Abbild einer wechselvollen Geschichte und Kultur

Parks in Kapstadt

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Afrikanische Gärten Parks und Gärten
Abb.1: Themengärten vor dem rückwärtigen Panorama des Table Mountain. Foto: Heiner Baumgarten

Parks und Gärten in Südafrika - jeder Tourist denkt sofort an die Garden Route entlang der Süd-Küste Afrikas zwischen Kapstadt und Port Elizabeth. Natürlich ist diese Region mit ihren vielen Attraktionen in den National Parks, dem Reichtum an Pflanzen und Tieren und den Möglichkeiten, wildlebende Tiere aus nächster Nähe zu beobachten ein Erlebnis der ganz besonderen Art.

Und natürlich ist auch Kapstadt der beste Ausgangspunkt für eine Tour entlang der Küste mit seinen vielen attraktiven Küstenstädten wie Hermanus, Mossel Bay, Knysna oder Port Elizabeth. Und natürlich sind auch die Beobachtungen der Wale oder Pinguine aus geringer Entfernung bei einer Bootsfahrt oder einer Wanderung in einer einsamen Bucht ein Muss, wenn man diese Region besucht. Weniger bekannt und im Blickpunkt des Tourismus sind die sehr interessanten und bedeutenden Parkanlagen in den Städten - und insbesondere in Kapstadt. Auf drei besonders bedeutende Parkanlagen für die Bewohner Kapstadts sowie die Geschichte der Stadt wird in diesem Beitrag eingegangen.

Company's Garden

Die Entwicklung

Company's Garden bildet - historisch gesehen - das Herz Kapstadts. Die Fläche des Parks liegt in einem Tal zwischen Devil's Peak und Signal Hill und wurde bereits vor seiner Gestaltung landwirtschaftlich genutzt aufgrund seiner guten Wasserversorgung. Angelegt wurde der Garten im Jahr 1652 von der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC). Er war ursprünglich Bestandteil des berühmten Gemüsegartens von Jan van Riebeeck und dieser wird schon bereits 1652 erwähnt. Dieser Gemüsegarten diente anfangs zur Versorgung der Einwohner und vor allem auch der Besatzungen der VOC-Schiffe, unter anderem deswegen wurde Kapstadt als Versorgungshafen von der VOC gegründet. Schiffe, die auf dem Weg nach Indien oder wieder zurück nach Europa waren, wurden in Kapstadt mit frischen Lebensmitteln versorgt. Der damalige Gemüsegarten hatte eine Größe von ca. 18 Hektar, der aber im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet und durch Einbauten von öffentlichen Gebäuden hat der gesamte Park heute eine Größe von knapp 8 Hektar. Erst 2014 wurde ein kleiner Teil dieser verbliebenen Fläche wieder als Vegetable Garden neu hergerichtet.

Der "Vegetable Garden" direkt nach seinem Neubau 2014

Wie die wechselvolle Geschichte Kapstadts, erfuhr auch Company´s Garden mehrere Veränderungen. Insbesondere nach Rückkehr der Engländer 1806 als Kolonialmacht entstanden wesentliche, noch heute vorhandene Zeitzeugen dieser Veränderungen. Es sind die Gebäude am Rande des Parks zu nennen, wie St. George´s Kathedrale, Slave Lodge, Parlamentsgebäude, Nationalbibliothek, Iziko Bertram House, Nationale Gemäldesammlung, Tuinhuys und die jüdische Synagoge, die zugleich für die deutliche Verkleinerung verantwortlich sind. Die meisten Gebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert und erfuhren oft mehrere Umbauten oder Erweiterungen.¹

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Abb. 2: Zur Bewässerung des Vegetable Garden dienen die klassischen Rinnen, wie sie schon im historischen Vorbild angelegt wurden. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 3: Blick nach Südwesten entlang der Hauptachse "Government Avenue": rechts der Rosengarten, links Vegetable Garden. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 4: Mit der Neuanlage des Vegetable Garden wurden Rankhilfen für Wein und Spalierobst geschaffen. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 5: Rosengarten in Company´s Garden mit vielen Lücken. Foto: Heiner Baumgarten

Company´s Garden heute - Ein lebendiger Park für alle Bevölkerungsgruppen

Das heutige Bild des Parks wird geprägt durch die ca. 650 Meter lange Achse der Government Avenue zwischen Wale Street/Adderley Street im Süden und Orange Street im Norden. Vom Eingang des Parks an der Adderley Street führt die Achse zwischen dem Parlamentsgebäude und der St. Georg´s Kathedrale als schöne Allee mit Altbäumen zum "Public Garden". Er ist gleichzeitig auch aufgrund seiner vielen pflanzlichen Besonderheiten ein Botanischer Garten, der nahezu ausschließlich in Südafrika beheimatete Pflanzen zeigt. 1848 wurde dieser Teil des damaligen Gemüsegartens in einen englischen Lustgarten umgewandelt mit geschwungenen Wegen. Der Public Garden beinhaltet den wohl ältesten Baum des Parks aus dem Jahr 1652 (Pyrus communis). Es gibt aber auch Quellen, die bei dem Birnbaum vom ältesten in Südafrika kultiviertem Baum sprechen, der 1714 nach Kapstadt kam. ¹

Während der Holländischen Kolonialzeit wurden auch die ersten Weinreben und Rosen nach Kapstadt in den Company´s Garden gebracht. Auch wenn der Wein nach der Umgestaltung von Company´s Garten zum Public Garten durch die Engländer lange Zeit keine Rolle mehr spielte, so ist er mit dem Neubau des Vegetable Garten 2014 zurückgekehrt. Rosen spielten dagegen in der Gartengestaltung immer eine Rolle und sind auch heute noch in dem 1929 neu angelegten Rosengarten vielfältig vorhanden. Allerdings zeigt der Garten erhebliche Ausfälle, die auf die chronische Wasserknappheit der letzten Jahre im Raum Kapstadt eventuell zurückzuführen ist.

Company´s Garden ist ein öffentlicher Park, der allerdings nachts geschlossen ist. Er steht der Bevölkerung und Touristen in der Zeit zwischen 7.00 Uhr und 19.00 Uhr offen, also während der hellen Tageszeit.

Besonders gern besuchen Kinder- und Schülergruppen den Park mit ihren Lehrer*innen oder Betreuer*innen, um einerseits kleine, zum Teil sportliche Spiele auf den Rasenflächen des Public Garden zu machen oder aber im Vegetable Garden etwas über Gemüse und Obstbau zu lernen. Gleichzeitig bietet der Park aufgrund seiner nahezu ausschließlich verwendeten heimischen Pflanzen einen wunderbaren Lernort für die Großstadtkinder.

Bei den geführten Stadtrundgängen durch Kapstadt ist der Park neben den wichtigen Bauten in seinem Umfeld ein obligatorisches Ziel und eine wichtige Station zwischen Bo-Kaap, Green Market und dem Castle of Good Hope. Allerdings sind kaum Touristen anzutreffen, die auf eigene Faust den Park besuchen, da in den Reiseführern immer noch die wichtigen Gebäude im Vordergrund stehen und die Bedeutung der Freiräume für die Entwicklung von Städten nicht erkannt wurde. Company´s Garden als ein wichtiger Baustein für die Entwicklung Kapstadts zeigt deutlich, dass Freiräumen mehr Aufmerksamkeit in der Geschichte und im Tourismus zukommen muss.

Es bleibt zu hoffen, dass die Kapstädter Stadtverwaltung von ihren Plänen Abstand nimmt, in Zusammenarbeit mit privaten Investoren und dem Parlament, den Company's Garden so umzugestalten, dass unter ihm ein riesiges Parkhaus eingerichtet wird, in umliegenden Gebäuden Wohnungen für die Parlamentarier geschaffen und mehrmals in der Woche Open-Air-Konzerte aufgeführt werden. Aus meiner Sicht führt das damit verbundene Ziel, diesen Teil der Innenstadt wieder lebendiger zu gestalten und zu seinem ehemaligen Renommee, Mittelpunkt der Stadt zu sein, in die falsche Richtung und verdrängt die heutigen Nutzer: die Bewohner des Stadtteils.

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Abb. 6: Südlicher Parkeingang von der Adderley Street. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 7: Schülergruppe im "Lernort Park". Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 8: Übersicht über den Botanischen Garten Kirstenbosch.² Foto: Heiner Baumgarten

Kirstenbosch

Die Entwicklung

Kirstenbosch ist Park und Botanischer Garten zugleich. Von seiner Gesamtgröße von 528 Hektar nimmt der angelegte Botanische Garten rund 36 Hektar ein und ist damit der größte in Südafrika. Die überwiegende Fläche von Kirstenbosch ist ein Naturschutzgebiet mit ausgedehntem Waldbestand am Osthang des Tafelberges.

Das Gebiet um den Tafelberg war schon Jahrtausende vor Ankunft der "Dutch East India Company" Siedlungsgebiet, was viele Funde aus dem Steinzeitalter belegen.² Nach einer Vermessung der Wälder in 1652 wurden an den Hängen von Kirstenbosch die ersten Weinreben "Muscat d´Alexandrie" gepflanzt und damit unter anderem der Weinanbau in Südafrika begründet. Der Befehlshaber der "Dutch East India Company", Jan van Riebeeck, lies auf dem Gelände ebenfalls viele Obstbäume und weitere Waldbäume anpflanzen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel und der englischen Besetzung Südafrikas kaufte Cecil John Rhodes 1895 das Gelände für 9000 Pfund und vermachte es nach seinem Tod 1902 der südafrikanischen Nation. Am 1. Juli 1913 wurde das Gelände zum Botanischen Garten erklärt, dessen Aufgabe es sein sollte, einheimische Pflanzen aus Südafrika zu erforschen und zu kultivieren. Heute wird das Gelände - wie alle neun südafrikanischen Botanischen Gärten - vom Südafrikanischen Nationalen Biodiversitätsinstitut (SANBI) unterhalten und gepflegt.² SANBI ist zugleich verantwortlich für Forschung und Umwelterziehung.

Dieser Auftrag ist heute in der Struktur des Parks zu erkennen, der gegen Eintritt von 50 Rand (für Erwachsene, Stand 2014, heute entspricht dies 3,14 Euro.) besucht werden kann.

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Abb. 9: Führungen mit Erläuterungen zur heimischen Vegetation. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 10: Mountain Dahlia (Liparia splendens). Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 11: Weeping Boer-bean. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 12: Der Fleckenuhu (Bubo africanus). . . Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 13: . . . unter seinem Ansitz saßen zwei flauschige Jung-Uhus. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 14: Kap-Honigfresser; Cape Sugarbird (Promerops cafer) auf einer Protea. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 15: Kapbülbül. Foto: Heiner Baumgarten

Kirstenbosch heute - ein Park der Wissenschaft und Umweltbildung

Klar gegliederte thematische Gartenbereiche erleichtern den Besuchern die Erfassung der vielfältigen heimischen Flora Südafrikas. Die Themengärten zeigen viele seltene und auch vom Aussterben bedrohte Arten. Bei kostenlosen Führungen zwischen 1,5 und 7 Kilometern erfährt man viel über die Waldgesellschaften oder den typischen Fynbos der Kap-Region. Besonders empfehlenswert ist natürlich ein Gang durch den Fynbos-Garten, weil man hier auf relativ kleiner Fläche und mit guten Erläuterungen auf großen Schrifttafeln das Wichtigste über die charakteristische Vegetation der Kap-Region und deren optisch prägende Pflanzengattung der Protea-Familie und der südafrikanischen Nationalblume, der Königsprotea (Protea cynaroides), erfährt. Kirstenbosch kann und soll aber nicht den Besuch des Table Mountain National Park auf der Kap-Halbinsel ersetzen, sondern neugierig machen auf diese einzigartige Landschaft.

Es würde den Rahmen dieses kurzen Berichts sprengen, wollte man auf die Pflanzenvielfalt von Kirstenbosch eingehen. Stellvertretend sollen hier nur zwei Arten erwähnt werden, die sich beim Besuch im November durch auffällige Blüten hervorhoben.

Die Berg-Dahlie mit ihren faustgroßen gelb-orangefarbenen Blüten fällt dem Besucher schon von weitem auf. Trotz des Namens hat die Mountain Dahlia nichts mit der Familie der Dahlien zu tun - auch die vorübergehende Zuordnung zu den Proteaceaen war ein Irrtum, sondern sie gehört zur Familie der Fabaceaen, also den Hülsenfrüchten wie Wisteria, Vicia etc. Sie ist ein typischer Strauch des Fynbos und ist bei der Bestäubung auf das Vorkommen von Nektarvögeln angewiesen. Die Berg-Dahlie steht aufgrund ihrer Spezialisierung hinsichtlich Standort und Lebensgemeinschaft auf der Roten Liste der gefährdeten Blütenpflanzen Südafrikas - und das, obwohl sie die häufigen Buschbrände in der Fynbos durch ihr schnelles Regenerationsvermögen gut übersteht.

Auch die Weeping Boer-Bean gehört zur Familie der Fabaceaen und kommt in Südafrika in den warmen und trockenen Buschlandschaften vor. Ihr Name leitet sich ab aus der sehr starken Produktion von Nektar, der zeitweise tropfend aus den Blüten fällt. So ist dieser kleine Baum wichtige Nahrungsquelle nicht nur für viele Insekten, sondern auch für Säugetiere wie Affen (Baboons) oder Antilopen. Die einzelnen Bäume blühen zu unterschiedlichen Jahreszeiten, so dass sie eine lange Nahrungssaison für die Tiere bieten.

Obwohl der Botanische Garten optisch den Eindruck eines englischen Landschaftsparks vermittelt und sehr gepflegt wirkt, beheimatet er dennoch zahlreiche heimische Tierarten - insbesondere Vogelarten, die sich mit der Besucherfrequentierung arrangiert haben. Dadurch ist es für Vogelfreunde möglich, sehr gute Fotos aus nächster Nähe zu machen. Häufig anzutreffende Arten sind und anderem Fleckenuhu (Berguhu), Oliventaube, Zimttaube, Kapschnäpper, Kapfrankolin, Kap-Grünbülbül, Gartenrohrsänger, Schwarzkinngirlitz, Afrikanischer Sperber, Rotbauchsperber, Perlhühner, Schwalben. . . Diese wenigen Beispiele mögen zeigen, welche Bedeutung Kirstenbosch nicht nur als große Parkanlage, sondern vor allem auch für Wissenschaft und Umweltbildung hat. So findet man in Kirstenbosch nicht nur in den Glashäusern eine Sukkulentensammlung aus dem südlichen Afrika, sondern auch das Kirstenbosch Forschungszentrum, das Goldfields Umwelterziehungszentrum, das Zentrum zur Erhaltung der Biodiversität sowie ein großes Herbarium und eine Fachbücherei. Kirstenbosch ist deshalb ein "Muss" für Kapstadt-Besucher.

Green Point Park

Entwicklung

Ein Park ganz anderen Charakters ist der Green Point Park direkt an der Atlantik Küste. Der Bereich des heutigen Parks war schon immer ein Naherholungsgebiet für Kapstadt und wurde von der Politik stets vor einer Bebauung bewahrt, da es im Inneren der Stadt nicht sehr viele Parks für die Erholung der Einwohner gab. Ursprünglich befand sich in Green Point eine Lagune, die dann aber vor über 100 Jahren entlang der Küstenlinie zugebaut wurde. Dennoch blieb zwischen der Beach Road und dem Helen Suzman Boulevard ein sehr großes Areal, das schon immer für sportliche Aktivitäten genutzt wurde. Zur Fußballweltmeisterschaft 2010 wurde der Park nach dem Stadionneubau neu gestaltet. Zusammen mit dem Mouille Point Park - dem Strandbereich entlang der Promenade an der Beach Road - bildet Green Point Park eine Einheit und ein attraktives Erholungsgebiet für alle Kapstädter.

Green Point Park - Sport und Erholung für die Kapstädter

Der Green Point Park ist sehr gut über mehrere Buslinien aus dem Zentrum Kapstadts über die Beach Road und über den Helen Suzman Boulevard erreichbar.

Die Gesamtanlage des Green Point Parks setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Der größte Flächenanteil gehört zum Metropolitan Golf Course. Hinzu kommen Rugby-Felder und ein Cricket Oval sowie eine Leichtathletik-Anlage. Im Westteil des Parks liegt dann das bis 2010 neu gebaute Cape Town Stadium, das heute kaum noch für Fußballspiele genutzt wird, sondern mehr Ort für Großveranstaltungen aller Art geworden ist.

Im Mouille Point Park sind insbesondere Angebote für Kinder in offenen oder auch eingezäunten Bereichen vorhanden, die gerne an Wochenenden mit der ganzen Familie, kombiniert mit Picknick am Strand, aufgesucht werden.

Der eigentliche öffentliche Green Point Urban Park ist etwa 12,5 Hektar groß und über zwei Haupteingänge am Mouille Point Lighthouse im Westen von der Beach Road und im Norden vom Helen Suzman Boulevard erreichbar. Der Green Point Urban Park eignet sich hervorragend für ausgedehnte Sonntagsspaziergänge vor der prächtigen Kulisse des Signal Hill, des Lions Head und dem vorgelagerten Stadtteil Green Point. Der Besuch des Parks ist eintrittsfrei und damit für alle sozialen Schichten jederzeit zugänglich. Über Nacht wird die Parkanlage abgeschlossen, um Obdachlose von einer Übernachtung in der Grünanlage abzuhalten. Dadurch befindet sich die Gesamtanlage auch in einem sehr guten Pflegezustand.

Von der Hauptachse des Parks zweigen mehrere Wege ab, die zu kleinen Themenbereichen oder geschützten und schattigen Sitzplätzen führen. So gibt es zum Beispiel im Biodiversity Garden einen kleinen Lehrpfad, wo sich die Parkbesucher auf Tafeln über die typische südafrikanische Vegetation informieren können. Der 2010 neu angelegte See im Park ist mit seinen vielen Wasservögeln und den schön gelegenen Sitzplätzen für viele Besucher eine besondere Attraktion.

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Abb. 16: Neu angelegte Spielplätze aus 2010: mit Holzgeräten. . . Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 17 . . . oder klassischen Ausstattungselementen. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 18: Die Attraktion: Eine Kleinbahn rund um den Spielplatz. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 19: Hauptachse des Green Point Urban Parks mit Blick auf den Stadtteil Green Point und Signal Hill. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 20: Mouille Point Lighthouse mit dahinter liegendem Mouille-Point-Park. Foto: Heiner Baumgarten
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Abb. 21: Green Point Park. Quelle: A&C Maps, Kapstadt 2013

Ein Resumee

Kapstadt ist nicht geprägt durch viele Parkanlagen, sondern durch die Bestimmung, dass an den Hängen der Berge (Tafelberg, Lions Head, Signal Hill etc.) nur begrenzt gebaut werden darf. Dadurch erhält sich die Stadt eine attraktive landschaftliche Einbindung in die natürliche Topographie. Die beschriebenen Parks sind in Größe, Gestaltung, Lage und Zugänglichkeit sehr unterschiedlich, weisen aber auch gemeinsame Merkmale auf. Auffällig ist, dass alle auch Umweltbildungsaufgaben wahrnehmen und sehr gut mit Besucherinformationen ausgestattet sind. Das mag auch den vielen Touristen geschuldet sein, die jährlich Kapstadt besuchen. Allerdings war die Mehrzahl der Besucher in den Parks, um zu Joggen oder sich anderweitig sportlich zu betätigen. Eine andere große Nutzergruppe waren die Schul- oder Vorschulklassen. Touristen waren deutlich weniger anzutreffen, sie strömen dafür in Massen zum Tafelberg, nach BoKaap oder zur Waterfront. Aber Kapstadtbesucher sollten sich für die Parks Zeit nehmen - auch, um etwas über die Geschichte der Stadt zu erfahren.


Anmerkungen

¹ Vgl. City of Kaapstad: Company´s Garden - Self-guided Walk, 2005

² Vgl. Südafrikanisches Nationales Biodiversitätsinstitut (SANBI): Kirstenbosch - Nationaler Botanischer Garten, Cape Town 2014

 Heiner Baumgarten
Autor

Ehemals GALK-Präsident und Vorsitzender vom GALK-Arbeitskreis Stadtplanung

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