Dachgarten

Multifunktionale Oase in der Stadt

Dachgärten Bauwerksbegrünung
Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands GebäudeGrün (BuGG) wurden in 2019 von 7,2 Millionen Quadratmeter Dachfläche 17 Prozent intensiv begrünt. Foto: BuGG, G. Mann

Wie sehr wir uns nach lebendigem Grün sehnen wird uns momentan noch bewusster als sonst. Vor allem in den dicht besiedelten Städten sind Grün-, Sport- und Freizeitflächen rar. Dabei haben wir mit Dachflächen große ungenutzte Potenziale vor uns liegen. Derzeit werden nur etwa 10 Prozent der jährlich entstehenden Flachdächer begrünt. Dachbegrünungen vereinen eine Vielzahl an positiven Wirkungen. Das Leistungsvermögen von Intensivbegrünungen ist am größten. Und was hier entscheidend dazu kommt ist deren Nutzung als zusätzliche Wohn-, Pausen und Sportfläche. Auf jedem Flachdach könnte ein Garten mit Pflanz- und Gemüsebeet, Spielplatz und Jogginglaufbahn sein - schnell und barrierefrei erreichbar.

Bei begrünten Dächern wird zwischen Extensiv- und Intensivbegrünungen unterschieden. Extensivbegrünungen sind einfache Begrünungsformen mit geringem Schichtaufbau, geringem Gewicht, trockenheitsverträglichen Pflanzen und relativ geringem Pflegeaufwand.

Sie werden nur zur Pflege begangen. Dagegen sind Intensivbegrünungen begehbare Begrünungen, sogenannte Dachgärten. Damit das dauerhaft funktioniert, ist der Gründachaufbau höher und damit auch schwerer. Er ist die Grundlage für Pflanzen und Nutzungen, wie wir sie vom ebenerdigen Garten her kennen. Der Pflegeaufwand ist dementsprechend auch größer.

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Dachgärten Bauwerksbegrünung
Der eigene Dachgarten. Nie war er so wertvoll wie heute. Foto: BuGG, G. Mann

Wenn Statik, Wurzelschutz, Absturzsicherung und Budget passen, lassen sich auf dem Dach Begrünungen und Nutzungsformen anlegen wie sie ebenerdig zu finden sind: Grünflächen (Staudenbeete, Rasenflächen, Sträucher, Kleinbäume), Urban Farming (Obst-, Gemüse- und Gewürzpflanzenanbau), Sport- und Spielflächen, (Sandkasten, Schaukeln, Rutschen, Laufbahn), Wellness (Swimming-Pool, Whirlpool).

Dachgärten lassen sich bei fachgerechter Planung und Erfüllung der notwendigen baulichen Voraussetzungen auf jedem Dach realisieren, ob auf dem Ein- oder Mehrfamilienhaus, einem Gewerbeobjekt, Shopping-Center oder ehemaligen Parkdeck. Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands GebäudeGrün (BuGG) wurden in 2019 von 7,2 Millionen Quadratmeter Dachfläche 17 Prozent intensiv begrünt. 83 Prozent wurden als Extensivbegrünungen begrünt, meist aufgrund von Bauauflagen. Vor zehn Jahren lag das Verhältnis von intensiver zu extensiver Begrünung noch bei 11 zu 89 Prozent. Die Tendenz geht also, wenn auch in kleinen Schritten, in Richtung Dachgärten.

Doch ein Dachgarten hat nicht nur seinen Vorteil in der direkten Nutzung, er hat noch viele weitere positive Aspekte: Wasserrückhalt und damit Entlastung der Kanalisation, Verbesserung des Stadtklimas durch Verdunstungskühlung, Energieeinsparung: Wärmedämmung im Winter und Hitzeschutz im Sommer, Schutz der Dachabdichtung vor Extremtemperaturen, Sturm- und Hagelschäden, Ersatzlebensraum für Tiere, Staubbindung und Lärmminderung. Begehbare Dachbegrünungen sind zusätzlich nutzbare Flächen und das Reizvolle für alle Investoren ist, dass der "Baugrund" dafür kostenlos vorliegt. Er wurde ja schon ebenerdig bezahlt und erfährt oben auf dem Dach eine "Zweitnutzung". Und der Quadratmeterpreis eines Dachgartens ist in größeren Städten bei weitem geringer als der eines Grundstücks.

Der Gründach-Index, den der Bundesverband GebäudeGrün für elf Städte ermittelt hat, liegt im Durchschnitt bei 1,5 Quadratmeter Gründach pro Einwohner - allerdings sind hierbei alle Dachbegrünungen (extensiv und intensiv) berücksichtigt. Den Platz 1 der "BuGG-Gründach-Bundesliga" nimmt die Stadt Stuttgart mit einem Gründach-Index von 4,1 ein.

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