Wörlitzer Park

Baumaßnahmen im Gartenbereich am Kuhstall – Schochs Blumengarten

Im Schutz einer Umrahmung aus Gehölzpflanzungen nutzte der Hofgärtner Schoch diesen Bereich für die Anzucht und Kultvierung von Blumen. Mit der Errichtung des neogotischen Kuhstalls (1827) erfolgte eine Veränderung der Grundstruktur und Zweckbestimmung dieses Parkteils.
Baumpflanzung
Wörlitzer Park: Gondelfahrt unter der Weißen Brücke. Foto: KsDW, Peter Dafinger

Das Kuhstallgebäude diente später als Wohnung eines Obergärtners. Dies mag auch der Anlass gewesen sein, hier nach und nach besondere Gehölzarten einzubringen. Besonders auffällig zur Blütezeit sind hier die verschiedenen Sorten von Rhododendron und Azaleen, welche seit etwa 100 Jahren die umgangssprachliche Bezeichnung als Rhododendronhain begründen.

Einige von diesen, meist von asiatischen Wildformen abstammenden Gehölzen haben die Dürre- und Hitzeperioden der letzten Jahre schlecht vertragen. Andere Sorten erreichten nach Jahrzehnten nun eine solche Größe, dass sie die kleinteilige Raumstruktur dieses Gartenbereichs erdrücken.

Auf der Basis intensiver Vorarbeiten, zu denen gartendenkmalpflegerische Grundlagenforschung und eine detaillierte Bestandsanalyse gehören, wurde ein Restaurierungskonzept entwickelt. Im Zuge der nun begonnenen Maßnahmen werden abgestorbene Pflanzen entfernt, zu groß gewordene Gehölze zurückgeschnitten und die Wege erneuert.

Anschließend werden fehlende Gehölze durch Nachpflanzungen ersetzt und auch die Unterpflanzungen aus Bodendeckern und Blütenstauden wieder vervollständigt. Gleichwohl dieser Gartenbereich von Veränderungen geprägt ist, die erst nach dem Tod des Fürsten Franz (als dem Schöpfer der Wörlitzer Anlagen) entstanden, soll doch sein Charakter als Rhododendronhain erhalten werden. Im Sinne einer integrativen Gartendenkmalpflege bleiben so auch jüngere Entwicklungen des Parks ablesbar.

Im Vorfeld dieser Baumaßnahme wurden bereits in den zurückliegenden Jahren baumpflegerische Maßnahmen in den angrenzenden Bereichen entlang des Wolfskanals ausgeführt. Auch hier hatten ausgeprägte Trockenheitsschäden im Gehölzbestand Rückschnitte und Fällungen erfordert, um die Sicherheit dieser im Sommer von den Gondeln befahrenen Strecke zu gewährleisten.

Die Maßnahmen werden durch die Bereitstellung von Mitteln der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Sachsen-Anhalt ermöglicht. Bis zur Blütezeit der Rhododendren im Mai soll der Hauptteil der Arbeiten fertiggestellt sein.

Michael Keller, Abteilung Gärten und Gewässer

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