Mobilität in Zeiten von Corona

Die neuen "Pop-Up-Radwege" in Berlin

Berlin Grüne Infrastruktur
In Berlin Kreuzberg werden die ersten Pop-up-Fahrradwege getestet. Künftig sollen etwa in Pandemiezeiten wenig frequentierte Straßen zu Fahrradwegen umfunktioniert werden. Jens Cederskjold, CC BY 3.0

Berlins neue "Pop-Up-Radwege" machen weltweit Schlagzeilen, "World cities turn their streets over to walkers and cyclists - from Berlin to Bogotá" titelte beispielsweise der Guardian. Immer mehr Bürger*innen wechseln vom ÖPNV aufs Rad. Für die Gesundheit hat das gleich zwei gute Effekte: Ansteckungsgefahr senken - denn die ist im ÖPNV höher - und durch die Bewegung fit bleiben.

Damit das Radfahren während der Corona-Pandemie auch bei zunehmendem Radverkehr für alle sicher möglich ist, hat Berlin in den letzten vier Wochen bereits 8 Kilometer "Pop-Up-Radwege" geschaffen, weitere sind in der Umsetzung. Die Lösung ist denkbar einfach: Eine Fahrspur einer zweispurigen Straße wird temporär für den Radverkehr umgewidmet.

In Berlin hat Friedrichshain-Kreuzberg als erster Bezirk eine solche "pandemieresiliente Infrastruktur" geschaffen, weitere Bezirke ziehen nach. Sie machen damit Radfahren als gesundes und individuelles Fortbewegungsmittel attraktiver und sicherer, und sie ermöglichen größere Abstände zwischen den Radelnden.

Lokale und nationale Regierungen weltweit fördern im Rahmen der Corona-Pandemie mittlerweile sicheren Fuß- und Radverkehr, darunter die Regierung Neuseelands und Weltstädte wie Bogotá und New York, Budapest und Wien.

Die Corona-Pandemie verdeutlicht, dass die Aufteilung des öffentlichen Raums nicht genügend Platz für Zufußgehende und Radfahrende vorsieht. Leere, überdimensionierte Fahrbahnen stehen dem Mangel an verkehrsfreien Plätzen und Grünflächen gegenüber, an denen sich Erwachsene und Kinder kaum in gebotenem Abstand begegnen oder aufhalten können.

Um über das neue Konzept und weitere Planungen der Berliner Pop-Up-Radwege zu informieren, laden die Fahrradakademie und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) zum Online-Difu-Dialog ein.

Der verantwortliche Radverkehrskoordinator der Berliner Senatsverwaltung, Peter Broytman, und Felix Weisbrich von der Bezirksverwaltung Friedrichshain-Kreuzberg informieren und diskutieren im Webinar über Berlins Pop-Up-Radwege.

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