Auszeichnung
Früherer NABU-Präsident Olaf Tschimpke erhält Bundesverdienstkreuz
Für sein lebenslanges herausragendes Engagement für den Schutz der Natur ist der frühere NABU-Präsident Olaf Tschimpke mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.
Die Ehrung fand Ende November statt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke verlieh dem 67-Jährigen das Verdienstkreuz in Berlin. Während seiner 16-jährigen Amtszeit als NABU-Präsident hat er sowohl national wichtige Impulse gesetzt als auch die internationale Arbeit des Verbandes gestärkt.
Lemke würdigte in ihrer Rede Tschimpkes große Verantwortung für das sogenannte "Tafelsilber" der Deutschen Einheit, das heißt die Ausweisung von Großschutzgebieten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Während seiner NABU-Präsidentschaft von 2003 bis 2019 habe er dafür gesorgt, Naturschutz zeitgemäß und attraktiv zu organisieren. Zudem habe er, wie schon NABU-Gründerin Lina Hähnle, erkannt, dass Naturschutz nicht an Grenzen Halt mache, sondern nur global zu bewältigen sei.
Er ist ein Anwalt für die Natur. Einer, der sich dafür einsetzt, dass sie, die nicht selber bei Koalitionsverhandlungen sprechen kann oder am Kabinetttisch sitzt, eine Stimme erhält. Zu seinen Verdiensten gehört beispielsweise der Aufbau eines Schutzsystems für den vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden in den Hochgebirgen Zentralasiens. Außerdem gründete er die NABU-Unternehmensinitiative, die mittelständische Unternehmen mit Umwelt- und Naturschutzprojekten zusammenbringt.
Ein besonderes Anliegen in seiner Naturschutzarbeit war Tschimpke das "Blaue Band", das auf seine Anregung hin in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde – das größte Flussrenaturierungsprojekt Deutschlands an der Unteren Havel. Auch den Moorschutz trieb Olaf Tschimpke in seiner Amtszeit entscheidend voran.
Bei der professionellen Gewinnung von Mitgliedern hat Olaf Tschimpke ebenfalls früh Impulse gesetzt: Während seiner 16-jährigen Amtszeit verdoppelte der NABU seine Mitgliederzahl nahezu. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit hat er sich auch in zahlreichen Ehrenämtern engagiert, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender des Rats für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Naturschutzgeschichte, als Beirat der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz und im ZDF-Fernsehrat. Nach über 38 Jahren endet seine Tätigkeit für den NABU im Dezember.