Jan Lesniak zum Sprecher der Landesgruppe Brandenburg gewählt

Der diplomierte Landschaftsplaner, Jahrgang 1965, absolvierte sein Studium an der Technischen Universität Berlin und machte sich nach dem Studium mit einem Planungsbüro selbständig. Im Jahr 2019 wechselte er zur Stadtverwaltung seines Heimatortes in der Funktion als Arbeitsgruppenleiter Freiraum- und Spielplatzplanung. Vor drei Jahren übernahm er dann die Bereichsleitung Grünflächen.

Fehlende grüne Infrastruktur in der stark wachsenden Stadt

"Potsdam ist nach wie vor eine stark wachsende Stadt.

Wir kämpfen darum, mit der Planung und dem Bau der notwendigen grünen Infrastruktur wie etwa bei Spielplätzen und Grünflächen mithalten zu können", erläutert Lesniak. Ein Werkzeug hierfür seien die Rahmenpläne, z.B. in den Stadtgebieten Schlaatz, Golm oder aktuell am Stern, in denen von Anfang an die notwendigen Flächen und Funktionen für grüne Infrastruktur mitgedacht würden.

Eine weitere Herausforderung ist der Klimawandel, für alle gut erkennbar an der Trockenheit in den Jahren 2017-2020. Diese hat zu erheblichen Ausfällen auch an alten Stadtbäumen geführt. "Das Absterben eines Wahrzeichens der Freundschaftsinsel, eine alte Blutbuche, macht uns zu schaffen. Von Trockenheit geschädigt konnte der Baum dem Pilzbefall nicht standhalten und ist innerhalb eines Jahres abgestorben; sie steht zwar noch, aber leider nur noch wie ein Mahnmal mit Fingerzeig auf den Klimawandel", so Lesniak. Mit der Installation von Bewässerungsanlagen auf der Freundschaftsinsel und künftig an weiteren intensiv begrünten Flächen in der Innenstadt erhalte Potsdam wertvolles Grün auch unter schwierigen Bedingungen. Hierzu würden intensiv Fördermittel von Bund und Land genutzt.

Ähnliche Probleme gibt es in ganz Brandenburg. "Wir tauschen uns daher viel zu klimawandelresistenten Bäumen aus. Zudem sind Klimabäume Mangelware; weder bekommen wir hier die ausreichende Menge noch die Qualität an Bäumen. Wir überlegen daher, ob wir wieder selber Bäume heranziehen, wie früher. Zudem experimentieren wir mit 30 nicht heimischen Baumarten in der Landeshauptstadt Potsdam; die Berliner haben sogar ca. 200 unterschiedliche Baumarten im Test", berichtet der Landesgruppensprecher. Großes Thema im Land Brandenburg sind ebenfalls die finanziellen Probleme der Kommunen, die harte Haushaltsverhandlungen zur Folge haben. "Da sammeln wir gute Begründungen für die Anforderungen in den Grünflächenämtern", sagt Lesniak.

Der Personal- und Fachkräftemangel führt zu altersbedingten Personallücken - vor allem bei Gärtnern

Neben allen vorgenannten Herausforderungen müssen auch Lösungen für den Personal- und Fachkräftemangel und die Überalterung der Mitarbeiter gefunden werden: "Wir werden in den nächsten Jahren erhebliche altersbedingte Personallücken zu füllen haben, vor allem bei den Gärtnern." So würden allein auf der Freundschaftsinsel mindestens zwei Auszubildende benötigt, um den Altersüberhang einigermaßen im Griff zu behalten. "Doch nur einen konnten wir gewinnen, dabei haben wir gute Ausbilderinnen und Ausbilder und sind als Ausbildungsbetrieb bei der Industrie- und Handelskammer gelistet und erfüllen alle Voraussetzungen", berichtet Lesniak. Der nächste Termin für ein Treffen der Landesgruppen Brandenburg und Berlin findet wieder im Herbst statt. Dieses Jahr in Berlin. Mechthild Klett