschaft für 1,5 Millionen Mark von der preußischen Krone zu erwerben.

Das Gartenkunstwerk Nicolas de Pigages

1755 beauftragte Carl Theodor, Kurfürst von der Pfalz und Herzog von Jülich-Berg, den aus Lothringen stammenden und in Frankreich geschulten Baumeister und pfälzischen Oberbaudirektor Nicolas de Pigage mit dem Neubau eines ländlichen Lustschlosses in der Nähe des südlich von Düsseldorf gelegenen Dorfs Benrath. Pigage schuf bis 1770 ein Gesamtkunstwerk aus einem fünfteiligen Schlosskomplex, weitläufigem Park sowie stehenden und fließenden Gewässern, das wie kaum eine andere Anlage den Zeitgeist der Epoche der Frühaufklärung widerspiegelt.

Das neue Schloss, das ein im 17. Jahrhundert erbautes, baufällig eingeschätztes altes Wasserschloss ersetzte, war keine repräsentative Residenz, sondern ein vornehmes ländliches Sommerdomizil, das vor allem der privaten Zurückgezogenheit und der Erholung des Kurfürsten dienen sollte - eine sogenannte maison de plaisance. Das eigentliche Schlossgebäude Carl Theodors besteht aus dem Corps de logis, in dessen Kuppelsaal sich die Hauptachsen treffen und der so den Mittelpunkt der Gesamtanlage darstellt. Komplettiert wird der Schlosskomplex durch die beiden in Viertelkreisen angeordneten Flügelbauten mit den dazugehörigen Torhäusern. Zu den baulichen Elementen gehören ferner die als Orangerie bezeichneten Reste des Alten Schlosses und der ehemalige Gutshof, in dem heute der für die Pflege der Parkanlage zuständige Betriebshof des Gartenamtes untergebracht ist.

Die wesentlichen Elemente des rund 63 Hektar großen Parks sind der südlich des Corps de logis langestreckte Gartenraum mit dem 500 Meter langen Spiegelweiher und das an diesen nach Westen anschließende quadratisch ausgeformte Boskett. Dazu kommen die kurfürstlichen Privatgärten östlich (Garten der Kurfürstin) und westlich (Garten des Kurfürsten) des Corps de logis, die durch Fächeralleen von den südlich anschließenden Gartenteilen getrennt sind. Östlich des Spiegelweihers sind der Parterregarten und der Küchengarten zu finden. Zu den durch das Element Wasser geprägten Gartenteilen zählen die im östlichen Gartenbereich vorhandenen Kaskaden, der halbkreisförmige Schlossweiher, der bereits genannte Spiegelweiher, die aufgrund ihres Grundrisses so genannte Trompet in der Querachse des Bosketts, der Viereckweiher als Pendant zur Trompet, der Kopfweiher an der Nordwestecke des Bosketts, der südlich der Trompet gelegene Schlangenbach, der die Gesamtanlage umlaufende Wassergraben und die zahlreichen verborgenen Kanäle, die das gesamte Gewässersystem miteinander verbinden.

Das Schloss blieb allerdings zu Zeiten des Kurfürsten unbewohnt. Bereits ab den 1790er-Jahren wurden die Mittel für den Bauunterhalt und die Pflege des Schlossparks reduziert. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts residierten hier Herzog Wilhelm in Bayern und Großherzog Joachim Murat, Schwager Napoleons I. Nach 1815 nutzten es die preußische Königsfamilie und die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen für kürzere und längere Sommeraufenthalte. In dieser Zeit nahm man in Teilen Umgestaltungen im Stil eines englischen Landschaftsgartens vor. So wurde der westliche kurfürstliche Privatgarten zunächst 1807 durch Maximilian Friedrich Weyhe und dann in einem anderen Teil um 1840 durch Peter Joseph Lenné landschaftlich überarbeitet. Zudem wurden die Einfassungen von Schloss- und Spiegelweiher abgebrochen und stattdessen die Ufer natürlich ausgebildet. Dass dies nicht nur vor dem Hintergrund einer Pflegevereinfachung geschah, zeigt das bemerkenswert gestalterische Motiv einer kleinen Insel mit zwei Bäumen im Schlossweiher, die zwischen 1841 und 1843 angelegt wurde.

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Schlossparks Gartendenkmalpflege
Lageplan und Ansicht des Schlosses, 1806. Abb.: Stadtarchiv Düsseldorf
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Ostfassade des Corps de logis mit rekonstruiertem Parterre im Garten der Kurfürstin, Frühjahr 2014. Foto: Gartenamt Düsseldorf

Noch vor der Eingemeindung Benraths zur Stadt Düsseldorf wurde durch den damaligen Leiter der Neubauabteilung des Gartenamtes der Gemeinde Benrath, Hans Schiller, der sogenannte botanische Schulgarten mit Rosenschmuckanlage hinter dem westlichen Flügelbau umgebaut, dessen zeittypische Gestaltung der 1920er-Jahre bis heute erhalten ist.

Erneuerungsmaßnahmen ab den 1960er-Jahren

Erste größere Sanierungsmaßnahmen im Schlosspark erfolgten in den 1960er-Jahren unter Ulrich Wolf, Düsseldorfs Gartendirektor seit 1954. Zu erwähnen sind hier beispielsweise die Wiederherstellung der Bassinmauern entlang des Spiegelweihers oder die Neupflanzung der Linden an der Reitbahn im Boskett. Noch waren es einzelne Maßnahmen, die nicht in ein umfassendes Gesamtkonzept eingebunden waren und die insbesondere davon geprägt waren, die landschaftlichen Umgestaltungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder rückgängig zu machen.

Diesem Prinzip folgend wurde auch die fast 300 Meter lange Ufermauer am Schlossweiher auf wieder gefundenen Fundamenten und nachgebildeten Trachyt-Abdeckungen und Eisengeländern in den Jahren 1979/80 rekonstruiert. Den 1760/61 gepflanzten Linden entlang der Fächeralleen drohte Anfang der 1980er-Jahre die Totalerneuerung. Der seit 1798 nicht mehr erfolgte Kronenschnitt und zwei unsachgemäße Rückschnitte um 1800 und 1850 führten dazu, dass sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Stämmlingen entwickelte, die aus der ursprünglichen Hochhecke einen grünen Dom entstehen ließen. Trotz fundierter Untersuchung, intensiver Öffentlichkeitsarbeit und zahlreicher Besprechungen im zuständigen Ratsausschuss konnte für die Umsetzung dieser Maßnahme keine politische Mehrheit gefunden werden.

1984 schließlich wurden Schloss und Schlosspark Benrath aufgrund ihrer originalen Substanz und funktionalen Einheit auf der Basis des seit 1980 gültigen Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler des Landes Nordrhein-Westfalen in die Denkmalliste des Stadt Düsseldorf eingetragen. Um den spezifischen Anforderungen zur Erhaltung dieses Gartenkunstwerkes gerecht zu werden, erhielt das Gartenamt 1989 mit einer Verfügung des Oberstadtdirektors auch die denkmalpflegerische Zuständigkeit.

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Luftbild mit Blick auf das Corps de logis und die Flügelbauten sowie den Schlossweiher mit Insel, um 1950. Foto: Stadtarchiv Düsseldorf
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Blick in die Fächerallee mit durchgewachsenen Linden, um 1960. Foto: Stadtarchiv Düsseldorf

Analyse der historischen Strukturen

Die im Auftrag des Gartenamtes 1991 fertiggestellte Studie des renommierten Büros Wörner aus Wuppertal über die erhaltenen historischen Strukturen im Schlosspark Benrath markiert den eigentlichen Beginn einer leitbildbasierten und kontinuierlichen Restaurierung und Sanierung der Parkanlage. Seither wurde eine Vielzahl von Maßnahmen realisiert, die alle das Ziel verfolgten, dem Schlosspark ein einheitliches, am Zustand des 18. Jahrhunderts orientiertes Erscheinungsbild wieder zu verleihen.

Zu nennen sind die Sanierung der Kaskaden im Garten der Kurfürstin (1989/90), die Neubepflanzung des Rheinkopfs, nachdem Stürme den bereits verringerten Baumbestand weiter dezimiert hatten (1990) oder das aufgrund gartenhistorischer Grabungen rekonstruierte Parterre im Garten der Kurfürstin mit seinen am 18. Jahrhundert orientierten Blumenpflanzungen (1992/93). Der Stern, Schnittpunkt aller Alleen im Boskett, erhielt 1995 seine ursprüngliche Wegeführung, die das Rondell begleitenden geschnittenen Linden und Heckenpflanzungen zurück.

Das in den 1980er-Jahren gescheiterte Projekt der Erneuerung der Fächeralleen erhielt durch Stürme im Frühjahr 1997, die zahlreiche Alleebäume umwarfen, eine unerwartete Wendung. In der Folge wurde kurzfristig entschieden, die verbliebenen Bäume zu erhalten und oberhalb ihrer alten Schnittstellen in einer Höhe von rund 8 Metern zu kappen. Dieses Vorgehen sicherte die alten Schnittstellen als historisch wichtiges Dokument und zugleich die Baumhöhlungen im Sinne des Naturschutzes. Nach ihrer Kappung trieben die Linden erwartungsgemäß wieder aus und werden seitdem jährlich geschnitten. Die Lücken in den Baumreihen werden kontinuierlich mit Neupflanzungen geschlossen.

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Entwurf zur Wiederherstellung des Küchen- und Parterregartens, Röthig Landschaftsarchitekt, Haan, 2000. Foto: Gartenamt Düsseldorf

Der Schlosspark Benrath seit der Gartenschau EUROGA 2002plus

Umfassende Grundinstandsetzungen konnten 2002 mit finanzieller Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der "EUROGA 2002plus", einer regionalen Strukturfördermaßnahme, mit ihrer dezentralen Landesgartenschau realisiert werden. Zwei herausragende Projekte in dieser Zeit waren die Wiederherstellung des Küchengartens und des Parterregartens im östlichen Teil des Schlossparks.

Vom ehemaligen Küchengarten hatten sich die umgebenden Mauern und ein kleines Wasserbassin erhalten. Die Fläche des Parterregartens bestand nur noch aus Rasenflächen, doch war das Wegenetz und seine Ausdehnung vollständig in einem Infrarot-Luftbild zu sehen. Den Planungen vorausgehende Grabungen konnten die vollständigen Fundamente des zentralen Brunnens im Parterregarten freilegen, seine Längsausdehnung und im Küchengarten den Abstand der Wege zu den Mauern belegen. Nach Sanierung der Küchengarten-Mauern und des Schöpfbeckens wurden die Gärten auf Grundlage der Grabungsbefunde, erhaltener Zeichnungen und Quellen in Archivakten rekonstruiert. Bei den nicht bekannten Elementen, wie der Ausstattung mit Bänken, dem Profil der Beckeneinfassung oder der Artenauswahl und Struktur der Bepflanzung, wurden zeitgemäße Lösungen gewählt.

Ebenfalls 2002 wurden die Plätze am Rad, dem kreisförmig um den Stern geführten Weg, und an den Hauptachsen wieder hergestellt, durch Eibenhecken gefasst und mit Steinbänken ausgestattet. Auch der in seiner Form verunklärte Lindenplatz, Endpunkt einer Achse, erhielt seine Form zurück. Die im Boskett in Nähe zum Spiegelweiher liegende Trompet, neben dem Schlangenbach das zweite Gewässer im Boskett und ebenfalls ein Achsenendpunkt, war in Teilen durch Laubeintrag über Jahrzehnte verlandet. Nach der Entfernung der Schlammschicht konnte 2002 ihre historische Grundrissform wieder hergestellt werden, die seither mit ihren exakten Böschungsprofilen und einfassenden Hecken wieder den gewünschten architektonischen Eindruck vermittelt.

Ergänzend zu den im Rahmen der Landesgartenschau 2002 durchgeführten Maßnahmen wurde 2004 für die seit 1996 unter Naturschutz stehenden waldartigen Teile des Schlossparks ein Parkwald-Pflegewerk erstellt.¹ Da für diese Flächen zugleich die Aspekte des Denkmalschutzes und des Naturschutzes zu berücksichtigen sind, war das Ziel des Gutachtens, für diese beiden Schutzgüter jeweils Vorrangflächen innerhalb des Bosketts zu definieren.

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Blick in den Parterregarten mit Sommerbepflanzung, 2011. Foto: Gartenamt Düsseldorf
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Partie im Garten des Kurfürsten, 2014. Foto: Gartenamt Düsseldorf
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Schäden durch den Orkan "Ela" im Garten der Kurfürstin, 2014. Foto: Gartenamt Düsseldorf

Schäden durch den Pfingstorkan "Ela" 2014

Eine Zäsur dieser erfolgreich durchgeführten Pflege- und Restaurierungsmaßnahmen stellen die Schäden an der vegetativen Substanz dar, die der Pfingstorkan "Ela" im Jahr 2014 hinterlassen hat. Durch den Einfluss dieser Extremwettersituation sind insbesondere im Boskett schmerzliche Schneisen und Lichtungen entstanden. Neben dem Verlust zahlreicher teils prägnanter Einzelbäume im schlossnahen Bereich sind die nördliche Gehölzflanke im Garten der Kurfürstin und die Schlossweiherinsel als weitere Schadensschwerpunkte zu nennen.

Insbesondere im Umgang mit der Insel im Schlossweiher, die als Relikt der landschaftlichen Phase verblieben war, wurde immer deutlicher, dass das bisher verfolgte Leitbild einer Stileinheitlichkeit nicht mehr der aktuellen Strömung der Gartendenkmalpflege entsprach. Zudem war die Untersuchung aus dem Jahr 1991 nicht abschließend und lediglich als Grundlage für ein später aufzustellendes umfassendes Parkpflegewerk gedacht. Dennoch wurden zunächst für andere stärker orkangeschädigte Düsseldorfer Parkanlagen Parkpflegewerke beauftragt² und für den Schlosspark Benrath eine Konzeption zur denkmalgerechten Wiederherstellung der Schadensbereiche vorangestellt.³ Nach gründlichen Recherchen und umfassender Diskussion wurde die Insel im Jahr 2016 wieder in ursprünglicher Größe und mit dem belegten symbolischen Baumpaar aus Trauerweide und Säulenpappel fertiggestellt. Damit wird erstmals seit Beginn gartendenkmalpflegerischer Maßnahmen im Schlosspark Benrath die landschaftliche Phase als eigene anlagengenetische Epoche akzeptiert und gewürdigt.

Als weitere Maßnahmen, die aus der Konzeption abgeleitet wurden, sind auch einige Solitärbäume in den kurfürstlichen Privatgärten sowie die Lichtungen im Boskett in forstlicher Weise nachgepflanzt worden. Mittelfristiges Ziel blieb darüber hinaus die Erstellung eines aktuellen und vollumfänglichen Parkpflegewerks, das die vorhandenen Grundlagen zusammenführt, die authentisch erhaltenen und zwischenzeitlich rekonstruierten Anlagenteile in eine gewichtete Beziehung stellt, aktuelle Nutzungsanforderungen berücksichtigt, ein alle Entwicklungsepochen integrierendes Leitbild formuliert sowie Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen der nächsten Jahrzehnte aufzeigt.

Ein Parkpflegewerk für den Schlosspark Benrath

Im Zusammenhang mit einer auf zehn Jahre angelegten Generalsanierung des Schlosses und damit verbundenen Fragen zu den umgebenden Parkbereichen erschien es nunmehr geboten, das längst überfällige Parkpflegewerk zu beauftragen, um Schloss und Park weiterhin als Einheit zu entwickeln.4 Die Erarbeitung erstreckt sich über die Jahre 2019/2020 und geschieht in enger Abstimmung mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege, der Unteren Denkmalbehörde, der Unteren Naturschutzbehörde und der Stiftung Schloss und Park Benrath.

Das Parkpflegewerk beinhaltet neben der üblichen Zusammenfassung der Anlagengeschichte, einer Bestandserfassung und Nutzungsanalyse, einer denkmalpflegerischen Analyse und Bewertung sowie der denkmalpflegerischen Zielstellung mit Zielplan einige besondere Inhaltspunkte. So ist vorgesehen, dass im Bearbeitungsablauf nach dem gartendenkmalpflegerischen Leitbild weitere Anforderungen und Belange anderer planerischer Disziplinen innerhalb des Erstellungsprozesses des Parkpflegewerkes bereits diskutiert, abgewogen und integriert werden. Dies bezieht sich insbesondere auf naturschutzfachliche Belange und besondere Nutzungsanforderungen, wie Veranstaltungsmanagement, Besucherlenkung, Barrierefreiheit und verkehrliche Erschließung.

Auch für weiterreichende Fragen zum Themenkomplex Klimawandel oder Wassermanagement sollen Lösungsansätze aufgezeigt werden. Um in Zeiten von rückläufigen Pflegeetats und Fachkräftemangel weiterhin eine denkmalgerechte Pflege und Unterhaltung sicherzustellen, wird auf der Basis des Zielplans eine detaillierte Personalbedarfsberechnung aufgestellt, die dazu dient, zielgerichtet Mittel- und Personalbedarf steuern zu können. Während sich ein Parkpflegewerk im Allgemeinen hinsichtlich seiner planerischen Aussageschärfe auf der Vorentwurfsebene bewegt, wurden hier vorab bereits Teilbereiche ausgewählt, die auf der Entwurfsebene einschließlich Kostenermittlung zu bearbeiten sind. Als Beispiele seien die Flächen südlich des Corps de logis bis zum Spiegelweiher, die Übergangsbereiche hinter den Flügelbauten zu den angrenzenden Gartenflächen sowie die Flächen südlich des Alten Schlosses/der Orangerie genannt. Eine Maßnahmen- und Prioritätenliste inklusive Maßnahmen- und Pflegeplan wird das Parkpflegewerk abschließen.

Aus der langjährigen Erfahrung der Gartendenkmalpflege im Gartenamt Düsseldorf kann festgestellt werden, dass nur mit einem solchen spezifischen inhaltlichen Aufbau eines Parkpflegewerkes auf kommunaler Ebene operiert werden kann. Denn nur wenn ein Parkpflegewerk alle planerischen Aspekte einbindet sowie Aussagen zum Kostenrahmen von Maßnahmen und der kontinuierlichen Pflege enthält, ist es möglich, Beschlüsse der zuständigen politischen Gremien zu dessen Umsetzung zu erhalten.

Literatur

Claus Lange: Zur Geschichte der Restaurierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen im Schlosspark Benrath, in: Stefan Schweizer (Hrsg.), Sehenswert, Die Planungs- und Baugeschichte der Benrather Schlösser, 2015, S. 113-122.

Ulrich Stevens: Der Benrather Schlosspark - Bedeutung, Zustand, Gefährdung, in: Denkmalpflege im Rheinland, Heft 1/1993, S. 8-14 u. Heft 2/1993, S. 53-61.

Quellen

¹ Parkwald-Pflegewerk für den Schlosspark Benrath', ILS Winter, Essen, 2004.

² :Vgl. Stadt+Grün, Ausgabe 10/2015, Tobias Lauterbach und Doris Törkel: Düsseldorfs Gartendenkmäler nach dem Orkan Ela, S. 41 ff. und Ausgabe 09/2017, Silke Thyssen, Doris Törkel und Tobias Lauterbach, Wiederherstellung der historischen Parks in Düsseldorf, S. 23 ff.

³ Gartendenkmalpflegerische Konzeption zur Wiederherstellung des orkangeschädigten Schlossparks Benrath', LAE LandschaftsArchitekten Ehrig, Bielefeld, 2015.

4 Die Bearbeitung des Parkpflegewerks für den Schlosspark Benrath wurde an Dittloff + Paschburg Landschaftsarchitekten, Hamburg beauftragt.

M.A., Dipl.-Ing. Tobias Lauterbach
Autor

Garten,- Friedhofs- und Forstamt der Landeshauptstadt Düsseldorf

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