Klimaschutz als Verpflichtung

Klimaschutz
Heiner Baumgarten, Foto: igs hamburg 2013,

Das in Paris ausgehandelte Abkommen zum Klimaschutz wurde weit überwiegend als großer Erfolg von den teilnehmenden 196 Nationen sowie vielen Staatsregierungen gewertet. Auch Umweltverbände und Wissenschaftler zeigten sich zufrieden. Im Kern des Abkommens war man sich einig, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden müsse und alle Nationen einen langen Katalog von Selbstverpflichtungen erfüllen müssten.
Aber was passiert nun tatsächlich? Konsequenter Ausstieg aus der Kohleverstromung? Reduzierung des Individualverkehrs um 50 Prozent? Abschied von industrieller Landwirtschaft mit hoher CO- und Methan-Emission? Ausstieg aus dem Torfabbau und der Zerstörung der CO-Senken? Verbindliche Vorgabe für 100 Prozent Regenerativer Energienutzung bis 2050 mit drastischen Vorgaben für die Energieeinsparung in privaten, öffentlichen und industriellen Bereichen? Alles wäre und ist erforderlich, wenn das Ziel "Vermeidung der Klimakatastrophe" erreicht werden soll. Und die reichen Industrieländer müssen voran gehen!
Welche Rolle, welche Aufgabe haben dabei die Städte, die Kommunen? Schon heute leben weltweit mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in Städten oder in den Ballungsräumen - der Trend wird weiter anhalten. Die Städte haben den höchsten Energieverbrauch und damit den größten Einfluss auf den Klimawandel. Hier liegt demnach auch die größte Herausforderung und zugleich die größte Chance, dem Klimawandel durch konsequentes Handeln zu begegnen. Voraussetzung dafür ist die Umorientierung in der Stadtentwicklung - einige Städte haben erste Schritte dafür bereits eingeleitet, es sind aber noch deutlich konsequentere Maßnahmen erforderlich.
Ist inzwischen in vielen Städten Grundlage der Stadtentwicklung das Prinzip "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" so wachsen immer noch viele kleinere Landgemeinden in die Fläche. Eine sofortige Abkehr von dieser Entwicklung zur Vermeidung und Verringerung von Individualverkehr ist erforderlich. In der in Deutschland beliebten Einfamilienhausbauweise dürfen keine Baugenehmigungen erteilt werden, wenn der Null-Energie- oder Plus-Energie-Standard nicht nachgewiesen werden kann. Dies muss auch für Sozialwohnungen und -unterkünfte - wie aktuell für Flüchtlinge - gelten.
Die Grünflächenämter der Städte sollten sich in dieser Situation gemeinsam mit den Umweltämtern an die Spitze der Entwicklung mit Vorschlägen zur Neuorientierung der Stadtentwicklung im Sinne der Ziele und Abkommen von Paris setzen. Das Stadtgrün und die ökologische und soziale Neuorientierung der Freiräume in der Stadt sind die Herausforderungen der nächsten 50 Jahre, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Wanderung der Bevölkerung in begünstigte Klimazonen und zunehmend in die Städte.

Heiner Baumgarten



































































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