Studie zur Metropolregion Berlin-Brandenburg

Grünflächen und Bäume als effektivster Hitzeschutz

Große, alte Stadtbäume und ein zusammenhängendes grünes Blätterdach bieten den besten Schutz gegen Hitzestress in der Stadt. Dies zeigte eine Studie, die die weltweite tätige Klimaschutzorganisation Climate Analytics, in Kooperation mit den belgischen Organisationen VITO und BUUR (Sweco) am 29. Januar 2024 im Bezirksamt Berlin-Pankow vorstellte.
Metropolen Grünflächen
Die Studie kann unter https://bit.ly/43kN5hu heruntergeladen werden. Abb.: Climate Change Center Berlin Brandenburg

Am Beispiel der Greifswalder Straße in Pankow hatte das internationale Klimaforschungsteam verschiedene Bebauungsoptionen durchgespielt und deren Hitzewirkungen mithilfe von Modellrechnungen kalkuliert. "Wir sind sehr froh, dass wir in dieses umfangreiche Projekt mit insgesamt 140 Städten rund um den Globus aufgenommen wurden", sagte Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch zu der Studie, die vom Climate Change Center Berlin Brandenburg finanziert wurde. "Hitzeschutz ist gerade in einer alternden Gesellschaft wichtig, da viele Krankheiten, etwa im Herz-Kreislauf-Bereich, durch hohe Temperaturen verschlimmert werden können.

Große vegetationslose Flächen wie Parkplätze, Gebäudekomplexe und sogar Spielplätze sorgen für ein ungünstiges Mikroklima mit hohen Temperaturen. "Der menschengemachte Klimawandel hat weltweit zu einer beispiellosen Veränderung des Klimas geführt", erläuterte Projektleiter Prof. Dr. Carl-Friedrich Schleussner (Humboldt-Universität zu Berlin). "Städte sind dabei besonders anfällig für Hitzestress aufgrund des Hitzeinsel-Effekts, der durch Faktoren wie die Versiegelung von Flächen, den Mangel an Vegetation und städtische Aktivitäten verstärkt wird". Das Konsortium nutzt hochaufgelöste Hitzestressmodellierungen, um die Auswirkungen von Nachverdichtung und Stadtplanung auf die lokale Hitzebelastung heute und in verschiedenen Zukunftsszenarien zu analysieren und zu visualisieren.

Dabei wurde festgestellt, dass eine Kombination aus reduzierter Grundflächenversiegelung und der Schaffung großer, zusammenhängender Grünflächen (Biotopverbunde) mit Bäumen die effektivste Strategie zur Reduzierung der Hitzebelastung darstellt. Die vorgeschlagenen Bebauungsszenarien für die Greifswalder Straße wurden zudem hinsichtlich verschiedener Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Hierbei schneidet das Szenario, das sowohl den bebauten als auch den offenen Raum optimiert, am besten ab. Die Hitzestress-Daten für Berlin werden auch in einem Climate Risk Dashboard, das im Rahmen eines EU-Projektes (PROVIDE) entwickelt wurde, zur Verfügung gestellt. Man kann hier Daten von insgesamt 140 Städten abrufen und vergleichen. Wissenschaftlicher Ansprechpartner ist Prof. Dr. Carl-Friedrich Schleussner, Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Studie als Download: https://stadtundgruen.de/media/PDF/SUG/Berlin_Studie-Hitze-Inseln.pdf

Birgit Holthaus, Climate Change Center Berlin Brandenburg

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