Lärmschutzwände schützen im Grünen vor schädigendem Schall

Ersehnte Ruhe

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Lärm Lärmschutz und Sichtschutz
1 Aus Kokosfaser gebaute Lärmschutzwände absorbieren den Lärm und haben ein schönes Äußeres. Foto: LBO Lärmschutz GmbH

Lärm macht leider nicht Halt vor grünen Arealen wie Gärten und Parks. Gerade im städtischen Bereich sind daher Maßnahmen zur Schallisolierung erforderlich. Eine Lösung bieten hier Lärmschutzwände, die sich harmonisch in die grüne Umgebung einpassen.

Gärten und Parks sind Rückzugsorte für Ruhe und Entspannung. Aber nicht nur in der Stadt, auch auf dem Land wird es immer seltener, dass man im Garten wirklich Ruhe findet. Rasenmäher, Straßen, die in der Nähe vorbeiführen, also Autolärm, aber auch Musik und Gespräche aus Nachbars Garten stören Ruhesuchende. Abhilfe können hier Lärmschutzwände oder Lärmschutzwälle schaffen. Wälle sind in der Regel aus Erde oder aus bepflanzbaren Betonelementen gebaut. Sie nehmen viel Platz ein und finden sich am ehesten entlang von viel befahrenen Straßen. Lärmabsorbierende Wände dagegen sind in Gärten verbreiteter, da sie weniger Platz in Anspruch nehmen.

Jeder Mensch ist unterschiedlich lärmempfindlich, aber es gibt objektive Richtwerte für die gesundheitsschädigende Wirkung von Lärm. Die Grenze liegt bei 70 Dezibel (dB). Diesen Wert erreicht beispielsweise ein Staubsauger. Angenehmes Blätterrascheln erzeugt dagegen nur zehn Dezibel, Froschquaken sogar bis zu 85 Dezibel. Benzinbetriebene Rasenmäher, die uns gerade im Garten stören, haben einen Schallpegel von 90 Dezibel und mehr, sind also schon gesundheitsschädigend. Unter den Lärmschutzwänden unterscheidet man zwischen absorbierenden Wänden, die mit entsprechenden Materialien gefüllt sind, wie zum Beispiel einem Steinwollekern, und schall-reflektierenden Wänden, die aus glatten Flächen, wie Beton, Steinen oder Glas gebaut sind. So gibt es Lärmschutzwände aus Holz, Beton, Ziegel, Kunststoff oder Glas. Hecken oder Gehölze allein reichen nur für den Sichtschutz aus. Aber in Form von begrünbaren Schallschutzwänden bieten sie eine schöne und ökologische Lösung gegen die Lärmbelästigung.

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Lärm Lärmschutz und Sichtschutz
2 Ökologische Lärmschutzwände sind mit Pflanzen bewachsene Wände. Foto: Rau

Warme Ausstrahlung

Eine naturfreundliche Möglichkeit des Lärmschutz' gewähren aus Kokosfaser gebaute Lärmschutzwände. Das Kokosgeflecht absorbiert den Lärm und verleiht der Wand ein ansehnliches Äußeres, das sich gut in den Garten integriert. Die Lärmschutzwände von Kokowall beispielsweise haben eine warme Ausstrahlung und eignen sich auch zur Begrünung. Für die Optik sind die Außenseiten mit langlebigen Kokosfasern verkleidet. Das Kokowall System ist eine niederländische Erfindung und wird vollständig in den Niederlanden hergestellt. Kokowall Lärmschutzwände gibt es in den Varianten Lite- und Bamboo Schallschutz sowie Noice-Reducer. Sie können bis zu drei Meter, maximal acht Meter hoch errichtet werden. Die Lärmabsorption liegt bei sieben Dezibel, die Lärmisolierung bei 30 Dezibel. Jedes Wandelement wiegt zwischen 22 und 28 Kilogramm pro Quadratmeter. Die maximale Breite und maximale Höhe des Elements beträgt 250 Zentimeter. Das Wandelement ist neun Zentimeter stark. Als Fundament dienen verzinkte stählerne IPE oder HEA Pfähle. (Material: Ausführung mit beiderseitig Kokosrohren). Die Kokosfaserlärmschutzwände sind umweltfreundlich und langlebig - bis zu 25 Jahre, in der Regel nach Maß lieferbar und können bis zu einer Höhe von drei Metern manuell errichtet werden. Zertifiziert sind sie CE und NL Greenlabel A.

Dünn und platzsparend

Für kleinere oder schmälere Gärten sind Lärmschutzwände gefragt, die relativ dünn sind und trotzdem schallabsorbierend wirken, wie beispielsweise die in unterschiedlichen Modulen verfügbaren NoiStop Green-Wände. Sie bestehen aus einem Steinwollkern, der den Schall absorbiert, und einem Stahlgerüst sowie einer Zieroberfläche aus Polyethylen, dem grünen PE-Netz, das sich farblich in die Gartenumgebung integriert. Die einzelnen Module variieren in der Länge zwischen 1,2 und 3 Metern und in der Breite zwischen 450 und 900 Millimetern.

Lärm Lärmschutz und Sichtschutz
3 Für kleinere oder schmälere Gärten sind dünne Lärmschutzwände gefragt, wie beispielsweise die in unterschiedlichen Modulen verfügbaren NoiStop Green-Wände. Foto: Lapinus

An Höhe messen alle 115 Millimeter. Das Kernmaterial aus Steinwolle entspricht der CEN-Brandschutznorm, Euroklasse A2, ist entsprechend nicht brennbar oder gestattet nur eine minimale Rauchentwicklung, was bei sommerlichen Grillabenden von Nutzen sein kann. Es erfolgt keine Emission toxischer Gase und kein brennendes Abtropfen. Die bis 1000 Grad Celsius beständige Steinwolle ist wasserabweisend und hält 30 Jahre auch im Freien. Die Schalldämmung beträgt 24 Dezibel gemäß der ISO 717-1:1996 beziehungsweise 21 Dezibel gemäß der EN 1793-2:1997.

Die Sandwich-Konstruktion

Für Liebhaber Skandinaviens gibt es NoiStop Lärmschutzwände auch in der Variante "Wood" mit einem skandinavischen Design. In Sandwich-Konstruktion ist hier um ein Steinwollekern ein Aluminium- und Holzmantel gebaut. Nach außen erscheinen die 15 Millimeter dicken Kieferholzleisten und verleihen der Wand einen natürlichen Charakter. Neu entwickelte Ober- und Unterabschlüsse erleichtern die Montage, so dass keine Hebemaschine erforderlich ist. Die Module sind in den Höhen 135, 180, 225 und 270 Zentimeter erhältlich, sowie in Ein- oder Zwei-Meter Länge und 450 und 900 Millimeter Breite. Der Steinwollekern weist die gleichen schalldämmenden Werte und Eigenschaften wie die NoiStop Green-Wand auf.

Ökologie und Lärmschutz

Eine noch höhere Anpassung an die grüne Umgebung erlauben ökologische Lärmschutzwände, wie die von Rau beispielsweise. Bei diesem Novum handelt es sich um mit Pflanzen bewachsene Wände, die bei mitteleuropäischen Witterungen ohne Bewässerung auskommen. Die Öko-Wand besteht aus einem Korbgerüst, einem Sandkern und eine diese umgebende aufgesteppte Kokosfaser-Geotextilhülle, was vorgefertigt aufgebaut wird.

Lärm Lärmschutz und Sichtschutz
4 NoiStop Lärmschutzwände in der Variante "Wood" sind außen mit 15 Millimeter dicken Kieferholzleisten verkleidet. Foto: Lapinus
Lärm Lärmschutz und Sichtschutz
5 Lärmschutzwände passen sich harmonisch an das sie umgebende Grün an. Foto: Lapinus

Die massiven stückverzinkten Trägerprofile und Gittermatten sind korrosionsbeständig und so stabil, so das sie auch als Träger für Photovoltaikplatten dienen können. Neben dem bepflanzbaren Modell "Extensiv", das den vorhandenen Boden nutzt, gibt es das Modell "Alpin", das auf einem Natursteinvorsatz gebaut ist und quasi eine Gabionenwand mit einem monolithischen Sandkern darstellt. Die stückverzinkte Gitterkonstruktion verspricht eine lange Lebensdauer, das UV-beständige Geotextil einen geringen Pflegeaufwand. Die Bepflanzung am Wandfluss und auf der Wandkrone absorbiert nicht nur den Schall, sondern bindet auch Feinstaub in besonders verkehrsbelasteten Gebieten. Die Wand ist hochabsorbierend gemäß ZTV-Lsw 06 und entspricht dem EU-Patent und CE-Zertifizierung. Die Schalldämmung beträgt mehr als 24 Dezibel, gemessene Werte reichen sogar bis 68 Dezibel (DIN-EN1793-2).

Ruhe mit Holzoptik

Neben Kokos- und grünen Wänden sind natürlich auch Holzwände möglich. Hier sei die Lärmschutzwand mit Holzoptik Snugy Wall erwähnt, die aus 19 Millimeter oder 30 Millimeter Lärchenholz-Halbrundstäben gebaut ist und über eine 20 Millimeter bitumisierte Weichfaserplatte den Schall absorbiert. Weiterer Bestandteil ist eine fünf Millimeter Akilux Stegfolie. Das gemessene Schalldämm-Maß beträgt 21 Dezibel. Die Module sind 1800 Millimeter lang, haben eine Höhe von 600 Millimeter und sind 80 Millimeter breit. Die Einbautiefe und Art der Verankerung von Holzpfosten im Erdreich hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie die Bodenbeschaffenheit, je nachdem ob es sich um einen leichten oder schweren Boden handelt. Auch die Pfostenlänge über der Erde und die Beanspruchung des Pfostens spielen eine Rolle. Ist zum Beispiel bei einer niedrigen Wand in Verbindung mit schwerem Boden ein Fundament oft gar nicht erforderlich, so ist bei schwerer Belastung ein betonierter Bodenanker unumgänglich. Verschraubt wird mit Edelstahlschrauben unter Verwendung herkömmlicher Pfosten. Ein Stecksystem erleichtert die Montage. Die Wände sind optional mit Blumenkästen oder anderen Ziergegenständen bestückbar.

Lärm Lärmschutz und Sichtschutz
6 Die Öko-Wand besteht aus einem Korbgerüst, einem Sandkern und eine diesen umgebende aufgesteppte Kokosfaser-Geotextilhülle, was vorgefertigt aufgebaut wird. Foto: Rau

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Eine gewisse Bandbreite an Farben und Ausführungen bieten die Aluminium-Lärmschutzwände von Schütte. Der Aufbau ist einfach und eignet sich sogar zur Selbstmontage im eigenen Garten. Wer neben dem Schallschutz einen freien Blick auf die Umgebung wünscht, kann auf die Lärmschutzwände aus Glas zurückgreifen. Der Hersteller verspricht bis zu 40 Prozent weniger Lärm und eine Lebensdauer bis zu 100 Jahren. Streichen oder Beschneiden entfällt und diese Wände sind begrünbar mit Rankpflanzen. Die farbliche Gestaltung der Aluminium Lärmschutzwände kann individuell nach Wunsch erfolgen. Zur Gestaltung kann die Aluminiumwand auch mit selbst wählbaren grafischen Motiven bedruckt oder mit Fotomotiven versehen werden. Sie verfügt über eine permanente Anti-Graffiti Beschichtung sowie langzeitige UV- und Wetterbeständigkeit. Die hohe Stabilität durch tiefe Profilierung lässt diese Wände auch gegen hohe Windlasten bestehen. Es bestehen verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der unterschiedlichen Elemente und damit vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Auch Sonderprojekte und -maße für individuelle Anforderungen bietet Schütte an.

In der Serie "Home-Premium" findet sich eine haltbare und hochabsorbierende CE zertifizierte Wand, die einfach aufstellbar ist. Die Schallabsorption beträgt acht bis 21 Dezibel, die Luftschalldämmung 24 bis 32 Dezibel. Sie ermöglicht einen breiten Standardpfostenabstand bis zu fünf Meter sowie eine gute Abdichtung durch ein Nut-Feder-System. Zudem sind ein vertikaler Verbau und Sonderformen, wie Parallelogramme oder Schrägschnitte möglich. Es ist ein Entwässerungssystem integriert. Die CE zertifizierte Serie Wall-Classic bietet dagegen eine Vorsatzschale als Schalldämmung zur Auskleidung von Garagen, Carports und Hauswänden. Auch hier ist ein beliebiger Verbau - vertikal, horizontal, diagonal - möglich. Der Schallabsorptionswert beträgt allerdings lediglich zehn bis 13 Dezibel. Beliebige Wandanschlüsse und -übergänge erlauben individuelle Kantungen und eine erhöhte Alterungsbeständigkeit resultiert aus Hinterlüftung.

Dr. Andrea Brill
Autorin

Brill PR

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