Nachhaltige Optimierung der Freiflächen und des urbanen Grüns

Landesgartenschauen in Nordrhein-Westfalen

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1 Staudenrabatte von Piet Oudolf im Maxi-Park Hamm. Foto: Pohl/Grüssen-EGHN

Landesgartenschauen sind interdisziplinäre Veranstaltungen, an denen die Berufsgruppen des Garten-, Landschafts- und Städtebaus mitwirken. Der gärtnerische Berufsstand erhält durch sie eine Plattform, seine Beiträge und seine Leistungsfähigkeit zur gestalterischen und ökologischen Verbesserung, zu kreativem Grün sowie zum fachgerechten Umgang mit dem historischen Erbe darzustellen. Sie sind nicht zuletzt Experimentierräume für die Verbesserung der Freiflächensituation und des urbanen Grüns in der Stadt, für gestalterische Innovationen und für Impulse zu Gartenkunst und Landschaftsarchitektur. Sie entwickeln richtungweisende soziale und umweltpädagogische Strategien, die die Menschen für ökologische Zusammenhänge und ästhetische Qualitäten der Natur und damit für die bewusste Gestaltung, Erhaltung und Pflege der eigenen Lebensumwelt sensibilisieren sollen.

Veranstalter einer Landesgartenschau sind traditionell die ausrichtende Kommune oder mehrere Kommunen gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege Nordrhein-Westfalen.

Nach dem Runderlass des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz vom 28.02.2019 "Öffentliche Ausschreibung für die Landesgartenschauen 2026 und 2029 in NRW" müssen die Landesgartenschauen unter anderem auch dazu beitragen,

  • die Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu verbessern,
  • Flächen zur Förderung der Biodiversität bereitzustellen,
  • die soziale und kulturelle Eigenentwicklung zu stärken,
  • die Eigeninitiativen von Städten und Gemeinden sowie der Bürgerinnen und Bürger zur ökologisch orientierten Gestaltung des Wohnumfeldes zu unterstützen,
  • bürgerschaftliches Engagement in den Kommunen auszulösen, zu unterstützen und gesellschaftliche Teilhabe zu verbessern,
  • historische Garten- und Parkanlagen zu rekonstruieren und neue herauszubilden,
  • die Sensibilisierung und Aktivierung der Bevölkerung durch beispielhafte Lösungen in der Grün- und Landschaftsgestaltung und die ökologische Bewirtschaftung, durch Ausstellungen, Lehrschauen und sonstige Veranstaltungen zu gärtnerischen und naturverbundenen Themen zu fördern.

Die Landesgartenschauen in ihrer Form "als Motor der Stadtentwicklung" gibt es in Nordrhein-Westfalen seit 1984. Frühere Veranstaltungen unter dem Namen "Landesgartenschau" dauerten jedoch nicht wie heute ein halbes Jahr, sondern waren in der Regel auf zwei bis drei Wochen im Jahr begrenzt.

Beispiele der historischen Vorgänger der heutigen Landesgartenschauen sind:

Landesgartenschau Grefrath 1970

1970 strömten mehr als 300.000 Besucher nach Grefrath zur ersten Landesgartenschau in NRW. Die Gemeinde hatte rund 1,2 Millionen DM für die Gestaltung ausgegeben, um das 265.000 Quadratmeter große Gelände in eine blühende Landschaft zu verwandeln. Es entstand dabei der Erholungs- und Sportpark "Im Schwingboden".

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2 Staudenbeete auf der Landesgartenschau Rheda-Wiedenbrück. Foto: Flora Westfalica
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3 Parterrepflanzungen vor dem Schloss Neuhaus. Foto: Pohl/Grüssen – EGHN
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4 Landesgartenschau Bad Oeynhausen. Foto: Ernst-Udo Hartmann

Landesgartenschau Metternich-Kommern 1972

Basierend auf die historische Vergangenheit von kleineren Gartenschauen und -ausstellungen im Raum Euskirchen folgte 1972 die Landesgartenschau im "Mühlenpark" in Kommern. Im Rahmen der 85 Hektar großen Landesgartenschau entstand eine "große" Botanikschau, ein harmonisches Zusammenspiel von Wald- und Gartenkultur. Die Gemeinde Mechernich hat bereits 1972 gezeigt, dass sie mit den "Sünden der Vergangenheit" fertig wurde und eine "unansehnliche Landschaft, die bereits als Mülldeponie im Gespräch gewesen war", in ein "Musterbeispiel für eine Landschaftsplanung mit gärtnerischem Akzent" verwandelte.

Landesgartenschau Nümbrecht 1974

Im Rahmen der 30 Hektar großen Landesgartenschau wurde 1974 alles gezeigt, was im weitesten Sinne mit Heim, Garten, Freizeit, Hobby, Umweltschutz sowie mit neuzeitlichem Bauen, Siedeln und Wohnen zu tun hatte. Im Mittelpunkt der Landesgartenschau entstand der 15 Hektar große Kurpark als Erholungs- und Freizeitpark. Noch heute ist der für die Landesgartenschau angelegte Kurpark freizugänglich und mit seinen Brunnen, Blumenbeeten und Teichanlagen bestens zur Entspannung und Erholung geeignet.

Landesgartenschau im archäologischen Park Xanten 1980

Unter dem Motto "Vom Nutzen und Zierwert der Pflanze in zwei Jahrtausenden" fand die Landesgartenschau 1980 in Xanten statt. Mit der Eröffnung der Landesgartenschau wurde der Archäologische Park von sechs auf 27 Hektar erweitert und bedeckte so den gesamten Ostteil der Stadt Xanten.

Landesgartenschau Hamm 1984

Mit der Landesgartenschau in Hamm 1984 (Maxi-Park Hamm) wagte sich das Ruhrgebiet an ein Novum. Erstmals wurden eine Halde und ein aufgelassenes Zechenareal in eine Parkplanung einbezogen und als Teil der industriellen Kulturlandschaft des Ruhrgebietes gartenkünstlerisch aufgearbeitet. Mit dem Maximilianpark Hamm wurde die Geschichte der Landesgartenschauen in NRW 1984 gestartet. Diese Gestaltungsidee setzt bis heute Zeichen und wurde für die nachfolgenden Gartenschaustädte zum Vorbild. Der Maxi-Park ist heute ein beliebter Freizeit- und Erholungspark, der international bedeutenden Landschaftsarchitekten auch nach der Landesgartenschau ein Betätigungsfeld gibt (z. B. Staudenpflanzungen von Piet Oudolf).

Landesgartenschau Rheda-Wiedenbrück 1988

Im Jahr 1988 war Rheda-Wiedenbrück ein perfekter Gastgeber für die über 2 Millionen Besucher der Landesgartenschau. Mit dieser großen Resonanz zählt die Landesgartenschau noch heute zu den erfolgreichsten Landesgartenschauen bundesweit. Ein rund 3 Kilometer langes grünes Band führt durch die Stadt und verbindet die beiden Ortsteile Rheda und Wiedenbrück. Aus dem Landesgartenschaugelände wurde nach Ende der Veranstaltung der "Flora-Westfalica-Park". In seiner Struktur ist der Park bis heute erhalten geblieben und bietet vielen Tausend Besuchern Naturgenuss sowie vielfältige Spielmöglichkeiten.

Landesgartenschau Mühlheim an der Ruhr 1992

Mit der Landesgartenschau in Mülheim an der Ruhr 1992 (MüGa) ist die Stadt auch neue Wege gegangen. Stark städtebaulich orientiert schuf sie unter anderem mit einem Wegenetz durch das Ruhrtal dauerhafte Stadtqualität. Sie hat die Ruhr in Mülheim als Leitstruktur wiederentdeckt und eine Landesgartenschau als Instrument für den Strukturwandel und den Stadtumbau erfolgreich genutzt.

Landesgartenschau Paderborn 1994

Im Zuge der Landesgartenschau im Paderborner Stadtteil Schloss Neuhaus entstand 1994 der heutige Schloss- und Auenpark. Er setzt sich aus dem in Teilen wieder hergestellten Schlosspark der einstigen bischöflichen Residenz und dem Erholungsgebiet der ökologisch gestalteten Auenbereiche von Alme, Lippe und Pader zusammen. Im Rahmen der Landesgartenschau 1994 wurden die Flussauen und die intensiv landwirtschaftlich genutzten, von Straßen zerschnittenen Flächen im Auenpark für die Erholung nutzbar gemacht. Damit führt heute die an dem Motto "Lebensraum Flussaue" orientierte Grünverbindung - begleitet von Spielplätzen und Erlebnisräumen - aus dem Paderborner Stadtzentrum über Schloss Neuhaus bis hin zum Lippesee.

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5 Landesgartenschau Oelde 2001. Foto: Pohl/Grüssen – EGHN
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6 Im Park "Schloss Dyck". Foto: Jens Spanjer
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7 Staudenrabatten auf dem Gelände der Landesgartenschau Leverkusen. Foto: Pohl/Grüssen – EGHN

Landesgartenschau Grevenbroich 1995

Grevenbroich richtete 1995 unter dem Motto "Die Erde heilen" die Landesgartenschau aus. Die natürlich gewachsene Grünstruktur innerhalb der Altstadtgrenzen Grevenbroichs von Süd nach Nord entlang der Erft und des Flutgrabens bildete das Kernstück der Landesgartenschau und wurde erlebnisnah für die Naherholung gestaltet.

Schlosspark, Stadtgarten und renaturierte Erftaue bildeten somit die drei Kernbereiche des mitten im Stadtgebiet gelegenen Landschaftsparks und sind heute noch beliebte Ausflugsziele.

Landesgartenschau Lünen 1996

Der Seepark Lünen der Landesgartenschau 1996 war nicht als Gesamtkunstwerk gedacht, sondern als Freiraum für Freizeit und Erholung, für Spiel und Sport und soziale Annäherung unterschiedlicher Schichten und Kulturen. In einer durch Bergbau und Bergsenkungen lang geprägten Landschaft wurden durch gestalterische und funktionale Verbesserungen die vielfachen landschaftlichen Beschädigungen und Benachteiligungen im Rahmen der Landesgartenschau wieder ausgeglichen.

Landesgartenschau Jülich 1998

Im Jahr 1998 fand die Landesgartenschau in Jülich statt. Dadurch wurde die umfangreiche Restaurierung der Festungsanlagen des Brückenkopfes und die Anlage eines großen Naherholungsgebietes - des Brückenkopfparks - ermöglicht. Im südlichen Bereich des Brückenkopfes hatten die Blumenschauen in einem extra erbauten Glashaus ihren Platz. Einen weiteren gärtnerischen Höhepunkt bildete der neue "Stadtpark" auf dem Vorplatz des Brückenkopfes. Heute ist der Brückenkopfpark ein beliebtes Ausflugsziel, das auch von Gästen aus den Niederlanden und Belgien besucht wird.

Oberhausener Landesgartenschau 1999

Die im Jahr 1999 in Oberhausen stattgefundene Landesgartenschau umfasste das Gelände der ehemaligen Zeche und Kokerei Osterfeld. Darüber hinaus gehörten die Uferstreifen von Rhein-Herne-Kanal und der Emscher zwischen dem Park und dem Einkaufszentrum CentrO, sowie die Umgebung des Oberhausener Gasometers zur Gartenschau. Damals wie heute ist der Park kein Blüh- und Blumenparadies. Wege führen teilweise alten Bahntrassen folgend durch weite Wiesenflächen, die hier und dort durch alt anscheinende Mauern, Fundamente oder Erdwälle unterbrochen werden.

Landesgartenschau Bad Oeynhausen 2000

"Aqua Magica" ist ein 20 Hektar großer Landschafts- und Kulturpark beiderseits der Grenze zwischen den Städten Löhne und Bad Oeynhausen und wurde für die Landesgartenschau 2000 angelegt; er ist öffentlich zugänglich und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Geplant wurde er 1999 von den französischen Landschaftsarchitekten Henri Bava und Olivier Philippe, die die in der Region reich vorhandenen Quellen zur Gestaltung einer abwechslungsreichen Parklandschaft nutzten.

Landesgartenschau Oelde 2001

Herzstück des Gartenschaugeländes wurden der alte Stadtpark, zwei Friedhöfe und zahlreiche Schrebergärten zum 44 Hektar großen "Vier-Jahreszeiten-Park". Unter dem Motto "Blütenzauber und Kinderträume" lockte die Landesgartenschau 2001 mehr als 2,2 Millionen Besucher und zählt ebenfalls zu den erfolgreichsten Leistungsschauen in NRW.

Landesgartenschau Schloss Dyck 2002

2002 war Schloss Dyck das Zentrum der 1. Dezentralen Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens, der Schau der Europäischen Gartenregion EUROGA 2002plus. Ziel war es, auf der 24 Hektar großen, ehemaligen Ackerfläche um Schloss Dyck einen integrierenden Park entstehen zu lassen, der sich innovativ und respektvoll mit den vorhandenen historischen Strukturen auseinandersetzt und explizit Bezug nimmt zur früheren Nutzung. Die Dezentrale Landesgartenschau 2002 war eins der bedeutendsten Projekte der EUROGA 2002plus und präsentierte sieben historische Gärten im neuen Glanz, angefangen von neu inszenierter Gartenkunst des Barocks im Park Schloss Benrath über den Hofgarten in Düsseldorf, den Schlossparks Neersen in Willich und Wickrath in Mönchengladbach und dem Marienburgpark in Monheim bis zum englischen Landschaftspark im Greiffenhorstpark in Krefeld.

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8 Landesgartenschau Rietberg. Foto: Stadt Rietberg
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9 Logo der Landesgartenschau Höxter 2023. Foto: LAGA GmbH Höxter

Landesgartenschau Gronau/Losser 2003

Die 12. Landesgartenschau im Jahre 2003 in Gronau/Losser wurde zum ersten Mal grenzüberschreitend geplant und durchgeführt. Unter dem Motto "Natürlich unbegrenzte Vielfalt" zog sich das Ausstellungsgelände bis in die Niederlande und zeugte so für eine beispielhafte europäische Nachbarschaftskooperation. Es entstand eine der abwechslungsreichsten und vielfältigsten Ausstellungen in der Gartenschau-Geschichte mit ökologisch-sozialer Ausrichtung. Sie war nicht nur Anziehungspunkt für Hunderttausende von Gästen, sondern vor allem ein Motor für eine strukturelle städtebauliche Entwicklung. Mit 1,15 Millionen Besuchern kann auch diese Gartenschau zu den erfolgreichsten Landesgartenschauen NRW's gerechnet werden.

Landesgartenschau Leverkusen 2005

Mit der Landesgartenschau 2005 entstand in Leverkusen aus einem Altlastgelände ein neuer Park am Rhein. Wegen der Altlastproblematik durften hier jedoch keine Veränderungen der Geländemodellierung vorgenommen, keine tief wurzelnden Bäume eingepflanzt werden und keine künstlichen Wasserflächen auf dem Gelände entstehen. Im realisierten Entwurf wurde strenge, fast geometrische Landschaftsarchitektur einer natürlichen, harmonischen Parkgestaltung gegenübergestellt und erinnert damit durch den "Kontrast von Natürlichkeit und Künstlichkeit an die ehemalige Deponie". Seit Ende der Gartenschau ist die Parkanlage öffentlich zugänglich.

Landesgartenschau Rietberg 2008

Das Gelände der Landesgartenschau 2008 gliedert sich in die drei Bereiche "Lebendige Kulturgeschichte", "Kultur trifft Natur" und "Neuer Park Rietberg-Neuenkirchen". Das Landesgartenschaugelände wurde in die Landschaft der Oberen Ems mit ihrem parkartigen Charakter eingebettet und an die historische Altstadt Rietbergs mit ihrem vollständig erhaltenen mittelalterlichen Grundriss und ihren zahlreichen restaurierten Fachwerkhäusern angebunden. Die enge Verzahnung einer historischen Altstadt mit einer Gartenschau war das Alleinstellungsmerkmal dieser Landesgartenschau. Nach Ende der Gartenschau blieb das Gelände in seiner Gesamtheit und mit den Themenschwerpunkten als "Gartenschaupark-Rietberg" erhalten und kann gegen Eintritt besucht werden.

Landesgartenschau Hemer 2010

Im Rahmen der Landesgartenschau 2010, die über eine Million Gäste zählte, entstand der 27 Hektar große Sauerlandpark Hemer. Bereits in den Bewerbungsunterlagen zur Landesgartenschau 2010 kündigte die Stadt Hemer die Nachnutzung des entsprechenden Geländes als Park an. Wesentliche Elemente des Gartenschauparks wie das Grohe-Forum, die Themengärten, der Jübergturm und der "Park der Sinne" blieben bis heute erhalten.

Landesgartenschau Zülpich 2014

Die Landesgartenschau Zülpich stand unter dem Motto "Zülpicher Jahrtausendgärten - Von der Römerzeit bis ins 21. Jahrhundert" und war nach der Landesgartenschau in Mechernich-Kommern 1972 die zweite Landesgartenschau im Kreis Euskirchen. Sie umfasste drei Hauptschauplätze, den 20 Hektar großen "Seepark" am Wassersportsee Zülpich, den rund 5 Hektar großen "Park am Wallgraben" sowie die "Historische Altstadt". Große Teile des Geländes blieben auch nach der Landesgartenschau unter dem Namen "Seepark Zülpich" bis heute erhalten.

Landesgartenschau Bad Lippspringe 2017

Das Motto der Landesgartenschau Bad Lippspringe 2017 lautete "Blumenpracht & Waldidylle". Sie war die erste Gartenschau in Nordrhein-Westfalen vor einer Wald-Kulisse und befand sich auf den Flächen des Kurwaldes und im Arminiuspark, verbunden durch eine Flaniermeile mit der Innenstadt. Blumenschauen und Themengärten waren die zentrale Attraktion auf dem 33 Hektar großen Gelände der Landesgartenschau.

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Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020

Unter dem Motto "Kloster, Kohle, Campus" findet 2020 die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort statt. Dafür wird derzeit eine mitten in der Stadt liegende, 25 Hektar große Industriebrache des ehemaligen Bergwerks West zu einer Parkanlage umgestaltet. Die Landesgartenschau 2020 liefert den Impuls zu einem neuen Stadtquartier und fungiert auch langfristig als grüner Motor der Stadtentwicklung. Als städtebauliches Pendant zum zukünftigen Zechenpark erfolgt die Einbindung des denkmalgeschützten Klosters Kamp mit seinem Terrassengarten. Die Gartenschau verbindet somit die beiden historischen Wurzeln der Stadt und macht sie über einen 2 Kilometer langen Verbindungsweg erlebbar.

Landesgartenschau Höxter 2023

Die Stadt Höxter wird die Landesgartenschau NRW im Jahr 2023 ausrichten. Mit ihrem Konzept will Höxter die Lebensqualität in der Stadt verbessern, ökologische Schwerpunkte des städtischen Umfelds aufwerten und damit touristisch wie auch wirtschaftlich an Attraktivität gewinnen. Dies soll unter anderem durch Maßnahmen zur Verbesserung der Weserzugänge von der Innenstadt aus, durch eine Verbindung der Altstadt von Höxter mit dem UNESCO-Welterbe Corvey entlang der Weser und durch eine Aufwertung der Wallanlagen mit Spielbereich und Generationen-Treffpunkt umgesetzt werden.

Positive Zeichen für zukünftige LAGAs in Nordrhein-Westfalen

Mit dem Aufruf zur Ausschreibung für die nachfolgenden Landesgartenschauen 2026 und 2029 hat die Landesregierung NRW auch die Weichen für die weitere Zukunft der Gartenschauen in Nordrhein-Westfalen gestellt. "Gartenschauen bewegen Menschen und Regionen. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, zum Ausbau der grünen Infrastruktur und im Kampf gegen den Klimawandel. Die Ausstellungen haben das Potential, die Lebens- und Umweltqualität in Städten und Gemeinden unseres Landes zu verbessern und Orte der Begegnung für Jung und Alt zu schaffen", betonte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser bereits im Februar 2019. Und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, ergänzt;

"Gartenschauen sind bedeutende Gestaltungsprojekte für die individuelle Stadtentwicklung. Darüber hinaus stärken die wichtigen Infrastrukturverbesserungen das Verbundenheitsgefühl in den Kommunen, sind also in Grün gestaltete Beiträge zur Heimatentwicklung".

Mit Rücksicht auf die Planungen des Regionalverbandes Ruhr zur IGA 2027 wurde allerdings erstmals eine Gebietskulisse für die Ausschreibung der Landesgartenschauen vorgegeben. Um das Besucherinteresse an der IGA nicht zu beeinträchtigen, sind Kommunen des Regionalverbandes von den Bewerbungen für die Landesgartenschauen 2026 und 2029 ausgeschlossen.

"Die Landesgartenschauen bieten nach wie vor die beste Möglichkeit, Flächen zu überarbeiten und die Wunden, die zum Beispiel der Strukturwandel gerissen hat, zu heilen. Gärtner aller Fachrichtungen sowie die Landschaftsarchitekten und Freizeitgärtner sind an den Schauen beteiligt . . . und sorgen mit immer neuen Ideen und Einflüssen dafür, dass das Konzept der Landesgartenschau aktuell bleibt", so Manfred Lorenz, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege (LAGL) Nordrhein-Westfalen.

Landesgartenschauen haben in Nordrhein-Westfalen eine lange Tradition und geben den ausrichtenden Kommunen auch zukünftig eine große Chance, sich positiv zu präsentieren und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu schreiben. Sie sind und bleiben auch zukünftig ein Erfolgsmodell.

Literatur

Broschüre zur Landesgartenschau Nümbrecht 1974

Gaida, Wolfgang; Grothe, Helmut: Vom Kaisergarten zum Revierpark - Einstreifzug durch historische Gärten und Parks im Ruhrgebiet; Bottrop, Verlag Peter Pomp, 1997.

Gaida, Wolfgang; Grothe, Helmut: Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels - Gärten und Parks im Ruhrgebiet, Essen; Klartext Verlag, Essen, 2010.

Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027: Bewerbung des Regionalverbandes Ruhr, Essen 2016.

Kreismedienzentrum Euskirchen: Historisches Kreisarchiv Euskirchen.

Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landschaftspflege Nordrhein-Westfalen GmbH (LAGL NW) und Ministerium für Umwelt Und Naturschutz; Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen: 25 Jahre Landesgartenschauen in NRW, o. J.

Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020: Bewerbung der Stadt Kamp-Lintfort, Kamp-Lintfort, 2015.

Landesregierung NRW: WIR IN NRW - Das Landesportal - Pressemitteilung vom 26.02.2019: Landesregierung mit klarem Bekenntnis zur Zukunft der Gartenschauen in Nordrhein-Westfalen.

Ministerialblatt NRW, Ausgabe 2019 Nr. 5 vom 22.03.2019 Seiten 115 bis 138: Öffentliche Ausschreibung für die Landesgartenschauen 2026 und 2029 in NRW - Runderlass des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz vom 28.02.2019

Dipl. Ing. Wolfgang Gaida
Autor

Landespflege - Ehemals beim Regionalverband Ruhr (RVR) als Leiter RVR-Besucherzentrum Emscher Landschaftspark in Oberhausen tätig

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