Larix decidua ist Baum des Jahres 2012

Die heitere Lärche

von:
Baum des Jahres Arboristik
Frisch ergrünte Lärche, Bad Nauheim. Foto: Renate Scheer

Andre gibt's von ernsterem Gesichte,
die gewalt'ger ihre Häupter heben;
in dem dunklen Bergwald eine Lichte,
freut den Blick sie, kündend heitres Leben.

Johannes Trojan
(14.8.1837 Danzig - 23.11.1915 Rostock)


Heitres Leben ist das passende Attribut für diesen anmutigen Baum. Die Lärche bezaubert mit einer Farbigkeit, wie sie keine andere Konifere zeigt. Die weichen hellgrünen Nadeln wirken so frisch und duftig, dass man sie am liebsten kosten möchte - und das kann man auch sorglos tun: sie sind vitaminreich, geben Salat eine eigene Note, stärken die Atmungsfunktion und das Verdauungssystem.

Ab März schmückt sich die Lärche mit gelben männlichen und roten weiblichen Blüten, die durch die erst zart begrünten Zweige leuchten und um Aufmerksamkeit werben.

Danach kleidet sie sich in kräftiges Sommergrün. Zum Herbst setzt sie noch einmal einen prachtvollen Abschluss:

Wer je Berghänge mit den gelben und später sanften rostroten Tönen der Lärche gesehen hat, wird dieses Bild nicht vergessen. Sacht gleiten die Nadeln zu Boden und legen sich als ein weiches rotbraunes Polster auf die Bergpfade.

Der Name der Lärche

Der Name der Lärche entwickelte sich aus ahd. lerihha oder larihha, mhd. larche, lerche, das auf latein. larix zurückgeht, welches vermutlich einer oder mehrerer vorrömischer Sprachen des Alpengebietes entstammt (Sauerhoff, 2003). Lerke, Lerkentanne oder auch Larchendanne wurde der Baum im norddeutschen Raum genannt. In Tirol ist sie der Larchbaum, in Kärnten Lergat und in Niederösterreich Lera oder Lierbaum. Bemerkenswert sind die romanischen Namen wie larisch im Engadin, larschaida in Graubünden und laras im Bergell. Der Flurname laret, der in Graubünden recht häufig ist, bezeichnet Orte, wo früher Lärchenwaldungen standen (Hegi, 1935). Die Schreibweise mit ä wurde eingeführt, um Verwechselungen mit dem Vogel zu vermeiden und setzte sich erst seit Ende des 18. Jahrhundert durch. Der Artname 'decidua' bedeutet hinfällig, früh abfallend und bezieht sich auf das Abwerfen der Nadeln.

In der Volksmedizin spielte vor allem das Lärchenterpentin (Therebinthina laricina), eine gelb-bräunliche honigdicke Flüssigkeit, die aus dem Lärchenharz gewonnen wurde, eine wichtige Rolle. Das Harz erhält man durch Anbohren der Lärche, zum Teil tritt es auch von selbst aus. 1391 wird im Weistum (Rechtsquelle) von Obach das Lorietbohren erwähnt. Die ausgewählten, über 80 Jahre alten Stämme wurden im Frühling etwa 30 Zentimeter über dem Boden mit einem Holzbohrer angebohrt, das Loch anschließend verspundet. Im Hohlraum sammelte sich Harz, das im Juni und September geerntet wurde. Für ein Kilogramm Harz wurden zehn Bäume angezapft (Erlbeck et al., 1998). Loriet ist eine regionale Bezeichnung für das Lärchen- oder "Venezianische Terpentin", letzterer Name verwies darauf, dass Venedig früher ein wichtiger Handelsplatz dieses Rohstoffes war.

Das Terpentin enthält 15 Prozent ätherische Öle, 50 bis 65 Prozent Harzsäuren, Bernsteinsäure, Bitterstoffe und anderes. Die in den Alpenländern aus dem Terpentin, Schweinefett und Wachs hergestellte Lärchensalbe hilft bei rheumatischen Schmerzen und Hexenschuss, wirkt als Brustsalbe hustenstillend und schleimlösend. Sie desinfiziert Wunden und beschleunigt den Heilungsprozess (Fischer, 1989; Hegi,1935). Auch bei degenerativen Prozessen und Ermüdungserscheinungen der Augen wird Lärchenharz angewandt.

In heißen, trockenen Sommern scheiden Lärchennadeln eine Flüssigkeit aus, die zu 80 Prozent aus dem Zuckeralkohol Mannit besteht und als weiße süße Kruste die Nadeln überzieht. Dieser als "Manna von Briançon" bezeichnete Pflanzensaft wurde als leichtes Abführmittel genutzt. ( www.wala.de )

Standort

Einig sind sich die Autoren, dass die Lärche von der Gesteinsunterlage weitgehend unabhängig ist - sowohl auf Kalk- als auch auf Urgestein ist sie vertreten - und auch mit unterschiedlichen Bodenarten zu Recht kommt. Wichtig ist, dass die Böden tiefgründig und gut durchlüftet sind - auf flachgründigen Böden lässt das Wachstum nach - und gleichmäßige Feuchtigkeit aufweisen; denn die Lärche zählt zu den am stärksten transpirierenden Waldbäumen. Ein Lärchenbestand verbraucht 60 Prozent mehr Wasser als ein Fichtenbestand. Trotz ihres großen Wasserbedarfs meidet sie Böden mit hochanstehendem Grund- oder Stauwasser. Ebenso sind Standorte mit häufiger Nebelbildung, hoher Luftfeuchtigkeit sowie stehender Luftfeuchtigkeit für die Lärche abträglich, da sie Pilzbefall fördern; auch spätfrostgefährdete Lagen kommen nicht in Betracht.

Unterschiedliche Angaben gibt es zum Nährstoffbedarf: Keine großen Ansprüche an Basen- und Nährstoffversorgung bescheinigen ihr Mayer (1977) und Roloff et al. (2002); mineralkräftige bzw. nährstoffreiche Böden geben Zoller (1981) und Klamroth (1929) für die Lärche an.

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Baum des Jahres Arboristik
Die ersten Nadelbüschel öffnen sich, Odenwald. Foto: Renate Scheer
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Männliche Blüten. Foto: Renate Scheer
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Weibliche Lärchenblüte. Foto: Renate Scheer

Florengeschichte

Der Pollen der Lärche weist keine Luftsäcke auf, bei pollenanalytischen Untersuchungen wurde er lange Zeit wenig beachtet, kann aber zuverlässig identifiziert werden. Im Pollenniederschlag ist sie untervertreten, so dass bereits geringe Prozentwerte für die lokale Anwesenheit des Baumes sprechen.

Im Vergleich zu den Alpen war die Vergletscherung der Karpaten während des letzten Glazials gering. Verschiedene Großrestfunde (Nadeln, Samen) legen nahe, dass die Lärche das letzte Glazial in den Tieflagen nördlich und südlich der Nordkarpaten überdauern konnte. Die spätglaziale Wiederbewaldung war - spätestens zu Beginn der Allerödzeit (11 400 v. Chr.) - durch die Nadelhölzer Pinus sylvestris, Picea abies und Larix decidua geprägt. Mit der Einwanderung der Laubbäume und der damit einhergehenden Konkurrenz zog sich die Lärche in die Hochlagen der Karpaten zurück.

Im Alpenraum belegen Funde von Pollen und Nadeln das Vorkommen der Lärche im frühen Spätglazial am Fuß der Südalpen (etwa bei Lugano, Brescia). Nach dem Zerfall der alpinen Gletscher vermochte die Lärche - offenbar ähnlich wie die Arve - ziemlich rasch in die eisfrei gewordenen Räume im Alpeninneren vorzudringen, auch hier wurde sie durch konkurrenzstärkere Holzarten in die Hochlagen abgedrängt. Spätestens vom Beginn des Holozäns an, vor 10.000 Jahren, trat sie hier bestandsbildend auf, wie Großfunde in den Zentralalpen belegen.

Die obere Waldgrenze in den Schweizer Zentralalpen stieg zu Beginn des Holozäns auf etwa 2100 Meter ü. NN. Welchen Höchststand die Waldgrenze zu welchem Zeitraum hatte, lässt sich aus den vorhandenen Untersuchungen nicht sicher schließen. Wahrscheinlich wurde aber eine maximale Höhenlage zwischen 2300 und 2400 Metern im Atlantikum (6000 bis 3000 v. Chr.) erreicht. Seit etwa 3000 und verstärkt seit 1000 v. Chr. begann die Waldgrenze auf rund 2000 Meter abzusinken, teils unter menschlicher Einwirkung (Alpweiderodung), teils wohl aus klimatischen Gründen. Die Lärche gehört wie die Arve zu den Gehölzen, die im Spätglazial und Holozän nur eine geringe horizontale Arealveränderung erfuhren, hingegen aber eine erhebliche vertikale (Lang, 1994).

Vorkommen

Infolge der Klimaunterschiede zwischen den Lärchenarealen bildeten sich vier verschiedene Rassen heraus, die sich in Wachstum, Schaftform und hinsichtlich ihrer Anfälligkeit gegenüber dem Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii Dennis) unterscheiden.

Die Karpatenlärche (L. subsp. carpatica) wächst in den Zentralkarpaten, wo sich größere Bestände in der Hohen Tatra zwischen 1100 und 1300 Metern sowie an den Nordhängen der niedrigen Tatra von 600 bis 1000 Metern erstrecken.

Die Sudetenlärche (L. subsp. sudetica) besiedelt zusammen mit Fichte, Tanne und Buche ein kleines, 2500 Hektar großes Restvorkommen im Mährischen Gesenke (SO der Sudeten). Sie ist durch den Pilz wesentlich weniger gefährdet als die Alpenlärche.

In Polen bildet die Weichselniederung für Larix decidua subsp. polonica ungefähr die Grenze nach Osten. Die Höhenverbreitung reicht von 150 Meter im Norden bis 600 Meter im Süden. Aufgrund größerer Eingriffe zu Beginn des 19. Jahrhundert ist es schwierig, das natürliche Areal eindeutig abzugrenzen (Roloff et al., 2002).

Die Alpenlärche erstreckt sich, in den französischen Alpen (Provencalische Alpen, Dauphiné) beginnend, die Schweizer und Österreichischen Alpen durchziehend, bis etwa 50 Kilometer südwestlich von Wien in Höhen zwischen 2400 bis 800 Metern.

Ihre Hauptverbreitung liegt im subalpinen Innenalpengebiet. In den Westalpen ein Baum des Hochgebirges - Untergrenze rund 1300 Meter -, besiedelt sie im östlichen Alpenraum auch submontane Lagen und geht hier bis 300 Meter hinunter. Hegi gibt für manche Alpentäler etwa in Südtirol (Vinschgau) sowie der Umgebung des Gardasees sogar 100 Meter als untere Grenze an. Die Lärche tritt häufig in Mischung auf: in tieferen Lagen mit Fichte oder Tanne und Buche, in höheren Regionen häufig mit der Zirbe (Arve, Pinus cembra), mit der sie beispielsweise im Engadin die Waldgrenze bildet (2300 Meter) (Roloff et al., 2002).

Im subalpinen Lärchen-Arvenwald (Larici-Pinetum cembrae), der prägenden Waldgesellschaft des Oberengadins, tritt die Lärche in der Pionierphase häufiger auf, kann im Zuge der Waldentwicklung aber von der Arve völlig verdrängt werden. Unter 2000 Metern ist vor allem die Subassoziation des Reitgras-Lärchen-Arvenwaldes (Rhodoreto-Vaccinietum calamagrostietosum) vertreten. Zur oberen Waldgrenze, auf mehr trockenen Standorten, stellt sich der Alpenrosen-Arvenwald (Rhodoreto-Vaccinietum cembretosum) mit Rhododendron ferrugineum, Vaccinium myrtillus, Vaccinium uliginosum ein.

Abgesehen von kurzen Initialphasen treten natürlich reine Lärchenwälder vor allem südalpin auf, wo die Konkurrenzkraft der Arve nachlässt oder erstere durch menschliche Eingriffe gefördert wird. Im Gegensatz zur stark schattenden Arve wurde die lichte Lärche auf den Weiden geduldet. Diese Auslese begann im Unterengadin bereits um 3400 v. Chr., die "Lärchenweiden" prägten nachhaltig das Landschaftsbild. Die intensive und lang anhaltende Beweidung führte schließlich aber zu einer nahezu vollständigen Entwaldung und der Unterdrückung der Verjüngung, auch wenn die Keimbedingungen für die Lärche nicht schlecht waren. Durch den Tritt wurde die Krautschicht gelockert, es entstanden offene Stellen, die dem Rohbodenkeimer Lärche recht gute Startchancen boten. Mit der endgültigen Aufgabe der Beweidung und der Verdichtung der Vegetationsschicht ging die Verjüngung zurück, dennoch setzte, je nach Zustand des Bodens, eine Wiederbesiedlung mit den beiden Charakterbäumen ein. Erschwert wird sie dort, wo aufgrund der stark degradierten Böden die für die Bäume nötigen Mykorrhiza-Pilze nicht mehr zur Verfügung stehen (Müterthies, 2002).

Baum des Jahres Arboristik
Lärche im Odenwald. Foto: Renate Scheer
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"Nadelschleier", Odenwald. Foto: Renate Scheer
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Im Herbstgewand, mit Efeu bewachsene Lärche am Stein-brücker Teich, Darmstadt. Foto: Renate Scheer

Die Lärche erobert die Forsten

In den deutschen Gebieten, ob in Norddeutschland, im Harz oder in Hessen war die Waldsituation ähnlich trostlos, auch hier seit Jahrhunderten Waldweide, zu der später noch die Streunutzung hinzukam, sie hatten den Wald "derart aus dem Gleichgewicht gebracht, dass er sich nicht mehr aus eigener Kraft ... regenerieren konnte." (Kappes, 1972, S. 70). Forstmeister Jäger aus den Gräflich Görtzischen Waldungen in Schlitz beschrieb die Situation für Mitte des 19. Jahrhundert: Die mittelwaldartigen Mischbestände jener Zeit bestanden aus vielhundertjährigen Eichen sowie Buchen, Birken und Aspen ohne Unterwuchs und waren derart verlichtet, dass "vierspännig darin herumgefahren werden konnte, ohne einen Reis zu berühren." (Schober, 1935, S. 81).

Auch die Lösungsversuche ähnelten sich: Das Rezept zur Gesundung der Waldflächen sah man im Anbau von Nadelhölzern - später sollte auf den wieder gesundeten Böden erneut Laubholz gepflanzt werden. In vielen Forsten blieb man wegen des höheren Ertrages jedoch bei der Fichte.

Das 18. Jahrhundert ist die Zeit, in der die Lärche in größerem Umfang in den verschiedenen Regionen Deutschlands eingeführt und angebaut wurde: 1722 im Solling, 1742 im Thüringischen Wald, um 1740 in Hessen, 1746 in der Mark, um 1750 im Saarland. Bereits 1584 erreichten erste Tiroler Lärchensamen Emmendingen im Schwarzwald, im Nürnberger Raum hielt die Lärche vermutlich um die Wende 16./17. Jahrhundert Einzug. Sicher belegt ist sie für 1627, in diesem Jahr pflanzte Ludwig Jungermann, der 1609 bereits den Botanischen Garten in Gießen begründet hatte, bei der Anlage des Botanischen Gartens in Altdorf (Nürnberg) eine Lärche, "... die dort mit besonderer Pietät gepflegt, oft beschrieben und abgebildet wurde" (Elsner, 1966, S. 268). Der Baum ist leider nicht mehr erhalten.

Hessen

Am Beispiel Hessens soll die Anbaugeschichte der Lärche etwas genauer betrachtet werden:

Erste Anpflanzungen von Nadelholz erfolgten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, hierbei handelte es sich jedoch zunächst um das Einbringen von Kiefern. Mitte des 18. Jahrhunderts begann man mit Mischsaaten zu experimentieren: Kiefern, Fichten, Tannen, Lärchen in unterschiedlichen Variationen, wobei die Kiefer meist den Hauptanteil ausmachte, als "Kurhessische Mischung" ging die Kombination in die Forstgeschichte ein.

Nach anfänglichen Erfolgen stellte sich bald heraus, dass die Lärche für diese Anbauform anscheinend ungeeignet war, bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert kommt es zu massiven Ausfällen, der Anbau wird zunächst nicht weiter verfolgt. Ende des 19. Jahrhundert beginnt man, sich der Lärche wieder zuzuwenden, das wertvolle Holz und die Erkenntnis, dass der Standort sowie die waldbaulichen Maßnahmen entscheidende Faktoren sind, die über Gelingen oder Nichtgelingen entscheiden, nähren die Hoffnung, bei erneuten Versuchen mehr Erfolg zu haben. Doch schon bald zeigte sich in zahlreichen Beständen wiederum ein "epidemisches Eingehen der Lärche" (Kappes, 1972, S.15). So wird den hessischen Forstämtern 1910 untersagt, die "Kurhessische Mischung" weiter zu verwenden. Doch der Wunsch, die Lärche auch außerhalb ihres Heimatgebietes zu etablieren, bleibt. In der Regierungsverfügung des Regierungspräsidenten Kassel von 1925 heißt es: "Der hohe Wert dieser Holzart ist bekannt, ... Dazu kommt ihre in neuerer Zeit besonders betonte Eigenschaft als Rohhumuszehrerin und dadurch bodenbessernde Holzart." (Kappes, 1972, S. 19).

So kommt die Lärche erneut zum Einsatz - die Misserfolge bleiben.

Anders sah es in den Gräflich Görtzischen Waldungen in Schlitz (7450 Hektar) aus: Der Anbau, der um 1740 begann, erfolgte zum größten Teil mit Saatgut aus Tirol (Innsbrucker Raum) sowie dem Etsch- und Eisacktal, somit aus Herkünften tieferer Alpenlagen. Die Probleme mit dem Lärchenkrebs, das gefürchtete "Lärchensterben", traten in Schlitz nicht nennenswert auf, Klagen über vereinzelte unbefriedigende Kulturen gab es auch hier. In den vergangenen 270 Jahren entstand eine Lokalrasse, die sich noch in Entwicklung befindet, deren Saatgut hoch bewertet und entsprechend nachgefragt wird (Gothe, 1961).

Eine Besonderheit des Schlitzer Waldes soll noch erwähnt werden: die sogenannten "Schneisenlärchen". Sie wurden Mitte des 19. Jahrhundert zur Trennung der Betriebsklassen gepflanzt. Von diesen Lärchenreihen, die "... den Schlitzer Waldungen ihr charakteristisches und anmutiges Gepräge verliehen", sind heute infolge Fällungen (etwa Rammpfähle in Hafenanlagen) seit den 1960er Jahren nur noch Relikte erhalten.

Auch die oben genannte "Kurhessische Mischung" spielt in den Hessischen Waldbaurichtlinien keine Rolle mehr. Für die Lärche gibt es aktuell zwei Betriebszieltypen:

  • Lärche mit Buche: hier entwickeln sich 70 Prozent Lärche und 30 Prozent Buche, die gleichzeitig gepflanzt werden.
  • Buche mit Beimischung von Lärche: Hier ist das Verhältnis umgekehrt: 30 Prozent Lärche werden in die Buchen-Naturverjüngung (ein bis zehnjährige Buchen) eingebracht (Aszmutat, mdl. 2012).
  • Gesamtwald ist die Lärche mit sechs Prozent vertreten.

In Thüringen wird die Lärche häufig als Vorwald gepflanzt, da sie schnell einen Bestandesschirm bildet. Gerade nach Kalamitäten (Windbruch, Insekten), wenn Freiflächen rasch wieder bestockt werden sollen, wird sie gern gewählt. Sie wird in "klassischer Weise" mit Buche angebaut, ist häufig aber auch mit Kiefer vereint. Mit 2,7 Prozent ist die Lärche (inklusive Japanischer und Hybrid-L.) an der Waldfläche beteiligt (Peschel, schriftl. 2012).

Auch in Sachsen wird die Lärche (inklusive Japanischer und Hybrid-L.) unter anderem zur Aufforstung nach Kahlschlägen in Kiefern- und Fichtenforsten verwendet, so im Elbsandsteingebirge, wo sie bereits seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angebaut wird und sich natürlich verjüngt. In der Planung wird sie weniger als Hauptbaumart, sondern als temporäre Mischbaumart für den Anbau von mindestens horstweisen Störungen (> 0,3 Hektar) eingesetzt. Der Anteil aller Lärchen beträgt 3,4 Prozent der sächsischen Waldfläche (Rother, schriftl. 2012).

Die im 18. und 19. Jahrhundert vertretene Ansicht, mit Nadelgehölzen lasse sich der Wald sanieren, und die mitunter heute noch zu findende Meinung, Lärchenstreu wirke bodenverbessernd, ist falsch.

Lärchenstreu hat ein schlechtes Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis und ist daher schwer zersetzbar. Hinzu kommt, dass die Streu wegen der Feinheit der Nadeln sehr dicht lagert. Der Abbau zu Huminsäuren ist unvollständig und wirkt bodenversauernd (Peschel, schriftl. 2012).

Baum des Jahres Arboristik
"Gut sortiert", aus 30–50 Nadeln (1,5–4 Zentimeter ) setzen sich die Büschel zusammen. Foto: Renate Scheer
Baum des Jahres Arboristik
Die kleinen beige bis hellbraunen Samen sind mit dem hellbraun glänzenden abgeschrägten Flügel verwachsen. Foto: Renate Scheer
Baum des Jahres Arboristik
Aufgereiht sitzen die Zapfen am Zweig. Foto: Renate Scheer

Ursachen für Misserfolge bei den frühen Lärchenanbauten

Die anfänglich begründeten Reinpflanzungen mit Lärche erfolgten in sehr dichter Stellung, die den einzelnen Stämmen keine Entwicklungsfreiheit ließen, sie verwundeten sich häufig gegenseitig, so dass Zugangspforten für den Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii Dennis) entstanden.

Vielfach waren diese kleinen Lärchenpartien von hohen Fichtenbeständen umgeben, die die Bäume zusätzlich einengten. Auch die abwechselnde Pflanzung mit Fichten sowie als Nachbesserung in 30- bis 50-jährigen Fichtenkulturen, aber auch Buchenverjüngungen, erfolgten in zu dichtem Stand, so dass die Kronenausbildung gehemmt wurde.

Für die Lärche als ausgesprochene Lichtbaumart, die auch keinen Seitenschatten verträgt, ist für eine gesunde Entwicklung ständige Gipfelfreiheit unbedingt erforderlich. Von allen Holzarten ist sie gegen Überschirmung am empfindlichsten.

Ist dies nicht gewährleistet, reagieren die Bäume mit Wachstumsstörungen, der geschwächte Zustand erleichtert den Pilzbefall, der den Baum weiter schwächt und vielfach zum Absterben bringt. Die Krankheit zeigte sich besonders intensiv dort, wo die Lärche zwischen höheren Bäumen eingeschlossen war (Klamroth, 1929).

Saatgut

Das Saatgut für die Lärchenansiedlung in Hessen, im Harz, in Sachsen sowie Süddeutschland stammte überwiegend von Tiroler Firmen, die zum Beispiel in Imst und Innsbruck ansässig waren. Diese Firmen hatten im Oberinntal, in Imst, Telfs sowie im Etsch- und Eisacktal (Klausen) Lärchenmühlen an den Gebirgsbächen laufen, wo die Samen geklengt (geerntet, getrocknet, gereinigt) wurden.

Auf dem Weg von Tirol nach Deutschland luden Handelsfuhrleute ihrer Fracht Lärchensamen bei, den sie an deutsche Samenhandlungen verkauften, die das Saatgut weiter vertrieben. Größere Firmen unterhielten direkte Verbindungen zu den Waldsamenhändlern. Eine Innsbrucker Firma schickte jahrelang "... ganze Maultierkolonnen aus Tirol bis ins untere Neckartal." (Gothe, 1961, S. 6).

Auch bei den Tieflagenherkünften gab es unterschiedliche Anbauerfolge. Die guten Ergebnisse mit "Tiroler Lärche" gehen überwiegend auf Herkünfte aus dem montanen Lärchenwiesengebiet der Alpen zurück (etwa Schlitzer Lärchen). Die durchschnittlich besten Wuchsleistungen erzielte Saatgut aus den voralpinen und submontanen Eichen-Buchenwäldern (Vorderer Wienerwald) (Mayer, 1977).

Der Frage nach der Herkunft schenkte man zunächst wenig Beachtung, obwohl es bereits 1766/67 in den Eisenacher Forstakten einen Hinweis zu dem gebräuchlichen Einkauf von Tiroler Saatgut gibt: "ich trage ... Bedenken, weil einesteils man nicht von der Güte des Samens und ob derselbe auf die rechte Art geklengt worden, versichert sein kann, teils auch das Tiroler Klima von dem unsrigen weit unterschieden und daher zu bezweifeln steht, ob der in dortigen Gegenden gezogene Same auch hiesigen Orts mit gutem Erfolg auszusäen sein dürfte" (Schretzenmayr, 1964, S. 212). Anfang des 20. Jahrhunderts gewann die Herkunftsfrage an Bedeutung - dennoch blieb der Einkauf von Saatgut auch weiterhin üblich. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts begann man Saatgut aus eigenen Beständen zu sammeln.

Holz

Die eingangs beschriebene Farbenfreudigkeit ist auch dem Holz eigen: die rissige Borke ist innen im frischen Zustand karminrot der Splint gelb und der Kern rotbraun. Die Lärche, "die Eiche unter den Nadelhölzern", ist das beste einheimische Nadelholz, es enthält mehr Harz als Kiefernholz und ist daher außerordentlich resistent gegenüber Feuchtigkeit und Wurmfraß. Es ist beliebt für Wasserbauten, da das Holz unter Wasser steinhart wird, über 500 Jahre hat es Bestand. In den Seitentälern der Rhone, wo man das Wasser der Bäche mit Hilfe von Kanälen und Rinnen den Äckern und Weingärten zuleitete, fertigte man diese "Kännel" aus ausgehöhlten Stämmen starker Lärchen, ebenso Wasserräder, Mastbäume und Brücken. Es ist ein ausgezeichnetes Bau- und Werkholz und findet für Grubenstützen, Eisenbahnschwellen und Waggons Verwendung, des Weiteren für Bottiche, Fenster, Türen, Dachschindeln, Fußböden, Reb- und Zaunpfähle, als Möbelholz ist es etwas aus der Mode gekommen. Einziger Nachteil: Es ist mühsam zu verarbeiten, da es spröde ist und die Maschinen wegen des Harzreichtums verkleben.

Das elastische, feste, dauerhafte Holz ist wenig schwindend und bleibt im getrockneten Zustand "gut stehen". Der Gerbstoffgehalt beträgt bis zu 10 Prozent, der Harzgehalt liegt bei ca. 2,5 Prozent (Erlbeck et al., 1998; Hilger, 1956; Roloff et al. 2002).

Die Oberfläche des entrindeten Lärchenstammes ist mit feinen "Härchen" überzogen, die "stechen" und je nach Empfindlichkeit der Hautstellen als unangenehm empfunden werden (Seeger, Sägewerk, mdl. 28.3.12).

Hochwertiges Lärchenholz ist als Sägeholz sehr begehrt. Bei der Säge- und Wertholzsubmission des Sachsenforstes im Januar 2012 wurde für Lärchenstammholz ein Erlös von durchschnittlich 234 Euro je Kubikmeter erzielt.

Baum des Jahres Arboristik
Die rötlich-violette Innenseite der Borke. Foto: Renate Scheer
Baum des Jahres Arboristik
Die graue, tiefgefurchte Borke der Lärche. Foto: Renate Scheer
Baum des Jahres Arboristik
Tabelle: Renate Scheer

Besondere Lärchen

Besondere Lärchen (Einzelbäume, Bestände oder Pflanzungen) gibt es zahlreiche. Zunächst soll der Blick zu den Nachbarn schweifen:

Das "Zedlacher Paradies", ein Privatwald in Bauernhand, liegt sieben Kilometer oberhalb von Matrei (Osttirol) bei 1500 bis 1600 Metern. Eine Gemeinde, die bis zur Eröffnung des Felbertauerntunnels (1967) schwer erreichbar war und sich vielleicht deshalb noch ein wenig mehr urwüchsige Natur erhalten hat.

In diesem 24 Hektar großen Privatwald wachsen - in Baumgruppen oder einzeln - ehrwürdige Lärchen, die zwischen 27 und 35 Meter hoch sind. Das imposanteste Exemplar misst einen Stammumfang von knapp 7 Metern (ca. 30 Meter hoch). Die 600 bis 700 Jahre alten Bäume, als "Riesenlärchen von Zedlach" ein Begriff, sind zum größten Teil seit August 1973 als Naturdenkmal ausgewiesen (Auskunft mdl. Winfried Fuchs, Bezirksförster, 23.3.12).

In Goms im oberen Rhonetal (CH), befindet sich ein kleines Wäldchen, überwiegend aus Lärchen mit einigen eingesprengten Fichten. Am Rand dieses Wäldchens steht in 1300 Metern Höhe eine Lärche mit einem Stammumfang von 7,60 Metern. Der Baum ist in 18 Metern Höhe abgebrochen, aus den Seitenästen hat sich eine Ersatzkrone gebildet, schreibt Olberg in der Allgemeinen Forstzeitschrift von 1988. Nach Aussage des Gästecenters Obergoms (21.3.12) ist der 600 bis 700 Jahre alte Baum in Obergesteln (früher zu Goms, heute zu Obergoms gehörend) auch heute noch zu bewundern.

Ebenfalls gewaltig sind die drei "Urlärchen" im Ultental in Südtirol. Sie bilden den Rest von neun Lärchen, die Teil eines Schutzwaldes waren. 1979 wurden sie als Naturdenkmal ausgewiesen und 2002 zum Nationaldenkmal erhoben. Von 2000 Jahren, die die Lärchen alt sein sollten, war vielfach die Rede. Eine dieser Urlärchen wurde 2002 im Rahmen einer Diplomarbeit untersucht. Bei dem 37 Meter hohen Baum, Stammumfang etwa sieben Metern, konnten infolge Kernfäule nicht einfach die Jahrringe abgezählt werden. Zu den 560 sichtbaren Jahrringen mussten die des nicht vorhandenen Kernbereiches addiert werden. Dies erfolgte nach drei verschiedenen Berechnungsverfahren, woraus sich ein Alter zwischen 750 und 950 Jahren ergab.

Bei zwei weiteren untersuchten Lärchen (Pichl-Alm im Klapfberg), die ebenfalls durch Kernfäule nicht eindeutig bestimmbar sind, liegt das Alter für Lärche I zwischen 691 und 951, für Lärche II zwischen 758 und 1003 Jahren (Lösch & Oberhuber, 2005).

Lärchen in Deutschland

Auch in Deutschland gibt es besondere Lärchen, die es lohnen, betrachtet zu werden:

Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern, im Universitätsforstamt Eldena, "(...) befindet sich auf einer leichten Bodenerhebung ein Horst von 63 Lärchen, welche im Jahre 1775 gepflanzt worden sind. Die stärkste von ihnen ist 40 Meter hoch und hat einen Umfang von 2,40 Metern" (Forstbot. Merkbuch, 1905, S. 10). Von diesen ältesten Lärchen im Norden Deutschlands existieren noch 23 Bäume (v. Diest, mdl. 2012), der stärkste hat einen Durchmesser von 102 Zentimeter und erreicht 35 Metern Höhe, die Lärchenaltholzgruppe wurde im Februar 1959 als Flächennaturdenkmal ausgewiesen. Der höchste Baum mit 40,5 Metern steht im Revier Hanshagen und ist 152 Jahre alt. Für die Lärchenanpflanzung bezog man das Saatgut aus Harbke. Die Bäume, die sich durch besonders gutes Saatgut (Sondervorkommen) auszeichnen, werden beerntet, auch Pfropfreiser werden gewonnen.

Eine weitere Besonderheit ist die Lärchenallee in Schwerin-Friedrichsthal. Hier, am nordwestlichen Stadtrand Schwerins erwarb Großherzog Friedrich Franz I. 1797 ein Sommerhaus, das er zu einem Jagdschloss umbauen ließ. Ein Jahr später wurden entlang der Straße in Richtung Schwerin (B 104) auf 600 Meter Länge Lärchen gepflanzt. Von den ursprünglich 140 Bäumen stehen noch 40, die durchschnittlich 23 Meter hoch sind, der stärkste hat einen Umfang von 3,57 Metern in ein Meter Höhe. Zwischen 1976 und 1978 wurden 250 Bäume gepflanzt und so die Allee auf 1900 Meter verlängert vom Orts-eingang Friedrichsthal stadteinwärts bis Lankow. Auf Anregung des Ortsbeirates Friedrichsthal, der die Patenschaft für die Allee übernommen hat, werden seit 1997 jedes Jahr Lärchen gepflanzt, 32 Bäume sind so hinzugekommen. (Dietmar Beier, Revierförster Friedrichsthal, mdl. 4.4.12).

Im Juli 1958 wurde die Allee, die zu diesem Zeitpunkt noch 83 Altbäume aufwies, als Naturdenkmal ausgewiesen, vorgesehen ist, die gesamte Allee unter Schutz zu stellen.

Brandenburg

In Mahlendorf gibt es eine Attraktion, die zwar nicht einmalig, aber in dieser Ausprägung doch besonders ist: Die Brüsenwalder Lärchenallee gilt als die älteste, längste und schönste Allee in Europa.

Graf Friedrich Wilhelm von Arnim (1739-1801) ließ 1798 die Landstraße zwischen der ehemaligen Försterei Brüsenwalde (nördlich der Lychener Chaussee) zum Forsthaus Düster Möll (Mahlendorf) mit 1170 Lärchen einfassen, von denen 375 Stück noch existieren. Die knapp 50 Meter hohen Bäume stehen seit Mai 1982 unter Naturschutz.

Zwischenzeitlich wurden etliche Bäume nachgepflanzt, den Ehrgeiz, die ursprüngliche Anzahl wieder zu erreichen, pflegt man nicht.

Das Saatgut der Bäume bezog man aus Harbke (Sachsen-Anhalt) in der Nähe von Helmstedt, wo Lärchen bereits seit 1745 angebaut wurden, das Saatgut dieser Bäume hatte F. A. von Veltheim aus Oberschlesien eingeführt, somit handelt es sich um Sudetenlärchen.

Berlin

Selbst in Berlin, im Forst Tegel, lässt sich eine stattliche Lärche bewundern: Der Baum, der inzwischen 217 Jahre zählt, misst einen Umfang von 2,80 und ist 43 Meter hoch. Gepflanzt wurde er 1795 als Oberforstmeister Friedrich August Ludwig von Burgsdorf (1747-1802) in Tegel wirkte. Burgsdorf begann 1776 seinen Dienst in der preußischen Forstverwaltung und machte sich rasch einen Namen durch die Kultivierung verschiedener Gehölze aus Europa und Nordamerika, als besonders erfolgreich erwies sich der Anbau der Lärche, wie der oben erwähnte stolze Vertreter beweist (Milnik, 2002).

Thüringen

Bei Nüßleshof im Landkreis Schmalkalden-Meiningen erhebt sich eine 48 Metern hohe Lärche mit einem Umfang von 4,70 Metern (Durchmesser 150 Zentimeter), die nach Schätzung des Revierleiters rund 350 Jahre alt ist (Knauf, Stand 2012). Wie imponierend dieser Baum bereits um 1898/99 war, berichtet Jäger Rainer Zeiß: Sein Urgroßvater, Ferdinand Herwig, arbeitete als Müller in der Rohmeiß-Mühle in Brotterode. 1895 brannte der gesamte Ort bis auf einige außerhalb gelegene Häuser ab. Im 20 Kilometer entfernten Nüßleshof fand Herwig mit seiner Familie ein neues Zuhause. Sonntags ging er mit den Kindern häufig in den Wald, wo sie auch eine dicke Lärche aufsuchten. Der große, kräftige Mann und seine vier Kinder (13, 10, 7, 3 Jahre alt) konnten den Baum gerade so umfassen. Zeiß' Großmutter hat oft von diesem eindrucksvollen Baum erzählt (mdl. 27.3.12).

Schlusswort

Die Lärche zählt dank ihrer abwechslungsreichen Erscheinung zu den einprägsamsten heimischen Nadelgehölzen. Den eindrucksvollsten Gestalten begegnet man dort, wo sie zu Hause ist; doch auch in den Regionen, in denen sie seit dem 18. Jahrhundert angesiedelt wurde, erreicht sie auf zusagenden Standorten beachtliche Größen und ein stattliches Alter wie zahlreiche noch existierende Bäume der ersten Pflanzungen belegen.

Einst zur "Rettung" der Wälder mit Kiefern und Fichten angepflanzt, spielt sie in den Betriebszielen der Forsten heute nur eine untergeordnete Rolle. Je nach Bundesland ist sie mit zwei bis acht Prozent an der Waldfläche beteiligt.




Literatur

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Müterthies, A. (2002): Struktur und Dynamik der oberen Grenze des Lärchen-Arvenwaldes im Bereich aufgelassener Alpweiden im Oberengadin, Münster.

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Zoller, H. (1981): Pinaceae. In Hegi, G.: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Bd. I, Teil 2, 3. völlig neu bearb. Aufl., Hrsg. Friedrich Markgraf.

Mdl. u. schriftl. Auskünfte

Aszmutat, H. (März 2012), Forstamtsleiter, Forstamt Burghaun, Hessen.

Diest, W. von (März 2012) Leiter der Universitäts-Forst- und Liegenschaftsverwaltung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald.

Knauf, D. (März 2012), Revierleiter, Revierförsterei Heßles, Forstamt Schmalkalden, Thüringen.

Peschel, S. (März 2012), Sachbearbeiter Referat Waldbau/Waldarbeit, Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, Thüringen.

Rother, T. (März 2012), Referent Wald und Forstwirtschaft, Forst- und Jagdbehörde, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.

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