Stadtmöbel aus Beton

Von der Sicherungsabsperrung zum Modulsystem in Baustein-Optik

Stadtmöblierung
BU: Bequem und lässig, Beton-Poller für die Sicherheit - mit dem Baustoff Beton lassen sich viele Formen gießen. Foto: Pitsch & Schau

Massive Absperrungen, zum Beispiel bei Weihnachtsmärkten und anderen öffentlichen Veranstaltungen, sind ein alltäglicher, aber manchmal wenig erfreulicher Anblick. Die Hamburger Produktdesigner von Pitsch & Schau entwickelten eine einfache Idee, die Barrieren zu farbenfrohen und unkonventionellen Sitzmöbeln umzufunktionieren, die darüber hinaus auch allgemein zur Stadtmöblierung, bei Events oder im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt werden können.

Das Team vom Designstudio Pitsch & Schau widmet sich der Gestaltung des öffentlichen Raums unter anderem mit einer konkreten Spezialisierung auf Sitzgelegenheiten in urbanen Quartieren. "Das Angebot an Sitzmöglichkeiten in unseren Städten besteht überwiegend aus Bänken. Neue Experimente wie zum Beispiel die sogenannten Parklets in der Berliner Bergmannstraße stellen eher die Ausnahme dar", erklärt Oliver Schau. "Mit unserem Fokus auf urbane Sitzmöbel sind wir über die nackten Betonquader gestolpert. Das brachte uns auf die Idee, die Bausteine umzugestalten; zu Sitzmöbeln, die frische Farben und neue Formen in die Stadt bringen und auch in anderen Zusammenhängen genutzt werden können."

Mit diesem Konzept wandten sich Oliver Schau und Mario Pitsch an die Manzke Gruppe. "Im Sommer 2018 bekamen wir einen Flyer zugeschickt, der die bis dahin noch gar nicht existierenden Bento-Module präsentierte. Das war wirklich etwas ganz Neues", erklärt Jürgen Nowoczin, im Vertrieb bei Manzke tätig. "Wir waren anfangs etwas perplex, dass unser Unternehmen als Hersteller dieser überdimensionalen Beton-Bausteine genannt wurde, die es noch gar nicht gab. Aber die Idee hat uns so begeistert, dass wir mit den beiden Architekten ins Gespräch kamen und dann tatsächlich anfingen, uns mit der Umsetzung zu beschäftigen."

Im Gegensatz zu herkömmlichen Betonblöcken liegen die Ansprüche an Witterungsbeständigkeit, insbesondere der Farben und der Sichtbetonanmutung, natürlich höher. "Bei normalen Blöcken kann hier und da mal eine Kante abgebrochen oder eine Nässestelle zu sehen sein. Da spielt die Optik keine große Rolle. Bei 'Bento' dagegen haben wir schon eine Weile experimentieren müssen, bis wir die Module so optimiert hatten, dass sie unseren Qualitätsansprüchen gerecht werden", so Felix-Benjamin Manzke, Geschäftsführer der Manzke Beton GmbH.

Für ihre Idee der Bento-Betonmöbel wurden die beiden Hamburger Produktdesigner mit dem Deutschen Design Award 2019 ausgezeichnet. Begründung der Jury: "Die inzwischen an vielen Orten platzierten Betonhindernisse als öffentliche Sitzbänke in farbenfrohem Design zu gestalten, ist so einfach wie genial. Eine tolle Idee, die aus der Not eine Tugend macht." Ein schöner Erfolg für das junge, erst 2017 gegründete Hamburger Studio, das sich dem Ausstellungs-, Interieur-, Produkt- und Möbeldesign widmet.

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