Energiegewinnung
Alternative Friedhofsnutzung
Mit erneuerbaren Energien könnten Friedhöfe Freiflächen sinnvoll nutzen und die Gebührenzahler entlasten. Bisher belasten die durch den Trend zu kleinen Urnengräbern verursachten Freiflächen mit ihren hohen Pflegekosten die Gebührenhaushalte.
Die mehr als 32.000 deutschen Friedhöfe verfügen über nicht mehr benötigte Freiflächen von geschätzten 15.000 Hektar. Grund dafür ist der seit Jahren zu beobachtende Trend hin zu günstigen, Platz sparenden Urnengräbern. Im Auftrag der Verbraucherinitiative Aeternitas hat der Landschaftsarchitekt Andreas Morgenroth unter dem Titel "Die Energiewende auf dem Friedhof - Erzeugung und Nutzung regenerativer Energien auf Friedhofsfreiflächen" verschiedene Vorschläge erarbeitet, um auf den Freiflächen erneuerbare Energien zu erzeugen. "Die Friedhofsträger könnten die Haushalte entlasten und Gebühren senken, weil sie bei ihren Energiekosten und den Pflegekosten für die Freiflächen sparten", sagt Morgenroth. Aus den bisher so genannten "Überhangflächen" würden "Potenzialflächen".
Aeternitas legt keine für jeden Einzelfall gültigen Konzepte vor, sondern "möchte mit einer Reihe interessanter Ideen zum Nachdenken anregen", wie der Aeternitas-Geschäftsführer Christoph Keldenich sagt. Morgenroth empfiehlt dazu unter anderem, nachwachsende Rohstoffe wie Holzbriketts, Hackschnitzel oder Biokohle zu nutzen, schnell wachsendes Chinaschilf anzubauen oder Grünabfälle zu vergären. Durch Erdwärme, Kleinwindanlagen, Photovoltaik oder Speicherenergie könnten Friedhofsträger ihre Friedhöfe in das System der Energiewende integrieren. Es wäre darüber hinaus möglich, verstärkt Elektromobile mit selbst erzeugtem Strom zu nutzen.