Klartext

Bäume überschirmen die Stadt – der Beitrag zum Klimawandel!

Alle suchen bei der Diskussion um effiziente Maßnahmen zur Eingrenzung der Folgen der Klimaveränderungen nach umsetzbaren Lösungen. Baumexperten ist seit langer Zeit klar, was Großbäume in der Stadt für eine hohe Lebensqualität leisten können.

Setzt voraus, dass sie richtig verwendet und gut gepflegt werden. Daher prägen sie bis heute unsere Straßen, Plätze, Gärten und Parkanlagen, sogar zur Dachbegrünung werden sie immer häufiger eingesetzt. Schattierung, Verdunstung und Transpiration sind ihre Beiträge zur gewünschten Klimatisierung urbaner Räume. Die Menschen suchen daher an überhitzten Tagen gern schattierte Plätze unter Baumkronen auf, Investoren beauftragen verstärkt die Verwendung von Großbäumen zur Erzielung schneller Effekte zur Verkaufsförderung ihrer Projekte. Gleichzeitig ist immer wieder zu sehen, wie durch unkontrollierte Bauarbeiten wertvolle Altbäume irreversibel geschädigt werden. Daher nimmt der Altbaumbestand in erschreckender Weise vielerorts ab.

Das Weißbuch "Stadtgrün" des Bundes fordert bereits Maßnahmen zur Qualitätssteigerung in Planung, Anlage und Unterhaltung der Stadtbäume ein und hat ein Ertragsdenken analog zur Pflanzenproduktion eingebracht. Die Praxis versteht dies weniger als Selbstverpflichtung, sondern mehr als Chance, Fördermittel abzugreifen. Gemeint ist aber Sorge für mehr Qualität als Quantität zu tragen. Daher kommt die neue EU-Verordnung "Nature Restoration Law" mit dem Rats-Beschluss am 12.07.2023 gerade rechtzeitig, um politische Akteure und im Stadtgrün Aktive in die Pflicht zu nehmen.

Mit dieser Regelung sollen die nachteiligen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft eingedämmt, die Ökosystemfunktionen und -leistungen in stark veränderten Gebieten wiederhergestellt und geschädigte Ökosysteme wieder auf den Weg der Erholung gebracht werden. Für die Städte bedeutet das nachzuweisen, dass u.a. bis 2030 kein Nettoverlust an städtischer Grünfläche und städtischer Baumüberschirmung gegenüber 2021 zu verzeichnen ist und dass die nationale Gesamtfläche städtischer Grünflächen bis 2040 um mindestens 3 % und bis 2050 um mindestens 5 % vergrößert wird. Es soll sichergestellt werden, dass sich die städtische Baumüberschirmung bis 2050 auf mindestens 10 % beläuft. Damit ist die funktionale Integration von Bäumen in Infrastrukturentwicklungen zwangsläufig verbunden, also ein klares Plädoyer an die Stadtplanung, mit Weitsicht und Nachhaltigkeit Baumstandorte für die nächsten Generationen zu schaffen. Welche Chance und Verpflichtung für die gesamte Grüne Branche! Lasst uns die Städte erfolgreich grün überschirmen!

Ihr Prof. Dr. Hartmut Balder

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