Schlosspark Altenstein: Nachpflanzungen gegen Baumverlust

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) hat im Schlosspark Altenstein in Bad Liebenstein rund 30 Bäume an gartendenkmalpflegerisch relevanten Standorten nachgepflanzt. Die Setzlinge wurden vorausschauend durch natürliche Aussaat vom Altbestand gewonnen, ihre Verwendung trägt so zum Erhalt der genetischen Vielfalt bei.
Baumartenschutz
Nachpflanzung im Schlosspark Altenstein. Foto: STSG, Toni Kepper

Die Nachpflanzungen ersetzen einen Teil der in den vergangenen Jahren erheblich angestiegenen Baumverluste im Park. Rund 70 Bäume mussten in diesem Winter im 160 Hektar großen Schlosspark Altenstein gefällt werden. Grund dafür waren starke Schäden durch langanhaltende Trockenperioden und Windbruch, bedingt durch den Klimawandel. Die Baumverluste 2023 waren damit im Schlosspark weiterhin zwei- bis dreimal so hoch wie vor den Dürrejahren ab 2018. "Wir führen regelmäßig Baumkontrollen durch, denn wir müssen größtmögliche Sicherheit gewährleisten", erklärte Parkverwalter Toni Kepper von der STSG. "Die großen Schäden durch Trockenheit in den Baumbeständen haben in den vergangenen Jahren den Aufwand für die Verkehrssicherung enorm erhöht", so Kepper.

Im Rahmen der Nachpflanzungen wurden verlorene Solitäre ersetzt, die für das Gartendenkmal besonders wichtig sind. "Kronenformen, Laubfarben und Wuchsformen der Bäume, aber auch die Anordnung vor allem der Solitäre, wurden für den Landschaftspark einst bewusst ausgewählt", so Dietger Hagner, STSG-Gartenreferent.

Von den Gartenkünstlern des 19. Jahrhunderts gepflanzt, sind die Bäume über die Zeit in die durchdacht komponierten Landschaftsbilder hineingewachsen. Bei der Pflege historischer Parkanlagen wird deshalb versucht, die bedeutsamen Altbäume so lange wie möglich zu halten.

Im Innenpark des Schlossparks Altenstein erhielten deshalb 2023 eine Roßkastanie und eine Zwillingsesche aufwendige Abstützungen aus Stahl. "Wenn in letzter Konsequenz Altbäume durch Nachpflanzungen ersetzt werden müssen, wird in der Gartendenkmalpflege bevorzugt auf vorhandenes Material vom gleichen Standort zurückgegriffen.

Die jungen Pflanzen können sich besser an den Park anpassen und haben eine größere Chance den Klimaveränderungen zu trotzen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie eine ähnliche Wirkung im Park entfalten wie die Vorgänger", so Hagner. ILa

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