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Online-Seminar

Einsatzmöglichkeiten für nachwachsende Rohstoffe beim nachhaltigen GaLaBau

von: Ute Papenfuß, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement schließt den Garten- und Landschaftsbau mit ein. Bei der Beschaffung von Produkten und der Auftragsvergabe an Dienstleister können hier entscheidende Weichen in Richtung Klimaneutralität gestellt werden. Dabei bietet die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen ein enormes Potenzial, um die Umweltbelastung zu reduzieren und eine nachhaltige Entwicklung kommunaler Grünanlagen zu fördern.
GaLaBau
Grafik: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)

Das Online-Seminar „Nachhaltigkeit im kommunalen Garten- und Landschaftsbau: Grünflächenmanagement mit nachwachsenden Rohstoffen“ der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) am 19. November 2024 beleuchtet die verschiedenen Handlungsfelder für nachhaltiges Gärtnern auf kommunaler und behördlicher Ebene und behandelt praxisnahe Fragestellungen zu Torfalternativen, natürlichen Mulchstoffe, umweltfreundliche Substrate und relevante Gütezeichen. Das Informationsangebot wird mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereitgestellt.

Das Angebot richtet sich an Mitarbeitende in Stadtgrünämtern, kommunalen GaLaBau Betrieben, Vergabestellen, Klimaschutzbeauftragte aus Kommunen, Behörden, öffentlichen Einrichtungen und alle an nachhaltiger Landschaftspflege Interessierte. Veranstalterin ist die FNR in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden.

Einsatzbereiche für nachwachsende Rohstoffe

Die Bewahrung der Umwelt und die Schonung natürlicher Ressourcen stehen im Zentrum der Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Immer mehr Unternehmen und öffentliche Einrichtungen erkennen die Dringlichkeit, auf ökologisch verträgliche Materialien umzusteigen. Die Reduzierung von CO2-Emissionen, die Förderung der Biodiversität und die Schonung fossiler Ressourcen sind nur einige der vielen Vorteile, die der Einsatz nachhaltiger Materialien mit sich bringt.

  1. Pflanzenauswahl
    Die Wahl der richtigen Pflanzen spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung nachhaltiger Grünanlagen. Heimische Arten, die an die örtlichen Bedingungen angepasst sind, benötigen weniger Pflege und Ressourcen. Dies trägt nicht nur zur Erhaltung der lokalen Artenvielfalt bei, sondern reduziert auch den Wasserverbrauch und die Notwendigkeit chemischer Pflanzenschutzmittel.

  2. Mulchmaterialien
    Mulchmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Rindenmulch oder Grasschnitt dienen nicht nur der optischen Aufwertung von Beeten, sondern bieten auch funktionale Vorteile. Sie schützen den Boden vor Erosion, regulieren die Bodentemperatur und reduzieren den Wasserverdunstungsprozess. Zudem fördern sie die Aktivität nützlicher Bodenorganismen und tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei.

  3. Torffreie Erden und Substrate
    Die Nutzung von Torfersatzstoffen wie Holzfasern, Grüngutkompost, Rindenhumus sowie Kokosfasern und Kokosmark ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Durch den Abbau von Torf und vor allem dessen Einsatz in Blumen- und Pflanzerden werden enorme Mengen klimaschädlicher CO2-Emissionen in die Atmosphäre freigesetzt. Auf dem Markt sind bereits zahlreiche verschiedene torffreie Erden und Substrate verfügbar. In den meisten Fällen wachsen Pflanzen darin – die richtige Mischung und eine abgestimmte Bewässerung und Düngung vorausgesetzt – ebenso gut wie in torfhaltigen Varianten.

  4. Kompostierung
    Die Kompostierung organischer Abfälle ist eine effektive Methode zur Reduzierung von Mülldeponien und zur Rückgewinnung wertvoller Nährstoffe. Kompost ist ein natürlicher Dünger, der den Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgt und das Wachstum von Pflanzen fördert. Darüber hinaus verbessert er die Bodenstruktur und erhöht die Wasserhaltekapazität des Bodens.

  5. Düngemittel und Bodenverbesserer
    Organische Düngemittel und Bodenverbesserer auf Basis nachwachsender Rohstoffe bieten eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Produkten. Sie versorgen Pflanzen mit den benötigten Nährstoffen und verbessern langfristig die Bodenqualität. Darüber hinaus fördern sie das Wachstum von Mikroorganismen und erhöhen die biologische Aktivität im Boden.

  6. Spielplätze, Sport- und Freizeiteinrichtungen
    Die Verwendung von Holz und anderen nachwachsenden Materialien für die Gestaltung von Spielplätzen und Freizeiteinrichtungen reduziert die Umweltbelastung und fördert eine nachhaltige Lebensweise. Holz ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, der sich ideal für den Bau von Spielgeräten und Freizeiteinrichtungen eignet. Darüber hinaus ist Holz langlebig, robust und ästhetisch ansprechend.

  7. Freiraummöblierung, Zäune
    Auch bei der Auswahl von Freiraummöblierung und Zäunen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe wie Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Recyclingmaterialien. Holz ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, der sich ideal für die Herstellung von Möbeln und Zäunen eignet. Darüber hinaus ist Holz langlebig, robust und ästhetisch ansprechend.

  8. Bioschmierstoffe
    Der Einsatz von Bioschmierstoffen in Maschinen und Geräten reduziert die Umweltbelastung und trägt zur Schonung fossiler Ressourcen bei. Bioschmierstoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Pflanzenölen und sind biologisch abbaubar. Sie sind eine umweltfreundliche Alternative zu mineralölbasierenden Schmierstoffen und tragen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei.

  9. Gartenbaulicher Bedarf
    Auch bei Pflanzgefäßen und Gartenhilfsmitteln stehen eine Vielzahl nachhaltiger Alternativen zur Verfügung, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und eine umweltfreundliche Gestaltung ermöglichen. Pflanzgefäße aus recyceltem Kunststoff oder biologisch abbaubarem Material sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Töpfen aus Kunststoff oder Ton.

  10. Vegetationstechnische Materialien
    Die Verwendung von vegetationstechnischen Materialien wie Kokosmatten oder Hanfnetzen unterstützt die Erosionskontrolle und den Schutz vor Bodenerosion in Hanglagen und an Uferbereichen. Diese Materialien sind biologisch abbaubar und tragen zur Stabilisierung von Böschungen und Ufern bei.

  11. Ingenieurbiologischer Landschaftsbau
    Ingenieurbiologische Maßnahmen zur Uferbefestigung und zum Erosionsschutz nutzen nachwachsende Materialien wie Weidensteckhölzer oder Schilfmatten, um natürliche Prozesse zu unterstützen und die Stabilität von Böschungen und Ufern zu verbessern.

Ausschreibungen richtig formulieren: Beschaffung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen

Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Ausschreibungen ermöglicht eine gezielte Förderung umweltfreundlicher und nachhaltiger Lösungen im Garten- und Landschaftsbau und trägt zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen bei. Mustervorlagen, Checklisten und Beispiele für nachhaltige Ausschreibungstexte erleichtern die Berücksichtigung von Umweltaspekten und nachhaltigen Kriterien bei der Beschaffung von Dienstleistungen und Materialien im öffentlichen Garten- und Landschaftsbau. Die Verwendung von Umweltzeichen wie dem Blauen Engel oder dem EU-Ecolabel erleichtert die Identifizierung umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen und unterstützt eine nachhaltige Beschaffung im öffentlichen Sektor.

Weitere Informationen:

Kontakt:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
Ute Papenfuß
E-Mail: u.papenfuss(at)fnr.de

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