Kulturlandschaften und Gartenkunst am Mekong

Biodiversitätsparadies Laos

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Gartenkunst Biodiversität
Passagierboote am Ufer des Mekong bei Huay Xai in Nordlaos. Foto: Christine Fuhrmann

Laos reicht vom gemäßigten nördlichen Rand Südostasiens bis in das tropische Mekong-Tal. In den vielfältigen Landschaften zwischen diesen Polen gedeiht eine artenreiche Pflanzenwelt.¹ Einen Großteil des Territoriums nehmen steile, bewachsene Gebirge ein, die in Hochplateaus und Regenwälder übergehen. Der Mekong prägt die Topografie des Landes. Eingebettet in diese reichhaltige Natur warten Städte mit beeindruckenden buddhistischen Sakralbauten, repräsentativer Architektur und Gartenkunst auf.

Laos liegt als einziges Land in Südostasien nicht am Meer und ist vollkommen von seinen Nachbarländern, Thailand, Kambodscha, Vietnam, China und Myanmar, dem früheren Birma, eingeschlossen. Die Einflüsse der benachbarten Kulturen und die ehemalige französische Kolonialherrschaft machen sich auch in Sprache, Kunst und Architektur bemerkbar. Überall im Land erheben sich die reich verzierten Stupas und andere buddhistischen Heiligtümer, in denen die Bevölkerung von Laos ihre religiöse Kultur pflegt. Kunst, Natur und Spiritualität sind im Land eng miteinander verwoben. Die prächtigsten Tempelanlagen befinden sich in Luang Prabang m nördlichen Bergland am Ufer des Mekong und in der Hauptstadt Vientiane an der Grenze zu Thailand. Die riesige goldschimmernde Tempelanlage Pha That Luang ist Nationalheiligtum und auch im Landeswappen von Laos zu sehen.

Die Grenzen des heutigen Laos wurden erst im 20. Jahrhundert gezogen, besiedelt ist das Gebiet jedoch schon seit Jahrtausenden. Laos war Schauplatz vieler Kriege und Reichsgründungen, seit 1975 ist das Land jedoch politisch stabil und zieht heute Tausende Besucher an.²

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Traditionelle Siedlung mit Nutzgärten am Mekongufer in der bizarren Karstgebirgsregion von Vang Vieng. Foto: Christine Fuhrmann
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Private Gartenanlage am Mekong bei Pak Beng. Foto: Christine Fuhrmann
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Gepflegte Gartenanlage am Haupteingang von Haw Pha Kaew, heute Museumstempel in Vientiane. Foto: Christine Fuhrmann

Mekong

Der Mekong mit seinen vielen Nebenflüssen versorgt Laos mit Fisch, mit Wasser für die Bewässerung und ist die wichtigste Verkehrsader des Landes für Menschen und Waren. Mehr als 85 Prozent der laotischen Bevölkerung sind dazu gezwungen, ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln durch die Landwirtschaft zu decken. Die am Fluss liegenden Ebenen sind besonders fruchtbar, da das angrenzende Schwemmland durch das Flusswasser mit Nährstoffen versorgt wird. Deshalb befinden sich rund 12 Prozent der Ackerfläche in den vom Mekong begünstigten Ebenen.

Die Siedlungen am Mekongufer sind hinter Bananenpflanzen und Bambus verborgen. Sie bestehen aus einfachen, auf Pfählen errichteten Holzhäusern und Hütten, die entlang des Flusses ausgerichtet sind. Die Nutzgärten sind mit hohen Zäunen eingefriedet, zum Schutz vor wildlebenden Wasserbüffeln.

Wald und Landwirtschaft

Mehr als die Hälfte der Landesfläche ist bewaldet. In der laotischen Flora existieren sowohl Monsunwälder als auch tropische Regenwälder. Während die Bäume im Regenwald das ganze Jahr über ihr Laub behalten, finden sich in den Monsunwäldern neben den ganzjährig Laub tragenden Bäumen auch solche Arten, die ihre Blätter zeitweise abwerfen. Zu diesen Bäumen gehören zum Beispiel der Eisenholzbaum und der Teakbaum. In den Monsunwäldern sind außerdem Palisander und Bambus beheimatet. Im Gebirge wachsen überwiegend subtropische Kiefern und Eichen. Die Plateaus bilden eine Savannenlandschaft mit nur wenig Bewuchs. Es gibt dort aber auch Grasland.

In Laos wird hauptsächlich Reis angebaut - und das in einer unglaublichen Vielfalt. Es sind rund 3000 bis 4000 verschiedene Reissorten bekannt. Des Weiteren gedeihen in den fruchtbaren Ebenen Mais, Yams, Soja- und Mungobohnen, Baumwolle, Kartoffeln, Erdnüsse, Zucker, Tee und Kaffee. Am Mekongufer wachsen Kokospalmen, Bananen, Papaya, Tamarinde, Mango, Melonen, Ananas, die Jackfrucht, "Gurkenbäume" (Kapokbaum) und Erdbeerbäume (Muntingia calabura).

Gewürze wie Kardamom stammen hingegen aus dem Wald. Dort gewinnen die Einwohner auch Baumharze, Rattan und die Medizin, die traditionell aus den verschiedenen Heilpflanzen hergestellt wird.

Trotz der geringen Bevölkerungszahl ist der natürliche Reichtum an Regenwäldern durch Rodung gefährdet. Wie in vielen anderen asiatischen Ländern ist der Rückgang des Baumbestandes auch in Laos ein Problem. Durch großflächige Entwaldung wird der Lebensraum der seltenen Fauna und Flora vernichtet. Schuld an der prekären Situation sind vor allem die Holzwirtschaft und der leider noch immer praktizierte Brandrodungsfeldbau zum Zweck der Ackerlandgewinnung und des Bergbaus. Jährlich fallen in Laos rund 300.000 Hektar Wald der Rodung zum Opfer. Bisher ist die Abholzungsrate seit Ende der 1990er-Jahre mäßig gestiegen.³ Seit der Öffnung des Landes und der Umstellung von der sozialistischen Planwirtschaft auf eine marktorientierte Wirtschaft steigt der Druck auf die Waldressourcen des Landes zunehmend.

Während des Vietnamkriegs litt die Flora außerdem unter den durch die USA eingesetzten Entlaubungsmitteln und der Bombardierung. Zwischen 1964 und 1973 wurden von den USA und Vietnam rund 2 Millionen Tonnen Bomben4 auf Laos abgeworfen, davon rund 30 Prozent Blindgänger. Laos ist damit das weltweit meistbombardierte Land.

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Die Gründung des Wat Pa Phai, im Volksmund auch Bambuswaldkloster genannt, in Luang Prabang geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Foto: Christine Fuhrmann
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Straßenbild mit üppiger Bepflanzung der Gärten in der historischen Altstadt von Luang Prabang. Foto: Christine Fuhrmann

Vientiane

Das Straßennetz und die Boulevards der kleinsten Hauptstadt Asiens stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert.5 Die Stadt an einer Biegung des Mekong, der die Landesgrenze zu Thailand bildet, hat sich in den vergangenen Jahren baulich und infrastrukturell stark verändert.6 Die buddhistischen Tempel und zahlreiche Gebäude im Beaux-Arts Stil wurden renoviert. Zwischen dem Präsidentenpalast mit Gartenanlagen nach französischen Vorbild und der Flusspromenade wurde in den vergangenen Jahren der Chao Anouvong Park angelegt.

Zu den ältesten Tempeln der Stadt und Gedenkstätten zählt der heutige Museumstempel Haw Pha Kaew. Er wurde 1565 errichtet, um die kostbare Budda-Figur Pha Kaew (Smaragd-Buddha) angemessen unterzubringen. Der Tempel liegt inmitten einer gepflegten Gartenanlage mit geschnittenen Hecken, Schattenspendenden Palmen, zahlreichen Buddha-Bildnissen sowie mehreren 2000 Jahre alten Steingefäßen aus der Ebene der Tonkrüge.7

Luang Prabang

Luang Prabang, die ehemalige königliche Hauptstadt von Laos, ist heute mit 47 500 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes und wurde im Jahre 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Das Stadtbild ist charakterisiert durch eine hohe Dichte buddhistischer Klosteranlagen (wat) und spiritueller Gärten. Einer Stadtkrone gleich erhebt sich der Phou Si (laotisch: Heiliger Berg), das bekannteste Wahrzeichen von Luang Prabang, über dem historischen Zentrum. In der Altstadt mischt sich die traditionelle laotische Baukunst mit dem französischen Beaux- Arts Stil.

Zu einer Reihe von Gebäuden, die beide Baustile in sich tragen, gehört der ehemalige Königspalast von Luang Prabang, in dem sich seit 1995 das Nationalmuseum befindet.

Palast und Garten wurden im Jahr 1904 am Ufer des Mekong im Auftrag von König Sisavang Vongs errichtet und sollten die alte Palastanlage aus dem 19. Jahrhundert ersetzen. Zu dieser Zeit war Laos noch Teil von Französisch-Indochina.

Im wiedererrichteten Tempel Hae Pha Bang wird das heilige Buddha-Bildnis Pha Bang aufbewahrt. Nach der Machtübernahme durch die kommunistische Regierung im Jahr 1975 musste die königliche Familie die Anlage verlassen. Der Palast stand leer und die Gartenanlagen verwilderten. Im Jahr 1995 wurde das Gebäude nach Sanierung der Gebäude und Erneuerung der Gartenanlagen als Nationalmuseum wiedereröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Blick auf die grüne Welterbestadt Luang Prabang von der westlichen Uferseite des Mekong. Foto: Christine Fuhrmann
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Jungpflanzenaufzucht im 2016 eröffneten Botanischen Garten von Laos Pha Tad Ke. Foto: Christine Fuhrmann
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Verschiedene moderne Buddha-Bildnisse stehen zwischen Bäumen und Sträuchern im sehr gepflegten Tempelgarten des Wat Xieng Mouan. Foto: Christine Fuhrmann

Botanischer Garten Pad Tad Ke

Pha Tad Ke in Luang Prabang ist der erste Botanische Garten des Landes. Nach sieben Jahren Entwicklung der botanischen Sammlung, Forschung, Landschaftsgestaltung und dem Anlernen des Personals konnte der privat betriebene Garten 2016 eröffnen. Der Schwerpunkt der Lebendsammlung liegt auf der Ethno-Botanik und der einheimischen Pflanzenwelt Laos', einem Land, dessen reichhaltige Botanik bisher wenig erforscht ist und in dem immer wieder neue Arten entdeckt werden.

Der Botanische Garten liegt in einem 14 Hektar großen Areal eines rekultivierten Dschungels, einst ein fast vergessener königlicher Sommersitz, bei Luang Prabang. Er besteht aus verschiedenen Themengärten, wie Heilpflanzengärten, Lotusteiche, Bambus- und Palmensammlungen und einen beeindruckenden bewaldeten Bergweg auf einem Felsen, der über dem Gelände und dem breiten Mekong aufragt.

Der Ausflug zum Garten beginnt mit einer 15-minütigen Bootsfahrt auf dem Mekong flussabwärts. Auf gewundenen Pfaden kann man durch sachkundige Gartenführer in die außergewöhnliche natürliche Schönheit der laotischen Flora eintauchen, eines Landes mit der höchsten Biodiversität weltweit.

Das Herzstück des Gartens sind eine Reihe ethnobotanischer Gärten.8 Mit dem Fokus auf der Beziehung zwischen dem laotischen Volk und seiner Pflanzenwelt zeigen diese Gärten, wie die Pflanzen in der Medizin, im Handwerk und für spirituelle Zeremonien eingesetzt werden, genauso wie Heilpflanzen für Elefanten. Das Potential dieser Lebendsammlung - vieles davon ist noch unerforscht - ist unermesslich. Das umfassende traditionelle Fachwissen der zahlreichen ethnischen Minderheiten über die Pflanzenwelt in den ländlichen Regionen wurde bisher immer nur mündlich weitergegeben. Dieses immaterielle Kulturerbe ist heute gefährdet und benötig daher ganz besondere Maßnahmen der Bewahrung und weitergehender Forschungsstudien. Erste Kooperationen bestehen mit Botanischen Gärten in Chiang Mai, Singapore und Edinburgh.

Die medizinische, spirituelle und zeremonielle Verwendung von Pflanzen ist ein kostbares Erbe, welches der Botanische Garten von Luang Prabang bewahren möchte. Die Besucher lernen die einheimische und farbenreiche Ethnobotanik von Laos kennen, die Wissenschaft vom Studium der Pflanzen (Botanik) in Bezug auf ihre Verwendung durch den Menschen: als Nutzpflanzen, als Medizin (Pflanzenheilkunde, Volksmedizin) und im Brauchtum, die seit Generationen unter den verschiedenen Volksgruppen weitergegeben werden.9

Der Garten ist eine begrüßenswerte Ergänzung zu dem ohnehin reichen Kultur- und Erholungsangebot in Luang Prabang mit Tempelanlagen, Museen und Festen.

Für die Zukunft sind Forschungsprojekte und Studienangebote in Kooperation mit internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen geplant. Die Lebendsammlung wird durch ein Herbarium für wissenschaftliche Zwecke ergänzt. Damit wird ein erster Schritt unternommen, die bislang häufig unkatalogisierten Pflanzen des Landes zu bewahren, denn im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist das botanische Wissen des Landes noch nicht entsprechend entwickelt.

Zum Bildungs- und Vermittlungsprogramm des Botanischen Gartens gehören auch Lehrgänge und Workshops zur nachhaltigen Landwirtschaft. Die Errichtung einer Permakulturanlage steht im Einklang mit den landesweiten Bemühungen, Bodenabtrag und Lebensraumzerstörung zu beenden und die Lebensbedingungen der Bergbauern zu verbessern.

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Wat Xieng Thong im typischen Luang Prabang Stil ist die älteste erhaltende buddhistische Klosteranlage des Landes. Foto: Christine Fuhrmann
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Reisfeld mit spirituellem Geisterhaus auf einer Hochebene bei Luang Prabang. Foto: Christine Fuhrmann
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Mit einer Höhe von 60 Metern zählt der Tat-Kuang-Si Wasserfall zu den spektakulärsten Naturphänomenen des Landes, die unter Schutz gestellt wurden. Foto: Christine Fuhrmann

Lokale Akteure profitieren bereits vom fortlaufenden Schulgarten-Programm, Praktikumsplätze werden für Studierende angeboten und Pha Tad Ke arbeitet ständig an der Entwicklung von Kooperationen mit internationalen gartenbaulichen Ausbildungsprogrammen. Bereits in den vergangenen Jahren konnte ein Trainings-Projekt mit Unterstützung des Botanischen Gartens von Sydney durchgeführt werden. Mehr als zehn Bücher wurden bisher publiziert und weitere Projekte sind in Planung, um das Bewusstsein über die Erhaltung der Biodiversität zu erhöhen.

Mit verschiedenen Angeboten im künstlerischen Bereich (Fotografie, Tanz, Musik) möchte Pha Tad Ke - besonders bei den jungen Laoten - zum besseren Kulturverständnis beitragen und nachhaltig Interesse und Begeisterung für die Erhaltung und Weitergabe laotischer Volkstraditionen wecken, die ebenfalls nur mündlich überliefert sind.10

Wat Xieng Thong

Das "Goldene Stadtkloster" Wat Xieng Thong ist die historisch bedeutendste und beeindruckendste buddhistische Klosteranlage in Luang Prabang und für die Lokalbevölkerung das wichtigste religiöse Bauwerk des Landes. Der Tempelkomplex umfasst mehrere Gebäude, Gärten und die Gebetshalle (sim). Der Tempel ist berühmt aufgrund seiner buddhistischen Ikonogra-fien und der Glasmosaike, wie beispielsweise eines Lebensbaumes auf der Rückseite der Gebetshalle. Die sim wurde 1560 von König Setthathirat erbaut, bis 1975 stand der Tempel unter der Schirmherrschaft der laotischen Könige, von denen einige hier gekrönt wurden.

Das vielstufige Dach der Gebetshalle im Luang Prabang Stil reicht fast bis zum Boden. Die vorherrschende Schmuckfarbe der reichhaltigen Bildausstattung ist Gold, das Symbol für das Sonnenlicht. Die sim bildet zusammen mit verschiedene Kapellen und andere Gebäuden (Bibliothek, Schule, Gemeindezentrum, Pavillons, Wohnhäuser usw.), die alle in einer von Außenmauern umgebenen Gartenanlage liegen, ein harmonisches Gesamtkunstwerk. Das Wat-Ensemble liegt am Steilufer des Mekong an der Mündung des Nam Khan Flusses und diente über Jahrhunderte als Tor zur Stadt.

Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt und der Regenwälder in Laos

Die natürlichen Ressourcen von Laos - einschließlich Öl, Erdgas, Kohle, Wasserkraftpotential und Mineralvorkommen - ziehen das Entwicklungsinteresse im Land für ausländische Investoren immer stärker an. Laos könnte zukünftig eine wichtige Einnahmequelle für Bergbauunternehmen sein, wenn sie bereit wären, das zusätzliche Risiko einzugehen, in ein Land mit großen Mengen an Blindgängern und schlechter Infrastruktur zu investieren. Mit der Aussicht auf den erweiterten Bergbau in Laos steigen aber auch die Gefahren für Umwelt: Großflächige Rodungen und die Verwendung von Chemikalien, insbesondere Quecksilber und Cyanid, können zu schweren ökologischen Schäden führen.11

Trotz dieser Zukunftsperspektive gibt es auch Maßnahmen für die Erhaltung der Natur in Laos. In dem Bemühen, den Artenreichtum des Landes zu schützen, hat die kommunistische Regierung 20 Nationale Biodiversitätsschutzgebiete ausgewiesen, die etwa 10 Prozent der Staatsfläche ausmachen, darunter ist auch die Nakai Nam Theum National Biodiversity Area im bergigen Grenzgebiet in der Nähe von Vietnam. In den 1990er-Jahren entdeckten Forscher in diesem geschützten Gebiet eine bislang unbekannte Gattung von Rinder-ähnlichen Säugetieren.

Es bleibt die Hoffnung, dass Laos seine Chancen nutzt und es schafft, mit den Kriegslasten und den anderen beschriebenen Herausforderungen nachhaltig unter Erhalt seiner kulturellen und natürlichen Schätze umzugehen.

Anmerkungen

1 Mit einer Landesfläche von 236 800 km² ist Laos etwas kleiner als Großbritannien.

2 1954 vollständige Unabhängigkeit von Frankreich.

3 Rodungen von 1990 und 2005 führten zu einem Verlust von 6,8 Prozent der laotischen Wälder.

4 Zum Vergleich: über Deutschland wurden im 2. Welt-krieg ca. 1,35 Mio. Tonnen Bomben abgeworfen.

5 350.000 Einwohner im Jahr 2017. Vgl. geohive.com Einwohnerstatistik Laos.

6 Vgl. Marc Askew, Colin Long, William Logan: Vientiane: Transformations of a Lao landscape. Oxon 2006.

7 Seit den 1930er-Jahren forschen internationale Archäologen in den Ebenen der Tonkrüge, eigentlich Steinkrüge aus lokalem Stein gehauen, mit einer Größe von einem 0,5 m bis zu 3 m. Heute sind erst sieben von 50 Stätten von Blindgängern gesäubert und können besichtigt werden.

8 Zu den Aufgaben der Ethnobotanik gehören die Entdeckung und Erforschung für den Menschen wertvoller Pflanzen und Materialien, sie widmet sich aber auch der Ernährung, Biochemie, Gesundheit und anderen lebenswichtigen Beschaffenheiten des menschlichen Lebens in Bezug auf die Botanik.

9 In Laos zählen rd. 6,5 Mio. Menschen (von 7,038 Mio. Gesamtbevölkerung 2017)) zu Ethnien. Seit 2000 unterscheidet der Zensus 50 anerkannte Ethnien. Vgl. Pholsena, Vatthana: Nation/Representation: Ethnic Classification and Mapping Nationhood in Contemporary Laos. In: Asian Ethnicity 3(2) 2002, 175-197, S. 185.

10 www.pha-tad-ke.com.

11 Mit dem Bergbau werden vergrabene Metallsulfide an die Luft befördert, was zu einer Umwandlung in Schwefelsäure und Metalloxide führt, die in die örtlichen Wasserwege übergehen. Oxide neigen dazu, in Wasser löslicher zu sein und lokale Flüsse mit Schwermetallen zu kontaminieren, die menschliche Populationen und Wildtiere gefährden.

Dr. Christine Fuhrmann
Autorin

Professur an der Internationalen Hochschule/Fernstudium in Erfurt Landschaftsarchitektur

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