Düsseldorf

Mehr als 250 Teilnehmende bei BuGG-Fachkongress zu Biodiversität im Gebäudegrün

Mehr als 250 Teilnehmende haben an dem Fachkongress zu Biodiversität im Gebäudegrün des Bundesverbandes GebäudeGrün, BUGG, am 24. und 25. April in Düsseldorf teilgenommen, und sich über Lösungen im Klimawandel, Artensterben sowie Verlust von Lebensräumen informiert und diskutiert.
Bauwerksbegrünung
Großes Interesse und volles Haus beim BuGG-Fachkongress Biodiversität Gebäudegrün in Düsseldorf. Foto: Susanne Herfort, BUGG

Wie kann es gelingen, mit kreativen Konzepten nachhaltig funktionierende Ersatzflächen zu schaffen, lautete eine der wichtigsten Fragen. Auf europäischer Ebene werden naturbasierte Lösungen propagiert, dazu gehören auch sogenannte Schwammstadtkonzepte und Maßnahmen zur Förderung der grün-blauen Infrastruktur, ebenso wie die Gebäudebegrünung. Denn der Klimawandel und das Artensterben sind längst als miteinander verbundene, große Herausforderungen unserer Tage erkannt.

Längere Hitze- und Trockenperioden einerseits, Starkregenereignisse und Flutschäden andererseits fordern Immobilienbesitzer*innen wie Städte und Gemeinden heraus, wirksame Vorsorge- und Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Der Verlust von vielfältigen Lebensräumen in der freien Landschaft führt zu neuen Herausforderungen im bebauten Raum:

Der BUGG plädiert daher dafür, das Regenwassermanagement mit dem Schutz und Ausbau von Lebensräumen für die Flora und Fauna zu verbinden und gleichzeitig, wo möglich, Naturerfahrungsräume für die Menschen vor Ort zu schaffen.

Kreativ und lösungsorientiert

Insbesondere in den hochverdichteten Innenstädten, aber auch in Neubau- und in Gewerbegebieten ist Freiraum für Grünflächen ein äußerst knappes Gut. Der überwiegende Teil der Flächen ist durch Gebäude, Plätze und Straßen versiegelt und bietet keine Chance für Regenwasserversickerung und -verdunstung und erst recht nicht für Pflanzen und Tiere.

Gebäude bieten allerdings auf Dächern und an Fassaden ein riesiges Flächenpotenzial, das kreativ zu nutzen ist! Längst sind die Systeme zur Dach- und Fassadenbegrünung technisch ausgereift und in Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie bei Investoren als nachhaltige, lebendige Elemente zur Schaffung von klimawirksamen und ästhetisch ansprechenden Gestaltungen anerkannt.

Dr. Gunter Mann, Präsident des BuGG: "Beim Gebäudegrün geht es um ein besseres Mikroklima, Extremwettermanagement, Gesundheit, effizienten Gebäudebetrieb, aber eben auch um die Schaffung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere, um Artenschutz und die Wahrnehmung von Verantwortung."

In den Diskussionen wurde deutlich, dass es einen neuen Blick auf das Stadtgrün braucht – in längeren Trockenphasen oder im Winter können auch etablierte Dach- und Fassadenbegrünungen zeitweise weniger attraktiv aussehen – wie in der Natur. Dr. Mann: "Die Vorstellung von ganzjährig frisch grünen, blühenden und schmucken Grünflächen entspricht nicht den natürlichen Zyklen – auch eine Wiese oder ein Wald verändern sich im Jahreslauf.

Hier ist eine neue Ästhetik gefragt, die anerkennt, dass eben auch vorübergehend vergilbte Grünflächen ökologischen Wert haben." Diese Sichtweise zeigt sich auch in jüngeren Konzepten zur Nachhaltigkeitsbewertung.

Das Gebäudegrün ist sowohl im Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als auch im aktuell erstellten Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ausdrücklich enthalten.

Weitere Infos unter: www.gebaeudegruen.info

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