Dessau

Kleiner Steinelefant vor dem Bauhaus

Wer in Dessau vor die Bauhaus Akademie tritt, um das Gebäude in voller Schönheit zu betrachten, stößt auf der gegenüber liegenden Seite auf einen kleinen Elefanten aus Stein. Das einzige Spielgerät weit und breit, umsäumt von Sand und Grünfläche.
Bauhaus Spielplätze
Der kleine Steinelefant gegenüber der Bauhausakademie in Dessau ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch schon 54 Jahre alt und erreicht damit bereits das Höchstalter der echten Elefanten. Foto: Mechthild Klett

Dass er nicht erst seit kurzem dort steht, zeigt gleich das Design. Die Figur wurde bereits zum Kindertag am 1. Juni 1970 dort aufgestellt. Sein Schöpfer war der Bildhauer Alfred Späte (1917–1979) in Kayna bei Zeitz, dessen Werkstatt bis heute von seinem Sohn Christian Späte geführt wird. Es gibt auch noch einen zweiten Elefanten dieser Art: Er steht im Stadtpark, der zwischen 1965 und 1972 um einen Spielplatz erweitert wurde.

Der beliebte Dickhäuter wurde dann auch von den Städten Zeitz, Meuselwitz, Halle und Gera bei der Werkstatt Späte in Auftrag gegeben. Trotz ihrer langen Lebensdauer zeigen die Elefanten keine Spuren von Vandalismus, wenn auch leichte Gebrauchsspuren erkennbar sind. "Das Material ist Betonwerkstein, also ein Kern aus Beton und ein 'Mantel' aus Gesteinskörnung mit Zement gemischt. Der korrekte Wasser-Zement-Faktor war meinem Vater sehr wichtig, wenn der stimmt, gibt es keine Risse!", erklärt Christian Späte die gute Haltbarkeit.

Das positiv konnotierte Motiv des Elefanten ist dutzendfach in Kinderbüchern zu finden, es gibt sie in unzähligen Stofftiervarianten und sie finden sich auch immer wieder als Spielgerät. Etwa in Weissenburg in Bayern, wo ein über 60 Jahre alter Kletterelefant ohne TÜV verkauft werden sollte, weil der TÜV-gerechte Umbau zu teuer war. Manchmal bildet ein Elefantenkopf die Lehne einer Wippe und der stilisierte Elefantenrüssel dient häufig als Rutsche. Ein Elefantengedächtnis ist sprichwörtlich und auch das entwickelte Sozialverhalten von Elefantenherden bringt dem Elefanten einen guten Ruf ein.

Umweltministerin Steffi Lemke warnte nun kürzlich davor, in Botswana die überbordende Elefantenpopulation zu dezimieren und forderte, den Import von Jagdtrophäen in die Europäische Union weiter zu beschränken, woraufhin der Präsident von Botswana, Mokgweetsi Masisi, das ernstgemeinte Angebot machte, Deutschland 20.000 Elefanten zu schicken, um zu zeigen, wie es sich so mit den Dickhäutern leben würde, wenn man sie nicht abschießen darf. Die Kinder, die auf den alten Steinelefanten spielen, würden da bestimmt gerne zusagen. . . Mechthild Klett

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