Hansjörg Gadient, mit Illustrationen von Jan Robert Dünnweiler

Spielraum

Kindergerechte Freiräume planen und bauen. Birkhäuser, 232 Seiten, Broschur, 17 x 24 cm, 178 farbige Abbildungen, ISBN: 978-3-0356-2473-1, 52 Euro.
Fachliteratur Freiraumplanung

Kinder brauchen in urbanen Räumen Orte, wo ein freies Spiel, Entdeckungen und Begegnungen mit anderen Kindern möglich sind – an dieser Prämisse orientiert sich Hansjörg Gadient in "Spielraum", das weit mehr ist als ein Buch für Spielplatzplaner*innen. Tatsächlich bezieht "Spielraum" viele Ebenen ein, auf denen Entscheidungen zum städtischen Umfeld getroffen werden – von der Stadtplanung zum Bau/Umbau, von der Verkehrsplanung bis zur Landschaftsarchitektur.

Die Gliederung des Buchs orientiert sich dabei am Prozessablauf: von der Planung über den Bau hin zur Nutzung eines Spielraums. Zunächst einmal geht Gadient aber auf die Bedürfnisse der Kinder ein, zu deren Wohl dieses Buch schließlich beitragen soll. Seine Idealvorstellung: Jeder Freiraum sollte als Spielraum in Frage kommen.

Um zumindest Schritte in diese Richtung zu gehen, müssen möglichst alle relevanten Akteure (darunter Eltern, Behörden und natürlich die Kinder selbst) frühzeitig an Planungen beteiligt werden, fordert der Autor. Eine Liste gibt in kompakter Form Hinweise, was dabei zu beachten ist. Die Listen und Übersichten sind ein wiederkehrendes Element, welches am Abschluss jedes Kapitels dazu dienen soll, den handelnden und entscheidenden Personen konkrete Ratschläge an die Hand zu geben.

Gadient bewegt sich mit seinen Anregungen zwischen dem "großen Ganzen", also etwa großflächigen Maßnahmen zum Stadtumbau, und kleinen Hilfen, wie einem schnelleren Zugang ins Freie und für Kinder einfacher zu öffnende Türen. Klar ist, dass etwa die Einschränkung des Automobilverkehrs – eigentlich unabdingbar für eine kinderfreundliche Stadt – schwerer durchzusetzen sein wird als die Umnutzung von so mancher Brachfläche.

Im zweiten Teil des Buches wird es auch für Landschaftsarchitekt*innen und Spielplatzplaner*innen konkret – mit vielen Anregungen und Best-Practice-Lösungen etwa zu Orten, Bepflanzung und Geräten. Unbedingt zu erwähnen sind die 178 Zeichnungen von Jan Robert Dünnweiler, die ideal zu diesem gelungenen Buch über die Belange von Kindern passen. nt

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