Urbanität und Gesundheit

Grünflächen stabilisieren Psyche

Eine wegweisende neue Studie gibt Aufschluss darüber, wie urbane Umgebungen die psychische Gesundheit über komplexe neurobiologische Signalwege beeinflussen können.

In der Studie, die von Forschern der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Fudan-Universität Shanghai, der Tianjin Medical University in China und dem europäischen environMENTAL-Konsortium durchgeführt wurde, wurden Daten von 156 075 Teilnehmer*innen analysiert, um den Zusammenhang zwischen Urbanisierung und psychiatrischen Symptomen zu untersuchen.

Dabei wurden drei unterschiedliche Umweltprofile identifiziert, die jeweils mit Depressionen, Angstzuständen und emotionaler Instabilität assoziiert waren. Es wurde ein Umweltprofil aus sozialer Benachteiligung, Luftverschmutzung, Straßennetz und Urbanisierungsdichte identifiziert, das mit höheren Symptomen von Depressionen in Verbindung stand, die durch Unterschiede im Gehirnvolumen vermittelt wurden.

Schutzfaktoren wie Grünflächen und eine großzügige Erreichbarkeit von Reisezielen wurden mit weniger Angstsymptomen in Verbindung gebracht und durch Gehirnbereiche vermittelt, die für die Emotionsregulation notwendig sind.

Für das dritte städtische Umweltprofil ergab sich ein Zusammenhang mit einer Gruppe von Symptomen emotionaler Instabilität. Die Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen für Stadtplaner, Stadtpolitiker und Fachleute für psychische Gesundheit.

Online veröffentlicht am 15. Juni 2023:
https://www.nature.com/articles/s41591-023-02365-w

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