15. Architekturpreis der TU Dresden
Farhad Babayev gewinnt Auszeichnung mit Stadtteilplanung "El Hank" in Casablanca
In Casablanca bilden maurischer Baustil aus dem 18. Jahrhundert und modernes europäisches Flair einen Kontrast zu den Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts entstandenen Slums. Einige dieser im Zuge des rasanten Bevölkerungswachstums entstandenen Stadtteile wie El Hank stehen vor dem Abriss und der kompletten Umwandlung. Für El Hank entwarf der Architekturstudent Farhad Babayev im Rahmen einer Studienarbeit an der TU Dresden eine Neuplanung. Dafür bekam er den ersten Preis beim 15. Architekturpreis der TUD verliehen.
Insgesamt sichteten das Team von Architekturprofessor Carsten Lorenzen sowie die Jury 130 Projekt- und Diplomarbeiten aus dem letzten Sommer- und Wintersemester zu vielfältigen Architekturthemen wie Denkmalpflege, Öffentliche Bauten und Städtebau. Babayevs Arbeit schaffte es durch alle drei Auswahlrunden - die erste Vorauswahl, die Präsentation vor der Jury beim ersten Rundgang und die finale Runde mit zehn übrig gebliebenen Arbeiten. Besonders fielen der Jury aus Adrian Dorschner (Architekturwerkstatt FHS St. Gallen), Florian Fischer ("Almannai Fischer Architekten", München), Bettina Kunst (Hochschule Bremen, TU Braunschweig, Hamburger Architektenkammer), Falk Leinert (LeinertLorenz Architekten, Dresden) und Jens Rossa (Architektenkammer Sachsen) die "einfache, aber pointierte Analyse" sowie die "äußerst delikaten Visualisierungen" ins Auge.
Laut Bettina Kunst komme der "originäre Beitrag zur Stadtentwicklung im arabisch geprägten Kulturraum gänzlich ohne die Reproduktion maurisch-kolonialer Klischees aus." Die Studienarbeit von Babayev entstand im Rahmen der Architekturvertiefung Städtebau bei Prof. Dipl.-Ing. Manuel Bäumler. Aufgabe war es, eine Zukunftsperspektive für El Hank zu entwerfen, sich unter anderem detailliert mit Situationen im Gebiet, dem großstädtischen Kontext und den speziellen Typologien auseinanderzusetzen. Farhad Babayev erklärt, dass bei seinem Entwurf "Wohnungen und Häuser sehr verschiedener Klassen möglich sind. Somit werden nicht nur Erkenntnisse aus marokkanischer Wohnkultur übersetzt und umgesetzt, noch mehr stellt man sich der Gefahr der Umwandlung."
Den zweiten Preis erhielt Vinzenz Müller für seinen Entwurf zur Erweiterung des Naturhistorisch-Archäologischen Museums "Museo Naturalistico Archeologica" in Vicenza. Der dritte Preis ging an Klara Laux für ihre atmosphärische Planung eines Krematoriumgebäudes, einer Feierhalle und verschiedener Abschiedsorte auf dem Heidefriedhof Dresden.
Kim-Astrid Magister, Technische Universität Dresden