Zwischen Gartenzwerg und Gesamtkunstwerk
Kunstartiges im Kleingarten
von: Prof. Dr. Hanns-Werner HeisterGartenzwerge sind Skulpturen und insofern mindestens formell Kunst. Viele halten sie für den Inbegriff von Kitsch, und, wie eine inzwischen abnehmende Zahl von Verächtern des Unterschichtlichen, ebenso wie Kleingärten für den Inbegriff des Spießigen. Nicht Wenige glauben das mit dem Kitsch, und verzichten daher in ihren Kleingärten wie analog dazu in ihren Vorgärten auf diese in der Regel kleinen Figuren aus Keramik oder Plastik, die freilich oft Dimensionen weit über der mutmaßlichen Größe von Zwergen erreichen. Alternativen gibt es mehr als genug. Sie reichen von Haus- oder Wildtieren in Formaten zwischen Nippes und Lebensgröße über menschliche Figuren - vornehmlich niedliche Putten und keine Erwachsenen, und Nackte wie in der Hochkunst erscheinen als zu anstößig - bis zu Upcycling-Montagen aus Schrott und anderen Resten oder Rückgriffen auf die kunstvolle Formung von Natur in Gestalt von Hecken, Büschen oder Bäumen.
Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn die Nutzung der Gärten stark eingeschränkt ist, verstecken sich die Gartenzwerge wie andere mobile Verschönerungsobjekte, da sie einem gewissen Risiko der unbefugten und unbezahlten Aneignung ausgesetzt sind. Umso deutlicher können dann stationäre Objekte wie besagte in künstliche Form gebrachte Naturobjekte hervortreten. Ein Spalierbaum ohne Spalier, kandelaberartig zugeschnitten, findet sich zum Beispiel in der Kleingarten-Dauerkolonie Rehberge in Berlin Moabit und Wedding. Sie ist integraler Bestandteil eines riesigen, vielgestaltigen und multifunktionalen Volksparks. Dieser wurde als Notstands-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme 1926-1928 angelegt und 1929 eröffnet. Bei den Kleingärten wurde mit vorher dort bestehenden irregulären Laubenkolonien aufgeräumt und die Parzellen auf Vordermann und in Form gebracht. Die Zeitschrift Die Gartenwelt lobte 1929 diese Bestrebungen, "das leidige Kunterbunt der üblichen Kleingärten durch genaue Vorschriften für die Aufteilung der Parzellen und den Bau und Anstrich der Lauben zu verhüten. Dadurch fügt sich das Kleingartengelände harmonisch in die Gesamtanlage des Parkes ein und kommt mit seinen Promenaden und Spielplätzen […] auch der Allgemeinheit zugute."¹
Mindestens bei Kleingärten in belebten Gegenden mitten in der Stadt findet sich manchmal statt der winterlichen Entleerung des Figurenarsenals zumal zu Weihnachten eine Füllung, ja Überfüllung. In einem Kleingarten mitten in Berlin-Wilmersdorf ist für die Weihnachtsfeiertage gut vorgesorgt. Die Vorräte an Skulpturalem, im weiten Sinn Künstlerischem zwischen Zwerg und lustigem Untier sind beträchtlich und würden für mehrere Kleingärten genügen. Dieser hier ist geradezu ein Gesamtkunstwerk. Vorsichtshalber sind gleich mehrere Weihnachtsmänner zugange, hängend, kletternd, einer bequem im Schlitten und amerikanisiert vom Rentier "Rudi Rednose" gezogen.
SUG-Stellenmarkt
Einer mentalen und praktischen Modernisierung gemäß dominiert der nicht-keramische Nikolaus, einer davon mit Kletterhilfen unterstützt und geschützt durch einen Regen-/Sonnenschirm. Zwei eher sommerliche Lampions sorgen für Illumination. Ein komischer Vogel watschelt prominent; als ernsthafter Kontrast bewachen zwei sitzende Löwen mit klassizistischer Anmutung das Domizil. Dennoch, auch der klassische Gartenzwerg findet hier noch einen hervorragenden Platz, unter anderem einer verkleidet als Förster, ein anderer mit traditioneller Schubkarre, aber saisonaler rot-weißer Weihnachtsmütze.
Gartenzwerge im Ensemble oder allein
Ein Gegenzug zu solcher Massierung von Figuren sind isolierte Gartenzwerge als Solitäre. Sie können ihrer Gestalt nach traditionell sein (Abb. 5). Manchmal sind sie aber auffällig modernisiert, wie sehr stilisierte, monochrome Gartenzwerg (Abb. 6).
"Gebrauchskitsch", autonomer Kitsch und Kunst
Gartenzwerge gelten als typisch deutsch: "Gartenzwerge sind so deutsch wie kaum etwas auf der Welt."² Dabei sind sie wahrscheinlich polnischen Ursprungs und standen als Nachbildungen von Bergmännern im Zusammenhang mit dem Bergbau. Auf diesen Zusammenhang und damit die Ursprünge der Gartenzwerge verweist ein merkwürdiges Grabmal. Auf dem berühmten Wiener Zentralfriedhof befindet sich das Grab des Unternehmers August Zang (1807-1888). Er war 1848 Gründer der Wiener Presse, eines Sprachrohrs der Großbourgeoisie. 1867 wechselte er vom Pressegeschäft über zur Hochfinanz und wurde zugleich Montanunternehmer im Kohlebergbau. "Zwerge bewachen am Grabmal einen Stolleneingang, anstelle des Todestores der traditionellen Grabmalkunst. Die Gewerken (sic) seiner Kohlegruben widmeten seinem Grab Kränze mit der Aufschrift 'Glückauf zur letzten Grubenfahrt'."³
Zwerge allgemein galten als zauberkundig. Sie spielen in Märchen und Sage eine erhebliche Rolle. Teils sind sie gut, wie die Heinzelmännchen von Köln im Gedicht von Kopisch oder bei Schneewittchen, teils sind sie böse wie Rumpelstilzchen. Vorläufer des Gartenzwergs sind manche Figuren in den Grotten der Renaissance-Gärten, und Entsprechendes im höfisch-barocken Garten. Putti aller Art, Amoretten, Satyrn, die nicht selten groteske und grotesk-komische Züge erhalten, und Ähnliches stehen auch Pate, teils als Vorläufer, teils als Kontrast-Figuren.
Speziell die "Parkzwerge" erreichen im 18. Jahrhundert einen Höhepunkt, massiert im Schlossgarten Weikersheim oder im "Zwergltheater" des Salzburger Mirabell.4 Beziehungen speziell von den Kleingarten-Landschaften mit Gartenzwergen zu historischen, vor allem höfischen Modellen sind vielfältig. Oft waren und sind die Gartenzwerge eingebettet in Landschaften mit Bergen, Gewässern und Höhlen.5
Die Verbreitung der Gartenzwerge steigerte sich dann sprunghaft mit der Massenproduktion nach der 1848er-Revolution, nun wahrscheinlich tatsächlich unter deutscher Führung, etwa parallel zum Aufstieg des Schrebergartens. Friedmann datiert die Erfindung durch eine Thüringer Terracotta-Manufaktur auf 1872.6
Den "gefährlichen, heimtückischen Kitsch" grenzt H. Braun ab vom "Gartenzwerg, der sich auf seinen harmlosen Wirkungskreis beschränkt und allenfalls die Gartenarbeit verkitscht."7 Gartenzwerge seien "das klassische Kitschsymbol - wer an Kitsch denkt, denkt zuerst an Gartenzwerge, und wer Gartenzwerge sieht, denkt allsogleich an Kitsch!"8 Er werde allerdings relativ offen so produziert und rezipiert. Ihn zu "modernisieren" mit entsprechendem Design, um ihn "zum Kunstwerk umzulügen"9, kam Anfang der 1970er nicht an. Inzwischen aber, mit der Postmoderne, hat sich dieser Typus vermehrt.
Aber die Gartenzwerge haben in der Tat mit Kunst zu tun. Im Unterschied zu "Gebrauchskitsch" (G. Richter) nämlich sind sie keine Applikation an funktionale Geräte, etwa als Pumpenschwengel, oder Verkleidungen von apparativen Vorrichtungen, etwa eine Gartenzwergin als Wasserspeierin wie die Nymphen, Delphine und so weiter in den höfischen Parks. Wenn, dann dienen etwas naturgerechter, zum Beispiel Frösche diesem Zweck. Sicher gibt es auch diese Verwendungsweisen von Gartenzwergen. Denn diese bilden eine eigene Welt, und damit tendenziell alles in der Welt ab, wie es im Prinzip für Medien, auch beschränkte, typisch ist. Doch der Autor hat bei seinen Recherchen nichts dergleichen gesehen.10
Gartenzwerge gleichen, da sie eigenständig und selber Zweck sind, insofern autonomer Kunst. Ihr Kunst-Potenzial ist freilich durch die sehr eingeschränkte Mimesis begrenzt. Mimesis als Widerspiegelung, als Darstellung von Wirklichkeit ist reduziert auf das Idyllische bis Groteske - letzteres eine ironische Komponente, die fast auf eine Selbstverachtung der Nutzer hindeutet. Der Aspekt, dass Kunst der Wirklichkeit einen kritischen Spiegel vorhält, fehlt völlig. Dennoch, der Gartenzwerg ist den bloßen Gartentieren im mimetischen Potenzial doch überlegen: Eine Keramik- oder Plastikente ist eine dargestellte Ente und sonst fast nichts. Gartenzwerge dagegen sind nicht zuletzt "Symbol [...] der Friedlichkeit und der Freundlichkeit"¹¹ und verkörpern emotionale Anmutungen wie Heimeligkeit und Gemütlichkeit - alles nicht gering zu schätzen.
Kombinationen: Vom Zwerg emanzipierte Ensembles
Viele Arrangements in Kleingärten kommen ohne eigentliche Gartenzwerge aus, bewahren aber oft deren leicht verzerrte idyllische Anmutung.
Ein Schnauzer hebt sein Bein über einem Häschen, eine Kurzsäule mit ionischer Kanellierung steht als leerer Sockel ohne Statue in der Mitte, auf der anderen Seite zwei Hühner (Abb. 7). Die Tiere scheinen eher aus Plastik, als aus Keramik gemacht. Dergleichen Tierhaltung - nicht "in echt" - ergänzt als Viehzucht den Kleingartenackerbau simulierend zur vollständigen Landwirtschaft. Zahlenmäßig und gattungsmäßig im Hinblick auf die zoologische Biodiversität breiter aufgefächert ist ein größeres Figurenensemble.
Das umfangreiche Kleingesamtkunstwerk enthält nicht weniger als drei Putti, einer eindeutig durch das Röckchen als weiblich gekennzeichnet, der andere mit Hose und Stock hirtenartig, der dritte eher geschlechtsneutral, aber mit Tendenz zum Weiblichen. Dazu kommen eine Ente, ein amselartiger Vogel, zwei Schildkröten, schließlich vier Zugvögel an der Hauswand (Abb. 8).
Ein besonders reichhaltiges, zu einer Mikrolandschaft ausgebautes großes Ensemble bietet der folgende Kleingarten.
Ein Plastikteich bildet das Zentrum. In ihm tummeln sich ein naturalistisches kleines Krokodil sowie zwei große Enten schwer definierbarer Art. Ein weiteres kleines Krokodil reißt am Rande das Maul auf, flankiert von einem großen Frosch; daneben ein Kriechtier, das der Autor nicht identifizieren kann. Ein riesiger Fischreiher vor einer kleinen Windmühle betont als Kontrapost die Vertikale. Ihnen gegenüber wacht in Bodennähe ein Wetterhahn. Schließlich, fast verschämt, steht schon etwas außerhalb doch noch ein traditioneller Gartenzwerg auf einer Mauer. Alles ist hübsch, aber etwas chaotisierend untereinander nicht maßstabsgetreu (Abb. 9).
Variationen, Traditionen, Innovationen und Abstraktionen
"Bis etwa 1950 blieben die Gartenzwerge im Aussehen und Ansehen fast unverändert [...] mit den wesentlichen Kennzeichen: rotem Zipfel, weißem oder meliertem Bart, grüner Schürze und starkem Schuhwerk, in der Körpergröße von bis zu 68 Zentimeter." Dann breiteten sich Plastik-Gartenzwerge aus - unzerbrechlich und daher vor allem kinderfreundlicher, zusammen mit neuen Attributen wie Musik- statt Arbeitsinstrumenten.¹² Es gibt inzwischen zwar eine gewisse, allerdings sehr gemächliche Entwicklung im Sinne einer Modernisierung und Verlagerung der figuralen Schwerpunkte. Dabei handelt es sich aber sicher nicht um ein lineares "Von-Zu", etwa vom Gartenzwerg zum Buddha, vielmehr eher um Um- und Neuakzentuierungen. So gießt zum Beispiel ein polnischer Gartenzwergproduzent nach einem Boom seit den 1990er-Jahren inzwischen "vor allem Tiger, Pferde, Dinosaurier, Zierbrunnen, ägyptische Sarkophage, Elvis oder die Blues Brothers."¹³ Repräsentativ ist diese Umschichtung aber wohl nicht.
In Großbritannien ist die Gesamtzahl allerdings anscheinend zurückgegangen, in den 2010er-Jahren auf schätzungsweise fünf Millionen. "Our enchantment with the cheeky creatures peaked in the 1970s but now […] 94 percent of us wouldn't give them garden room. Which is just as well, because where gnomes appear, can wagon wheels, wishing wells, wind chimes, concrete squirrels and speakers disguised as rocks be far behind? Frankly, it doesn't leave much room for plants."14 In der Bundesrepublik Deutschland dagegen waren es 2016 rund 25 Millionen Wichtel.15
Altes und Vertrautes mag in neuer Form und Konfiguration auftreten. Wie einst vor Männer- oder Frauenhäusern in Stammeskulturen stehen vor dem Vereinshaus des Gemeinnützigen Gartenbauvereins "Elf Buchen" e. V., Harburg-Eißendorf aus Wächter-Statuen, die aus Baumstämmen herausgearbeitet sind. Die Plastikimitation von Baumstämmen - ausgerechnet in naturnaher Umgebung - ist abstoßend; die freundlichen Zwergengesichter dagegen sind anziehend (Abb. 10).
Die Kritik als kitschig und als spießig kann das Neumodische ebenso wie das Altmodische treffen: "Was früher der Gartenzwerg, ist heute der Buddha."16 Im konkreten Fall allerdings erscheint eine solche Kritik untriftig. Die Buddha-Statuette fügt sich harmonisch dem Garten-Ensemble ein und hat als west-östlicher Synkretismus ebenso seine ästhetisch-kulturelle Berechtigung wie der polnisch-deutsche Synkretismus der Gartenzwerge. Dabei verzichtet allerdings der Buddha auf die auf die immanente herablassende Ironie der leicht grotesken Deformation der Gartenzwerge und ist schöner gestaltet (Abb. 1).
Andere, neue Wege geht die folgende Kombination eines freundlichen Metall-Menschen mit vogelartigen Beinen.
Die Montage von bloß zweidimensionalem, reliefartigem Kopf, Armen und Beinen, die nach Recycling aussehen, und vollplastischem Metall-Blumentopf samt Blumen als Körper ist von Material und Technik her ungewöhnlich. Ein Modell, inzwischen häufig und hier als bekannt vorausgesetzt, ist folgender Vogel: Ein Stein als Körper, Metallschrott als Upcycling für Hals, Kopf, Schnabel, Schwanz, gegebenenfalls Schwingen sowie Beine. Die Figur im Bild (Abb. 11) ist überdies ein entfernter Nachhall der Monster als totemistischer Tier-Mensch-Kombinationen, die schon im Paläolithikum etwa mit dem "Löwenmenschen" von Geißenklösterle (Schwäbische Alb) beginnen und sich über die mesopotamischen und ägyptischen frühen Hochkulturen in der griechisch-römischen Antike fortsetzen und von dort bis in die Gegenwart wirken.
Wieder ein anderer Weg des kunstartigen Skulpturalen geht in Richtung "abstrakte" Kunst. Abstrakte Ornamentik traditioneller Art seit den Gärten des Absolutismus beziehungsweise Barock, dort oft auch konkretisiert als Nachbildung von Tieren, Menschen oder Fabelwesen durch Formschnitt, findet sich auch in skulptural gestalteten Hecken von Kleingärten und Torbögen mit Topiari-Schnitt. Seltener ist der Figurenschnitt von Einzelbäumen und -Büschen.
Häufiger dagegen sind mehr oder minder kunstvolle Steinsetzungen als nicht-figurative, "abstrakte" Kunst. In ihrem Verzicht auf jegliche mimetische, darstellend-abbildende und zeichenhafte Ähnlichkeit mit Wirklichem bilden solche Skulpturen einen radikalen Gegenpol zu den Gartenzwergen.
Anmerkungen
1 G. Gunder: Der neue Volkspark Rehberge. In: Die Gartenwelt. Band 33, Nr. 12. Berlin 22. März 1929, S. 163; ausführlich 162-164. gartentexte-digital.ub.tu-berlin.de/archiv/Gartenwelt/Jg.33/Heft_12.pdf, Abruf 02.10.18.
2 Wagner, Paul: Gartenzwerge und kein Ende, in: Nebelspalter: das Humor- und Satire-Magazin, Band 96 (1970), S. 19, doi.org/10.5169/seals-510022, Abruf 23.05.18.
3 Wolfgang Häusler: Dämon der Wiener Bürger, Rezension von Haller, Günter: Marx und Wien. Von den Barrikaden zum Gemeindebau, Wien 2017, Die Presse, Wien, 30.12.17, Spectrum V.
4 Karus, Gabi/Schmitt, Gerlinde: Grüne Inseln in grauen Zeiten, in: Korff, Gottfried (Hg.): Volkskunst heute? Vogelscheuchen, Hobby-Künstler, Vorgarten-Kunst, Fronleichnamsteppiche, Krippen, Graffiti, Motorrad-Tanks, Autobemalungen, Tätowierungen, Punk-Ästhetik, Tübingen 1986, 51-62; hier speziell S. 55 und 57.
5 Ausf. Hassler, Uta: Felsengärten, Gartengrotten, Kunstberge. Motive der Natur in Architektur und Garten, München 2014. Zu diesem thematischen Feld und Umfeld s.a. Matthias Noell: Follies, Enten und andere Verrücktheiten - Anmerkungen zu einer Typologie der exzentrischen Dinge, in: Goetz, Matthias/Fraas, Maike (Hg.): Fiasco - ma non troppo: vom Designfehler zum Fehlerdesign, (Schriftenreihe Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Bd. 25), Basel 2014, S. 315-329.
6 Friedmann, Fritz: Eine Subkultur der Gartenkultur, in: Mitteilungen der Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur = Bulletin de la Société Suisse des Arts du Jardin, Band 15 (1997), Heft 3, S. 102-105, doi.org/10.5169/seals-382301, Abruf 22.05.18. Es war die Firma Heissner. So Helmut Höge: Aller Dank dem Zwerg!, Junge Welt, Berlin 19.02.17, S. 10. "Seit dem Zweiten Weltkrieg sind von mittlerweile fünf Firmen 30 Millionen Gartenzwerge produziert worden. 35 Prozent davon wurden exportiert, vornehmlich in die USA und nach Japan". (Ebd.)
7 Hermann Braun: Kitsch in der christlichen Theologie, in: Hermann Braungart (Hg.): Kitsch: Faszination und Herausforderung des Banalen und Trivialen (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte Bd. 112), Tübingen 2002, S. 101-116, Zitat S. 106.
8 So z. B. Gert Richter: Gartenzwerge, in: Kitsch-Lexicon von A bis Z, Gütersloh u. a. 1972, S. 71-73
9 Ebd., S. 72f.
10 Einige wenige Belege bei Strachwitz, Victoria/Ziebart, Angelika: Mein Stück vom Glück. Die verborgenen Paradiese der Kleingärtner, Köln 2015.
11 Friedmann 1997, S. 102.
12 Friedmann 1997, S. 102f. Er "unterscheidet den beseelten (Ton und Keramik) vom unbeseelten (Kunststoff) Gartenzwerg und den Artigen vom Unartigen. Artig sind nur jene Zwerge, die sich in der [...] klassischen Ausstattung mit einem Arbeitsgerät zeigen, die Angeln oder eine Laterne tragen (bergmännische Vergangenheit), sowie die musischen Gartenzwerge, welche lesen oder ein Musikinstrument spielen." Als "unartig" dagegen gelten, z. B. "'Nachbars Opfer' (Zwerg mit Messer im Rücken) oder die 'Scharfe Susi' (ungenügend bekleidete weibliche Figur)". Die Termini und konservativen Untertöne dieser Unterscheidung werden durch Ironie nicht besser.
13 Nowa Sól. Hauptstadt der Wichte, Der Spiegel, Hamburg, 18/2013, S. 97.
14 Vgl. z. B. Debora Robertson: The slow decline of the garden gnome, 31 March 2016, www.telegraph.co.uk/gardening/tools-and-accessories/the-slow-decline-of-the-garden-gnome/, Abruf 18.04.18.
15 So die Presseinformation "Security Essen 2008": Überwachung von Außenbereichen mit innovativen Meldern der Funk-Alarmanlage Daitem SP schützt nicht nur Gartenzwerge, Abruf 31.07.18. Die Firma gibt es noch; s. z. B. www.elite-alarmanlagen.de/alarmanlagen-daitem-sp.html. Die hier zitierte Anzeige ist verschwunden (August 2018).
16 Ina Sperl: Kiesgärten. Auf Sand gebaut. Buchskugel, Zwergahorn und Buddha - Kiesgärten können ziemlich spießig aussehen, www.faz.net/aktuell/stil/drinnen-draussen/so-sehen-kiesgaerten-ueberhaupt-nicht-spiessig-aus-14320989.html= true#pageIndex_2, 06.07.16, Abruf 04.10.16.