Stadtgrün hat seinen Preis

Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz (GALK)
Rüdiger Dittmar, Vertreter der GALK im FLL-Ausschuss Freiflächenmanagement. Foto: privat

Die Wertschätzung der grünen Infrastruktur in unseren Städten ist groß. Gleichzeitig gewinnt die Diskussion um deren Wert an Brisanz, wenn es um die Verteilung knapper Finanzmittel geht. Einhellig kommen die Fachleute der kommunalen Grünverwaltungen zum Schluss, die bereitgestellten Mittel reichen für die gesteckten Ziele in der Regel bei weitem nicht aus. Ein Dilemma scheinbar ohne Ausweg und dies bereits seit Jahrzehnten.

Ist eine mögliche Antwort, dass die grüne Branche den Preis für Herstellung und Erhaltung grüner Infrastruktur genau beziffert? Als hätten nicht bereits in fast allen Kommunen unzählige Budgetkürzungen dazu geführt, dass nur noch das Nötigste getan wird. Als wären nicht bereits unzählige Beschlüsse zu Vorhaben gefasst worden, deren Folgekosten auf den Euro beziffert wurden, ohne dass nachher auch nur ein Cent zusätzlich geflossen wäre. Welche fachgerechte Pflege und Maßnahmen zur Werterhaltung erforderlich sind, bleibt jedoch zu häufig unbenannt. Schließlich werden die für die Pflege und Erhaltung der Flächen Verantwortlichen nicht immer eingebunden. Wenn die Investitionskosten konkret beziffert werden, müssen in jedem Fall die dazugehörigen jährlichen Kosten zur Pflege und Werterhaltung für den gesamten Lebenszyklus der grünen Infrastruktur ermittelt werden.

Zweitrangig ist hierbei, wo die genaue Schnittstelle zwischen den Aufgaben der Landschaftsarchitekten und der Landschaftsbauer liegt und auch die Frage, welche Leistungen von der öffentlichen Hand oder einer privaten Firma erledigt werden. Vielmehr ist der Konsens über den Umfang der zu erbringenden Leistungen und deren Qualität innerhalb der grünen Branche die wesentliche Voraussetzung, den Preis für ein konkretes Angebot an grüner Infrastruktur zu beziffern. Die auf diese Weise geschaffene breite fachliche Basis, bildet eine gute Ausgangslage, die Belange der grünen Infrastruktur in der Öffentlichkeit zu positionieren. Welcher Wert der grünen Infrastrukturleistung am Ende beigemessen wird, sollten dagegen die Nutzer, also die Bürgerinnen und Bürger beurteilen. Mit ihnen gemeinsam ist es Zeit, die Sicht der Kommunen auf ihre grünen Werte zu verändern.

Rüdiger Dittmar

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