Entsiegelung
Berlin-Hellersdorf mit neuem Grünkonzept für Alice-Salomon-Platz
Umgestaltet wird der zentrale Platz zwischen Rathaus und Alice-Salomon-Fachhochschule, der sich im Sommer recht stark aufheizt und über keinen Schatten jenseits der Arkaden der Randbebauung verfügt.
Die so genannte Helle Mitte wurde 1996 eröffnet, leidet aber nun unter starkem Leerstand, vor allem von Kaufhäusern, Läden und Restaurants. Die soziale Struktur ist durch die Zunahme von Menschen mit Migrationshintergrund geprägt, die Hälfte der Menschen in Marzahn-Hellersdorf lebt allein. 2019 war mehr als jede/r Dritte ohne Schulabschluss oder verfügte nur über einen niedrigen Bildungsabschluss. Das monatliche Haushaltsnettoeinkommen liegt mit 2100 Euro unter dem Berliner Durchschnitt. Im Bereich des Alice-Salomon-Platzes leben zudem überdurchschnittlich viele Personen ab 65 Jahre mit Migrationshintergrund, vor allem Spätaussiedler:innen. Durch die Fachhochschule gibt es zudem viele Studierende, die den Platz nutzen oder queren.
Die Ziele des Umbaus sind daher, die Identität des Platzes als Bewegungsraum für alle Menschen zu stärken, eine klimaangepasste Gestaltung und mehr Grün durch Entsiegelung zu schaffen. Damit einhergehen soll eine größere Verdunstungskühlung unter Einbeziehung von Regenwasser sowie die Steigerung der niedrigen Biodiversität. Auch soll der Platz besser für soziale Kontakte genutzt werden können. Ein grüner Rahmen mit Bäumen und geschwungenen Pflanzflächen soll die Tristesse nun aufbrechen. Umgeben wird er von farbigen Bank- und Tischelementen, die die Bildung von Nischen und privateren Räumen mit hoher Aufenthaltsqualität ermöglichen sollen. In der Mitte bleibt Raum für Märkte und Veranstaltungen.
Der Beginn der Umbaumaßnahme ist für das Jahr 2026 vorgesehen, das Investitionsvolumen beträgt insgesamt 1,5 Millionen Euro, die aus verschiedenen Förderprogrammen zur Verfügung stehen. In Abhängigkeit der zukünftigen finanziellen Möglichkeiten und politischer Beschlüsse sollen weitere Straßenräume klimaangepasst werden.
mk