Vom Schulgarten zum Gartendenkmal
Hundert Jahre Botanischer Garten Kassel
von: Dipl.-Ing. Christine SchneiderDer Botanische Garten in Kassel gilt als ein Kleinod der Gartenkunst der 1950er-Jahre. Als Gartenkulturdenkmal repräsentiert er neben der Gartenkultur der Gründerzeit mehr noch die Gartenkultur der frühen 1950er-Jahre.¹ Aus Anlass seines 100sten Geburtstags wurde seine Geschichte erstmals umfänglich recherchiert und dokumentiert. Archivmaterial wurde ausgewertet und Zeitzeugen befragt. Der Botanische Garten wurde 1912 gegründet, 1916 fertig gestellt und im Zweiten Weltkrieg zerstört.
1949 wurde er wiedereröffnet und im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Immer waren wenig Geldmittel für seine Unterhaltung vorhanden, so dass seine Weiterführung oftmals gefährdet war. Seine Blütezeit hatte der Botanische Garten in den 1950er bis 1970er-Jahren. Es bestanden Kontakte zu Botanischen Gärten weltweit. 1981/82 wurde er geschlossen und war lange aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verschwunden. Ab 2002 wurde er auf eine Initiative des Umwelt- und Gartenamtes wieder zu neuem Leben erweckt, dessen Geschichte mit der des Botanischen Gartens am Standort Park Schönfeld eng verknüpft ist: Der Botanische Garten wurde am Park Schönfeld ab 1912 gebaut, das Stadtgartenamt wurde 1938 dorthin verlegt und eine neue Stadtgärtnerei gebaut.
Erste Jahre
Bereits ab Ende des 19. Jahrhunderts gab es wiederkehrende Ideen und Initiativen, einen Schulgarten in Kassel anzulegen. Alle Pläne scheiterten über mehrere Jahre an der Ablehnung der Schuldeputation oder mangels eines geeigneten Geländes.3,4 Schließlich wurde das Projekt des Schulgartens 1911 - auf eine neue Initiative eines Schuldirektors - neu aufgenommen. Das Gelände am Schloss Schönfeld konnte zunächst gepachtet und später erworben werden. 1912/13 erfolgten erste Bauarbeiten. 1914 wurden das Wegenetz und Arboretum fertiggestellt. Auch die wesentlichen Teile des Botanischen Schulgartens waren bis zum Kriegsbeginn 1914 bepflanzt.5 Als Schwerpunkte des Schulgartens waren die Lieferung von Pflanzen an Schulen und eine gärtnerisch-botanische Bildung mit ausschließlich pädagogischer Ausrichtung vorgesehen. Der inhaltliche Schwerpunkt lag in den Bereichen: Anzuchtquartier für Pflanzenlieferungen für den Biologieunterricht der Schulen, Pflanzensoziologische Abteilung mit einheimischen Vegetationstypen und System mit der Anordnung der Pflanzenarten in Familien. Aus dem traditionellen Botanischen Garten wurden zudem übernommen: Nutzpflanzenabteilung, Biologisch-Morphologische Abteilung und Arboretum.6 Zudem wurden ein Staudengarten, ein Hausgarten, ein Sommerblumengarten, ein Rosengarten und zwei Arbeitsschulgärten eingerichtet. Eine für den Sommer 1914 geplante offizielle Eröffnung des Schulgartens konnte nicht stattfinden. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges verlangte andere Prioritäten: Auf nicht benötigten Flächen wurden Gemüse, Kartoffeln und teilweise Getreide gepflanzt. Um die Not zu lindern, wurden in der Nutzpflanzenabteilung biologische Zusammenstellungen zur Information der Bürger gezeigt, wie etwa für den Anbau geeignete Wildnutzpflanzen und Pflanzen mit Eignung für den Alltagsgebrauch.4 Die Lieferung von Pflanzen an einzelne Schulen und kleinere Schulgärten konnte trotz des Ersten Weltkriegs aufrechterhalten werden.
Der Garten erhielt eine gartentechnische und eine schultechnische Abteilung. 1916 wurden die letzten Erdarbeiten für den Botanischen Garten fertiggestellt. Eine offizielle Eröffnung gab es nicht. Bereits ab 1917 fand ein regelmäßiger Samentauschverkehr mit bedeutenden Gärten in Europa und Übersee statt. Es entstand bis 1919 Kontakt mit rund 200 Instituten in aller Welt. Jährlich wurden cirka 3000 Samenproben versandt. Mit den im Gegenzug versandten Samen konnten im Botanischen Garten in Kassel cirka 5000 Freilandarten gezeigt werden. Für die Massenanzucht von Pflanzen für Pflanzenlieferungen wurde ein großer Teil der Fläche benötigt: 1914 wurden rund 28.000 und 1918 rund 38.000 Pflanzen für den Naturkundeunterricht an Kasseler Schulen geliefert. Die Pflanzen mussten abgeholt werden, was meist durch "jugendliche Radfahrer" 4, Schuldiener oder Schüler geschah. Das Lieferprogramm umfasste unter anderem. "Pflanzenmaterial für den Naturkunde- sowie den Zeichenunterricht (. . . )".6, S .36 Die termingerechte und planmäßig passende Lieferung der Pflanzen zum Stoffverteilungsplan der Schulen war allerdings schwierig. Dies führte in den 1920er-Jahren zu einem Rückgang der Nachfrage an Pflanzenlieferungen und einer drohenden Schließung des Schulgartens.7 1926 wurden die Schullieferungen eingestellt. Ab Ende der 1920er-Jahre erfolgte eine zunehmende Öffnung des Schulgartens für die Öffentlichkeit. Der Botanische Schulgarten wurde allmählich zu einem allgemeinen Botanischen Garten.
SUG-Stellenmarkt
Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau
Durch den Zweiten Weltkrieg und den Personalmangel in dieser Zeit verwilderte der Botanische Garten völlig.S.32 Mehrere Bombeneinschläge kamen hinzu. Die Pflanzensammlungen waren "durch die Kriegsereignisse auf den Nullpunkt herabgesunken".8 Auch die Aufzeichnungen aus den Jahren 1920 bis 1939 verbrannten im Zweiten Weltkrieg.9 Ein Teil des Gartens wurde in der Not der Nachkriegszeit von Schülern und Lehrern zum Gemüseanbau genutzt. Im Jahr 1946 wurde auf einem urbar gemachten Teil des Geländes Gemüse gepflanzt.10
1947/48 wurden die verunkrautete Biologische Abteilung abgeräumt, die brauchbaren Stauden gerettet sowie Bodenvorbereitungen in der Abteilung der Sommerblumen und einjährigen Arten, Räumung des Alpinums und Anzucht von Stauden durch die Aussaat verschiedener Samen durchgeführt.11 Der Direktor des Botanischen Gartens, Hermann Schulz (er bekleidete das Amt von 1927 bis 1948), hatte bereits Kontakt mit verschiedenen Botanischen Gärten im europäischen Ausland11 aufgenommen, um ohne erheblichen Kostenaufwand an das erforderliche Pflanzenmaterial zu gelangen. 1948 übernahm Oswald Sauer für die folgende Dekade die Leitung des Gartens. Er entwickelte aus dem ehemaligen Schulgarten einen Botanischen Garten, der für breite Schichten der Bevölkerung, naturwissenschaftliche Vereine, Liebhaber und Fachleute attraktiv und über Landesgrenzen hinaus bedeutend wurde. Die Bereitstellung von Pflanzen für den Schulunterricht war weiterhin Aufgabe des Gartens, doch verschob sich der Schwerpunkt von einem Botanischen Schulgarten weiter zu einem Allgemeinen Botanischen Garten.
1948/49 wurde die erste Samentauschliste nach dem Krieg versendet. Die erste Nachkriegstagung der Deutschen Botanischen Gesellschaft fand 1949 in Kassel statt, bei der die Teilnehmer ihre Anerkennung über die geleistete Nachkriegsarbeit äußerten.5 Die offizielle Wiedereröffnung wurde am 1. Juni 1949 begangen.
Frühe 1950er-Jahre und Bundesgartenschau in Kassel
In den 1950er-Jahren versuchten die Verantwortlichen, mit publikumswirksamen botanischen und biologischen Neueinrichtungen und Themen, das Interesse der Bevölkerung für den Botanischen Garten zu wecken.6 Ziel war es, den Botanischen Garten in eine allgemeine Volksbildungseinrichtung umzuwandeln, in der man botanische und gärtnerische Kenntnisse erwerben konnte. Gleichzeitig sollte der Garten Erholungsmöglichkeiten bieten und trotzdem die Funktion eines Lehrgartens behalten.5 Die Besucherzahl des Botanischen Gartens lag im Sommer 1951 bei 80.000 Personen.12 Ein 1951 eingerichteter Schulpavillon wurde allerdings von den Kasseler Schulen nur wenig angenommen.56, S. 43 f.
Mit der Schwerpunktverlagerung von einem Botanischen Schulgarten zu einem städtischen Botanischen Garten - änderten sich auch die Flächenanteile: Die gärtnerischen Abteilungen hatten fast so viel Fläche wie der systematische Teil des naturwissenschaftlichen Bereiches. In den gärtnerischen Abteilungen waren Stauden, Rosen, Sommerblumen, Schmuckpflanzungen und Gehölze zu finden. Es handelte sich um ein sehr vielfältiges Angebot an Pflanzen, die unter verschiedenen gärtnerischen Themenstellungen ausgestellt waren: Als Wildarten und als Gartenzüchtung in Sorten, in Schmuckpflanzungen, Handelssortimenten sowie nach Blütezeit, Farbe und Wuchshöhe und Verwendungsmöglichkeiten.6
Es gab verschiedene Stauden- und Gehölzsortimente, die unterschiedlichen Themenbereichen zugeordnet waren. Sommerblumen wurden als einjährige, zweijährige, im Sortiment und nach Neuheiten präsentiert. Teilweise wurden Düngungs- und Sichtungsversuche durchgeführt, um neue Pflanzensorten für die örtlichen Standortverhältnisse zu testen. Themen des Ziergartenbaus wurden im gärtnerischen Schaubereich gezeigt. Durch den intensiven Ausstellungsbetrieb musste die Zahl der Pflanzenanzuchten erhöht werden. Jedes Jahr fanden eine Blumenzwiebelschau, Ausstellungen verschiedener Pflanzensortimente - durch die beim Wiederaufbau beteiligten Gartenbaubetriebe - sowie Pilzausstellungen statt.6
Auch die bevorstehende Bundesgartenschau 1955 in Kassel war ein Grund für den zügigen Ausbau des Botanischen Gartens. Bis 1955 erhielt der Botanische Garten das Erscheinungsbild, das noch heute existiert: Es entstanden Schulpavillon, Tropenhaus (nach Entwurf von Herrmann Mattern (1979 durch Neubau ersetzt)), Insektivoren-Vitrine auf Backsteinsockel, gemauertem Seerosenbecken, Basalthütte (Holzpavillon mit Satteldach und Westwand aus Basaltbruchsteinen), "Herkulesblick" (mit Sandsteinmauern eingefasster Aussichtspunkt am westlichen Ende der Hauptallee), Gärtnerhäuschen (heute Schulbiologiezentrum und Gärtnerunterkunft), Weinlaube (Stahlrohrkonstruktion über polygonalem Grundriss), Anzuchthaus auf Sandsteinsockel sowie Aquarienpavillon und Terrarien.1
In den Aquarienbecken wurden Wassertiere der einheimischen Gewässer, aber auch biologische Besonderheiten gehalten.6 Die Terrarien beherbergten Amphibien und Reptilien (z. B. eine seltene Leopardennatter13). Diese sollten besonders für den schulischen Anschauungsunterricht von Bedeutung sein.15 Auch ein Bienenhaus mit Bienengarten war vorhanden. Von 1951 bis 1957 verdoppelten sich die Flächen des Botanischen Gartens durch Erweiterungen des Geländes zum Park Schönfeld und zur Stadtgärtnerei (Fläche 1951 2,8 ha; 1957 6 ha). Die Flächen wurden für die Anlage der Terrarien und für die Vergrößerung der Nadelgehölzsammlung genutzt.5
Blütejahre
Am 06.01.1958 übernahm Gartenbauingenieur Alfred Bröcker die Leitung des Botanischen Gartens.16 Unter seiner Leitung wurden ein neues Alpinum angelegt, die Pflanzensammlungen vergrößert und der internationale Samenaustausch erweitert. Ende der 1950er-Jahre stand der Botanische Garten weltweit mit rund 500 Botanischen Gärten und Institutionen in Verbindung. Die Besucherzahl lag 1959 bei cirka 225.000 Personen, inklusive Schülern.17
Unter Bröckers Leitung fanden Ende der 1950er und in den 1960er-Jahren umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten statt, die einen starken Rückgang der Besucherzahlen zur Folge hatten: Teile des Botanischen Gartens waren zeitweise eine Baustelle, und die überwiegend in Eigenleistung ausgeführten Arbeiten erforderten einen verstärkten Personaleinsatz, was sich auch im Pflegezustand des Botanischen Gartens widerspiegelte. Im Laufe der 1960er-Jahre stiegen die Besucherzahlen wieder.6
In den 1970er-Jahren wurden Rationalisierungen und Einsparungen im Ausstellungsangebot, der Unterhaltung und der Pflegeintensität vorgenommen, wodurch die Besucherzahlen bis in die 1980er-Jahre sanken. Pflegezustand und wissenschaftliche Systematik waren stark vernachlässigt und das Ausstellungsangebot erheblich verringert.6 Auch der Besuch der Schulklassen nahm aus diesen Gründen ab: Durch die Auflösung von biologisch-morphologischer Abteilung, Terrarienanlage, Insektivorenhaus sowie Vernachlässigung von naturwissenschaftlicher Systematik und Kennzeichnung der Pflanzensammlungen hatte der Botanische Garten für den Biologieunterricht keine nennenswerte Bedeutung mehr.3
Schwierige Zeiten und neue Chancen
Seit Mitte der 1970er-Jahre waren keine größeren finanziellen Investitionen für den Botanischen Garten getätigt und dessen Wirtschaftlichkeit zusehends in Frage gestellt worden. Durch die Rationalisierungen und Einsparungen hatte sich bis 1981 das ehemalige Ausstellungsangebot im Botanischen Garten sehr reduziert: Die bedeutendsten Pflanzensortimente waren im Rosen-, Stauden- und Sommerblumengarten zu finden. Aufgrund der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter waren der Versuchsgarten und eigene Versuche der Züchtung aufgegeben worden.6 Pflegeintensive gärtnerische Kulturflächen und Unterkulturen bei Gehölzbeständen waren durch Rasenflächen ersetzt worden bzw. verwilderten mangels ausreichender Pflege.6 Die Abteilungen waren nicht mehr eindeutig nach naturwissenschaftlichen und gärtnerischen Darstellungen einzuordnen. Heidegarten, Wasser- und Sumpfpflanzen in Wasserbecken und Teich enthielten mehr Handelssortimente als naturwissenschaftlich geographische Abteilungen. Führungen für Vereine und Schulklassen fanden nur auf Anfrage statt. Vom Botanischen Garten direkt wurde keine Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Die Besucherzahlen von 1978 und 1979 von jeweils 100.000 Besuchern pro Jahr waren auf rund 92.000 Besucher, inklusive Schülern, im Jahr 1980 gesunken.18
1982 wurde schließlich aus wirtschaftlichen Gründen auf die wissenschaftliche Funktion des Botanischen Gartens verzichtet. Eine Rolle spielte hier auch die Bundesgartenschau 1981 in Kassel, da für die Pflege der neuen Anlagen Personal und Mittel erforderlich waren. Der Botanische Garten wurde als öffentliche städtische Grünfläche eingeordnet. Einzigartige Pflanzen- und Literatursammlungen wurden in diesem Zusammenhang zerstört. Sein kultureller Wert als Lehr- und Informationsgarten sollte erhalten bleiben und heimische Vegetation und bedrohte Pflanzenarten, ökologische Zusammenhänge, Gartenpflanzenverwendung und naturnähere Pflegemethoden präsentiert werden. Im gleichen Jahr gründete sich der "Förderverein Schulbiologiezentrum und Botanischer Garten Kassel e. V." als Förderkreis interessierter Bürgerinnen und Bürger, 1984 folgte der "Förderverein Botanischer Garten e. V.". 1984 wurde die "Biologische Station" im ehemaligen Botanischen Garten eröffnet. Von 1992 bis 1994 gab es verschiedene Maßnahmen, um das Gelände zu erhalten, darunter: Erneuerung eines Rankgerüstes und Herstellung eines Plattenweges am ehemaligen Staudenrondell, Sommerblumen-Vergleichsschau im ehemaligen Apothekergarten, Herstellung eines gepflasterten Sitzplatzes im Bereich der ehemaligen Terrarien.19, 20
Eine neue Ära
2002, mit dem Amtsantritt von Regula-Maria Ohlmeier als Amtsleiterin des Umwelt- und Gartenamtes, hatte diese als eines ihrer ersten Projekte die Wiederinstandsetzung des Botanischen Gartens initiiert. Leiterin des Botanischen Gartens war bis 2011 Margit See. Ab 2003 wurden einzelne Themengärten mit Vereinen, Sponsoren, Ehrenamtlichen und Mitarbeitern der Kommunalen Arbeitsförderung und des Umwelt- und Gartenamtes rekonstruiert und/ oder neu angelegt: Das Kakteenschauhaus wurde 2003 wieder zugänglich gemacht, Rosengarten, Heilkräutergarten und Staudengarten wurden neu angelegt. Der Rosengarten entstand an derselben Stelle wie der ursprüngliche. In seinem Zentrum fand die denkmalgeschützte Bronzeplastik "Jüngling mit Taube" von Kurt Lehmann, die gleichzeitig auch das Logo des Botanischen Gartens wurde, ihren Platz. Der Heilkräutergarten wurde 2004 auf dem Platz der ehemaligen Sommerblumen angelegt, seiner Gestaltung wurde ein Hexagramm zugrunde gelegt, welches die Gesamtheit der Elemente Luft, Erde, Feuer und Wasser symbolisieren soll. Der Staudengarten - zu Ehren von Heinz Klose, Hermann Mattern und Rosemarie Weisse - wurde mit verschiedenen Einzelbeeten zu verschiedenen Standortbedingungen angelegt. Das ehemalige Staudenrondell wurde zum heutigen Sommerblumenrondell. Seitdem werden dort in jedem Frühjahr im März Stiefmütterchen oder Hornveilchen, im Mai Sommerblumen gepflanzt. Seit 2011 entstand in den ehemaligen Terrarienbecken im südlichen Teil des Geländes der Bambushain. Die Wegeverbindungen aus der Zeit vor der Schließung waren noch erhalten, und sind es noch heute. 2008 wurden die Sandsteineinfassungen im unteren Hauptweg neu gesetzt. 2013/14 wurden neue Sandsteinkantensteine in der Hauptallee als Einfassung gesetzt, 2014 der Wegebelag mit hellem Kies erneuert. 2006 wurde der Teich neu mit einem Sitzplatz angelegt. Die Hauptallee wurde mit Kaiserlinden neu bepflanzt. Sie ersetzen die ehemalige Birkenallee.
Zu den weiteren Themenbereichen gehören heute Magdalena-Garten, Birkenhain, Rhododendronhain, Apfelwiese, Blühwiesen, Steingarten und Beet für winterharte Kakteen.
2016 - 100 Jahre Botanischer Garten Kassel
Der Botanische Garten Kassel ist heute wieder eine beliebte und gern besuchte Parkanlage, die insbesondere im Jubiläumsjahr 2016 durch vielfältige Veranstaltungen, Ausstellungen und Aktivitäten auf sich aufmerksam gemacht hat.
Der Botanische Garten Kassel scheint heute in seiner Existenz gesichert zu sein, doch welche Rolle wird er in Zukunft spielen? Nach den Jahren des Neuanfangs und den baulichen Sanierungen gilt es nun, das eigene Profil dieses Gartendenkmals zu schärfen, die Pflanzensammlungen zu sichern und auszubauen sowie das pädagogische Angebot weiter zu entwickeln.
Literatur
1 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Hessen, Stadt Kassel, Band II, Hrsg. Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag, Wiesbaden, 2005
2 Dia-Positive, Hermann Schulz, Sammlung Naturkundemuseum im Ottoneum, Kassel, digitalisiert (abfotografiert) durch das Umwelt- und Gartenamt, September 2015, Veröffentlichung mit Genehmigung des Naturkundemuseums.
3 Kassels Südstadt - Historische Entwicklung der südlichen Vorstadt, Hg. Heinz Körner, 1990
4 Schulbiologiezentrum Kassel, Hrsg. Förderverein Schulbiologiezentrum und Botanischer Garten Kassel, e. V., Kassel, 1987
5 Die Karlsaue und Park Schönfeld in Kassel, Hans Werner Kalbfuß, Hrsg. Fritz Lometsch, Friedrich Lometsch Verlag Kassel, 1972, S. 33 - 35: Zur Geschichte des Botanischen Gartens im Bereich des Parkes Schönfeld
6 Entwicklungsperspektiven für Botanische Gärten, Annegret Bennit, Diplomarbeit Fachbereich 13 Stadt- und Landschaftsplanung, Gesamthochschule Kassel, Sommersemester 1983
7 Der Botanische Garten in Kassel, Naturschutz in Nordhessen, Naturschutzring Nordhessen e. V. (Hrsg.), Sonderheft 1/1982
8 Herrn Gartenmeister Kalbfuss, (16) Metze, Schreiben vom 16.10.1947, Einstellungszusage, vom Botanischen Garten, ohne Angabe des Verfassers, Historische Akte III, Sammlung Umwelt- und Gartenamt
9 Ein Beitrag zur Geschichte des Botanischen Gartens der Stadt Kassel, Hermann Schulz, mit handschriftlicher Anmerkung vom 27.09.1954, Historische Akte IV, Sammlung Umwelt- und Gartenamt
10 Schreiben vom 30.09.1947, Absender Botanischer Garten, Historische Akte III, Sammlung Umwelt- und Gartenamt
11 Bericht über den Gartenmeister Hans Werner Kalbuss, Brief vom 17.03.1948, Hermann Schulz, Historische Akte III, Sammlung Umwelt- und Gartenamt
12 Kurzer Bericht über den Botanischen Garten, Hermann Schulz, Historische Akte III, Sammlung Umwelt- und Gartenamt
13 80.000 besuchten Botanischen Garten, Ausschnitt aus der Kasseler Post, 17.11.1951/Stadtarchiv Kassel
14 Schlangen und Blumen aus dem Botanischen Garten verschwunden, (LH), Hessische Nachrichten, 20.05.1955/Stadtarchiv Kassel
15 Giftschlangen im Botanischen Garten, Stadt richtete beachtenswertes Terrarium am Park Schönfeld ein, Hessische Nachrichten Nr. 162, 14.07.1954/HNA Archiv
16 Lebenslauf Alfred Bröcker, Annette Nießner, März 2016
17 22.12.1959, Daten für Etatrede, Historische Akte IV, Sammlung Umwelt- und Gartenamt
18 Besucherzahlen im Botanischen Garten, 09.03.1979, 05.03.1980 und 10.06.1981, Historische Akte VI, Sammlung Umwelt- und Gartenamt
19 Botanischer Garten, Für die Pflege der Pflanzen fehlt Geld und Personal, (hox), HNA, 20. 08 1993
20 Botanischer Garten, Ein stilles Plätzchen zum Verweilen, (stö), HNA, 25.04.1994, HNA-Archiv