Parkpflegemanagement im Emscher Landschaftspark

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Emscher Park Grünflächenmanagement
1 Werbung für den ELP – Plakat aus 1994. Foto: RVR

Der Niedergang der Montanindustrie hinterließ in den 1970er und 1980er-Jahren im Ruhrgebiet mehrere Tausend Hektar Flächen aufgelassener, ehemaliger Produktionsanlagen. Die Antwort der Landesregierung NRW auf diese Entwicklung war für das Ruhrgebiet das Strukturprogramm der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park, die 1989 ihre Arbeit aufnahm. Sie war auf zehn Jahre befristet und verstand sich als "Werkstatt für die Zukunft alter Industriegebiete". Sie setzte Impulse und gab Beispiele für die Verbesserung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Lebensbedingungen in der Emscherzone.

"Nichts gedeiht ohne Pflege und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert" Peter Josef Lenné

Der Emscher Landschaftspark, als zentrales Leitprojekt der IBA, war ein Vorhaben, das von Duisburg bis Bergkamen nach dem Rückzug der Montanindustrie eine neue, zukunftsorientierte Landschaft mit eigener Prägung gestaltete, ohne ihre industrielle Vergangenheit und ihre eigene Geschichte jedoch zu verleugnen. Aufbauend auf den Regionalen Grünzügen der Regionalplanung von 1966, ergänzt um einen Ost-West-Grünzug, dem neuen Emschertal, entstand ein zukunftsweisendes Freiraumkonzept. Der ELP, größter Regionalpark Europas mit über 450 Quadratkilometer Flächenausdehnung und Park für 5,3 Millionen Einwohner mit über 200 realisierten Projekten, installierte hochwertig gestaltete Stadtteilparks, inszenierte künstlerische Landmarken inmitten einer einzigartigen Haldenlandschaft und integrierte ein dicht vernetztes, grünes Freizeitwegesystem. Kein anderer Ballungsraum besitzt durch die Fülle ausgezeichneter landschaftsarchitektonischer Projekte eine solche überregionale und internationale Strahlkraft. Zu den neuen Standorten des Emscher Landschaftspark zählen aber auch die Bergehalden als Landmarken. Lange Zeit als Abraumhalden des Bergbaus mit Bewuchs kaschiert und in die Stadtlandschaft versteckt, wurden einige dieser Halden mit Objekten inszeniert und künstlerisch überhöht, so zum Beispiel die Tetraeder-Halde in Bottrop und die Halde Schurenbach in Essen.

Diese Ausstrahlung und Anziehungskraft der Projekte des ELPs gilt es im Rahmen eines regionalen Parkpflegemanagements dauerhaft zu pflegen und weiter zu qualifizieren.

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2 ELP-Übersicht. Quelle: S.M.Burggräf-Stiftung Deutscher Architekten
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3 Pflegearbeiten am Emscher-Park-Radweg. Foto: RVR
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4 Kirschblüte im Landschaftspark Duisburg-Nord. Foto: RVR

Dadurch können Eigenart und Individualität der Projekte erhalten und mit dem Ziel gepflegt werden, die Qualität dieser Projekte zu optimieren, dauerhaft zu sichern, um regional als Orte der Naherholung für die Bevölkerung der Metropole Ruhr, sowie überregional und international als repräsentative Orte für den Tourismus zur Verfügung zu stehen.

Da der ELP als größter Regionalpark Europas regional wie überregional kommuniziert wird, ist die ästhetische Wahrnehmung vor Ort stets an das Erscheinungsbild der einzelnen Standorte gebunden. Einzigartige Gestaltung, Ausstattung und der sehr gute Pflegezustand der jeweiligen Anlage müssen den Besucher von Anfang an überzeugen. Aufgrund der drastischen Reduzierung von Finanzmitteln können aber die Grünanlagen der Metropole Ruhr vielerorts nicht mehr im erforderlichen Umfang unterhalten und weiterentwickelt werden. Oft sind nur noch der Erhalt der Verkehrssicherheit, die Beseitigung von Vandalismusschäden und unabdingbare Pflegegänge möglich. Eine nicht bedarfsgerechte Unterhaltung von Grünanlagen ist aber in hohem Maße unwirtschaftlich. Vorhandene Defizite und Schäden vergrößern sich schnell und können nur noch durch hohen finanziellen Aufwand wieder beseitigt werden.

Regelmäßige Pflegegänge und kontinuierliches Monitoring sind daher nicht zu vernachlässigen, denn eine natürliche Sukzession, entstanden durch nicht sachgemäße Pflege kann landschaftsarchitektonische, ökologische und naturschutzfachliche Zielstellungen der jeweiligen Grünfläche ad absurdum führen.

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5 Garten der Erinnerungen – Blick auf den Innenhafen. Foto: Maier-Janzen
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6 Gleispark Frintrop mit Ripshorster Brücke. Foto: Maier-Janzen

Anlässlich der Neufassung des RVR-Gesetzes 2004 übernahm der RVR als gesetzlichen Auftrag das Pflegemanagement für den ELP. Das Land NRW und der RVR schlossen daher am 20.12.2006 einen öffentlich-rechtlichen Trägerschaftsvertrag, der Inhalt und Umfang des Pflegemanagements im ELP einschließlich finanzieller Ausgleichsregelungen über eine Laufzeit von zehn Jahren bis Ende 2016 regelte. Der RVR verantwortete und koordinierte in Abstimmung mit den Betreibern vor Ort die Pflege und Weiterentwicklung für 15 regional bedeutsame Parks und Gärten im ELP und für den Emscher- Park-Radweg.

Gem. Trägerschaftsvertrag vom 20.12.2006 zahlt das Land NRW zur Unterstützung der Qualitätssicherung und zur Pflege und Weiterentwicklung der ökologischen Funktionen für die genannten Projekte bis 2016 einen anteiligen finanziellen Ausgleich in Höhe von 2,5 Millionen Euro jährlich an den RVR. Die gleiche Summe ist von den Standortbetreibern als Komplementärmittel ebenfalls zusätzlich aufzubringen. Somit stehen für die Pflege und Weiterentwicklung der exponierten Standorte im ELP und des Emscher-Park-Radweges insgesamt 5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Der RVR betreut nach diesem Vertrag seine regional bedeutsamen verbandseigenen ELP-Projekte, leitet die Zahlungen des Landes NRW an die weiteren externen Standortbetreiber weiter und sorgt gemeinsam mit ihnen dafür, dass die vereinbarten Qualitätsstandards eingehalten werden.

Gutachten zeigten aber bereits Mitte 2016, dass ohne eine Fortsetzung der Unterstützung des Landes NRW und des RVR ein dauerhafter Erhalt der identitätsstiftenden Wahrzeichen des Ruhrgebiets und der nachhaltige Erhalt dieser überregional bedeutsamen Leuchtturmprojekte der Grünen Infrastruktur des Ruhrgebiets nicht möglich ist.

Das Land NRW und der RVR haben daraufhin am 09.05.2017 die Verlängerung des Trägerschaftvertrages für das Pflegemanagement im ELP unterzeichnet und sich wieder verpflichtet, die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung für die nachstehenden regional bedeutsamen Projekte im ELP und für den Emscher-Park- Radweg gemeinsam mit den Standortbetrieben bis 2026 analog zum Trägerschaftsvertrag aus dem Jahre 2006 finanziell zu unterstützen:

1. Emscher-Park-Radwege

Auf über 280 Kilometern führt der Emscher-Park-Radweg per Rad durch die industrielle Kulturlandschaft zwischen Duisburg und Bergkamen. Teils führt die Strecke über bestehende Radwege, teils über neue Trassen, die speziell im Rahmen der IBA für das Radwegesystem des ELPs angelegt worden sind und verbindet dadurch die Regionalen Grünzüge und die Projekte des ELP miteinander.

2. Landschaftspark Duisburg-Nord, Duisburg

Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist weder Park noch Landschaft im herkömmlichen Sinne. Behutsam werden landschaftsarchitektonische Akzente in die Struktur eines ehemaligen Hüttenwerkes gesetzt. Wilde Spontanvegetation wechselt sich ab mit gestalteten und gepflegten Plätzen, gepflanzten Baumhainen, geschnittenen Hecken, gestalteten Gärten und Beeten.

3. Garten der Erinnerungen, Duisburg

Funktionalarchitektur, wellenförmige Rasenflächen, hochbeetartige Wiesenflächen, Getreidefelder, ein Steingarten und ein Gartenpfad aus Abbruchmaterial werden zu Bestandteilen eines "begehbaren Kunstwerks" und einem bürgernahen Stadtpark: dem Garten der Erinnerungen im Zentrum Duisburgs.

4. Parklandschaft Ripshorst: Gehölzgarten Ripshorst und Gleispark Frintrop, Oberhausen und Essen

Ein circa 60 Meter breites und rund 2 Kilometer langes Gehölzband, eingebettet in ein weitläufiges Grasland, folgt dem Verlauf des Siedlungsrandes. Formen, Farben, Früchte und Herkunft der Gehölze sowie ihre Bedeutung für den Menschen können hier entdeckt werden. Im ehemaligen Haus Ripshorst bietet das Besucherzentrum ELP interessante Einblicke in den Regionalpark.

Das Gelände des ehemaligen Sammelbahnhof Frintrop wird durch ein Rundwegesystem erschlossen; von zwei Aussichtkanzeln können die Weite und ästhetische Vielfalt der Parklandschaft genossen werden. Der Gleispark Frintrop ist ein Ruderalpark mit einzigartiger Flora und Fauna auf vom Menschen stark veränderten Wuchsplätzen.

5. Tetraeder-Halde, Bottrop

Weithin sichtbar ist die auf vier Säulen ruhende begehbare Stahlkonstruktion des Tetraeders zu einer bedeutenden Landmarke geworden. BesucherInnen gelangen auf einem Wegenetz bis zum Haldengipfel mit dem Tetraeder.

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7 Tetraeder-Halde. Foto: RVR
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8 Halde Hoheward mit dem Horizont – Observatorium im Grenzbereich von Herten und Recklinghausen. Foto: Agentur Lichtblick
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9 Blick von der Halde Großes Holz. Foto: Maier-Janzen

6. Schurenbach-Halde, Essen

Mit der Bramme für das Ruhrgebiet schuf Richard Serra auf der Halde Schurenbach ein weithin sichtbares Ruhrgebietssymbol. Die vegetationslose Kuppe der Halde bietet einen Panoramablick über das Ruhrgebiet und vermittelt mit ihren Flächen aus Bergematerial ein Gefühl der Weite und Einsamkeit.

7. Nordsternpark, Gelsenkirchen

Im Nordsternpark bilden attraktive Landschaftsarchitektur auf Industriebrachen und neues Wohnen und Gewerbe in aufwändig renovierter Industriearchitektur die Basis für eine neue Stadtentwicklung. Für die Bundesgartenschau Gelsenkirchen 1997 entstanden, zeigt er postindustrielle Gartenkunst im Zeitgeist der IBA Emscher Park.

8. Halde Großes Holz, Bergkamen/Kreis Unna

Die Halde Großes Holz ist nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern auch ein Standort für künstlerische Installationen und bietet durch entsprechende Gestaltungsmaßnahmen auch zahlreichen Tier- und Pflanzenarten neuen Lebensraum.

9. Halde Rheinelbe, Gelsenkirchen

Die Halde Rheinelbe präsentiert sich als künstlerisch gestaltetes Naherholungsgebiet. Der 2008 verstorbene Künstler Herman Prigann hat 35 Betonquader aus dem Abbruchmaterial einer Dortmunder Zeche als Verbindung zur industriellen Vergangenheit der Region zu seiner Himmelstreppe aufgestapelt. Zahlreiche weitere Werke des Künstlers gruppieren sich im angrenzenden Industriewald zu einem Skulpturenpark.

10. Westpark, Bochum

In direkter Nähe zur Bochumer City ist auf einem rund 35 Hektar großen Areal ein öffentlicher Stadtpark mit prägender Industriekultur entstanden. Die verbliebenen historischen Zeugnisse einer ehemaligen Schwerindustrie, die künstliche Topographie und die auf den Extremstandorten spontan entstandene Vegetation sind durch zeitgemäße Architektur und Gestaltung markant herausgearbeitet worden.

11. Bergpark Lohberg, Dinslaken/Kreis Wesel

Auf den weitläufigen Freiflächen des ehemaligen Zechengeländes Lohberg entstanden mit dem neuen Bergpark und dem Lohberger Corso großzügige, ortsnahe Erholungs-, Freizeit- und Aufenthaltsflächen. Der Lohberger Weiher ist zentrales Gestaltungs- und Strukturelement im Park und dient zugleich als Regenrückhaltebecken.

12. Stadtteilpark Mont-Cenis, Herne

Der Stadtteilpark Mont-Cenis, eine Neuinterpretation der alten Volksparkidee, stellt zusammen mit dem Gebäude-Ensemble durch die besondere Entwurfskraft eine große Wirkung auf die Stadtentwicklung Hernes dar. Die weithin sichtbare Akademie mit Ihrer Baumellipse bildet das Herz der Anlage.

13. Kokerei Hansa, Dortmund

Nach Beendigung der Koksproduktion in den 1990er-Jahren wurde die ehemalige Kokerei unter Denkmalschutz gestellt und als begehbare Großskulptur erlebbar gemacht. In diesem Industriedenkmal mit umgebender Naturkulisse stehen Authentzität und Bildungsaspekt im Vordergrund.

14. Zollverein Park im Welterbe Zollverein, Essen

Aus einer der größten Industrielandschaften Europas entstand der circa 100 Hektar große Zollverein-Park; ein Park mit eingebundenen Kunstobjekten verschiedener Künstler und einer artenreichen Flora und Fauna. Zusammen mit dem Welterbe Zeche Zollverein bildet er ein einzigartiges Industriedenkmal mit internationalem Kulturprogramm.

15. Landschaftspark Hoheward, Herten/Kreis Recklinghausen und Recklinghausen/Kreis Recklinghausen

Die Veränderungen der Wahrnehmung bewusst zu machen, das war die gestalterische Idee für eine der größten Haldenlandschaften Europas: die Halde Hoheward im Grenzbereich der Städte Herten und Recklinghausen. Als "Gipfel" der Metropole Ruhr stellt sie eine der bedeutendsten Landmarken im Ruhrgebiet dar.

Da diese regional bedeutsamen Standorte im ELP aber einen sehr hohen pflegeextensiven Flächenanteil aufweisen, liegen auch die Unterhaltungskosten unter den Vergleichskosten der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement-KGSt- und des GALK-Arbeitskreises Betriebswirtschaft und Organisation.

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12 Blick auf die Baumkulisse des Stadtteilparks Mont-Cenis. Foto: Hennenberg
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13 Ruderalvegetation Kokerei Hansa. Foto: RVR
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14 Birkenhain im Zollverein Park. Foto: Planergruppe Oberhausen

Eine Auswertung der Unterhaltungskosten der Parks und Gärten im Zeitraum von

2007 bis 2017 zeigen es deutlich:

Die Qualitätssicherung der regional bedeutsamen Standorte des ELP, die aufgrund ihrer Strahlkraft in besonderem Maße von der nationalen und internationalen (Fach-) Öffentlichkeit wahrgenommen werden, ist daher von herausragender Bedeutung. Als Kern der Grünen Infrastruktur Ruhr muss der ELP auch weiterhin in der nationalen und internationalen Fachwelt präsentiert werden. Die Entwicklung und Koordination eines nachhaltigen regionalen Pflegemanagements ist daher von herausragender Bedeutung und stellt auch zukünftig eine "Gemeinschaftsaufgabe aller verantwortlichen Akteure" dar.

Nach dem Evaluierungsbericht 2018 "Trägerschaft für den ELP" ist für das Funktionieren des Parkpflegemanagements die "Heterogenität der Standorte und deren Betreiber" als Problem zu nennen. "Acht der 15 Standorte werden von acht verschiedenen Standortbetreibern mit unterschiedlichen Organisationsformen und Qualitätsvorstellungen organisiert. Ein funktionsfähiges digitales Grünflächeninformationssystem für alle Standorte als zentraler Bestandteil der Parkpflegewerke liegt immer noch nicht vor."

Festzustellen ist jedoch, dass es bis heute gelungen ist, einen Regionalpark wie den ELP zu realisieren und einige Bausteine (z. B. die exponierten Standorte u. a.) gemeinsam mit den Städten, dem RVR und dem Land NRW zu unterhalten und zu qualifizieren. Dabei ist aber anzumerken, dass sich der RVR größtenteils auf die Pflege seiner eigenen Standorte im ELP konzentriert. Nur die Weiterleitung der Ausgleichsmittel des Landes NRW an die Standortbetreiber für die Qualitätssicherung der exponierten Standorte nach dem Trägerschaftsvertrag entspricht aber nicht dem Anspruch eines regionalen Parkpflegemanagements.

Es ist nach wie vor wichtig zu überlegen, ob in den nächsten Jahren nicht alle Flächen des Regionalparks ELP - aber wenigstens die 15 exponierten Standorte - in ein Regionales Parkpflegemanagement integriert werden müssen.

Bereits in der Publikation "Trägerschaft und Pflege des ELP in der Metropole Ruhr" wurde im Forschungsprojekt "Management Entwicklung Vegetation" der TU Darmstadt 2010 dargelegt: "Das Interesse an einer Mitarbeit im ELP nimmt in den Kommunen, in den Verwaltungen, insbesondere aber auf der Ebene der Kommunalpolitik kontinuierlich ab. Um ein regionales Parkpflegewerk für den gesamten ELP zu installieren, ist zunächst ein zusätzlicher Zeitaufwand bei allen Beteiligten notwendig. Dieser Zeitaufwand ist vor dem Hintergrund der sehr begrenzten Personalkapazitäten im Pflegesektor weder bei den Kommunen noch beim RVR zu organisieren. . . Hinzu kam, dass aus der Sicht einiger Beteiligter diese Rolle den RVR aufgrund fehlender Ressourcen eher überfordert und der RVR sich vor allem um seine eigenen Flächen und die Leuchtturmprojekte kümmern sollte."

Auch vor dem Hintergrund weiter zurückgehender Finanzmittel gibt es zum Aufbau eines Regionalen Parkpflegemanagements im ELP keine Alternative, denn nur so kann das Potenzial des gesamten ELP für den Image-Gewinn der Grünen Infrastruktur Ruhr dauerhaft genutzt werden.

"Lassen Sie uns gemeinsam alles unter den momentan herrschenden ökonomischen Bedingungen Mögliche tun, um das Grün in und um unsere Städte herum zu planen, anzulegen, weiterzuentwickeln und zu pflegen." Dieser Ausspruch von Petra Roth, ehemalige Präsidentin des Deutschen Städtetages und ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main, muss der Leitsatz des Regionalen Parkpflegemanagements für den Emscher Landschaftspark werden. Ansonsten wird der ELP als "regionales Kooperationsprojekt zur Schaffung eines zusammenhängenden Regional-Park-Systems" auf einige wenige Solitärprojekte reduziert und damit mittelfristig ausbluten.

Literatur

1.Regionalverband Ruhr: Position 2020+ Emscher Landschaftspark, Essen, 2013.

2.Regionalverband Ruhr: Emscher Landschaftspark - Lebenswerte Stadtlandschaft, Essen, 2013.

3.Regionalverband Ruhr: Grüne Infrastruktur Ruhr, Essen; Verlag Kettler GmbH, Bönen, 2016.

4.Reginalverband Ruhr: Trägerschaft für den Emscher Landschaftspark - Evaluierungsbericht 2018, Essen, o. J.

5.GALK e. V. - Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz; GALK Arbeitskreis Organisation und Betriebswirtschaft: Grünflächenmanagement; Mai 2018.

6.Dettmar, Jörg; Rohler, Hans-Peter: Trägerschaft und Pflege des Emscher Landschaftsparks in der Metropole Ruhr; Klartext Verlag, Essen, 2010.

7.Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: Grün in der Stadt - Für eine lebenswerte Zukunft-Grünbuch Stadtgrün, Berlin; Berlin 2015.

8.Land NRW und Regionalverband Ruhr: Öffentlich - rechtliche Verträge über Inhalt und Umfang von Trägerschaften einschließlich finanzieller Ausgleichsregelungen gemäß § 4 Abs. 1 Nr. 2 des Gesetzes über den Regionalverband; Düsseldorf und Essen 2006 und 2017.

Dipl. Ing. Wolfgang Gaida
Autor

Landespflege - Ehemals beim Regionalverband Ruhr (RVR) als Leiter RVR-Besucherzentrum Emscher Landschaftspark in Oberhausen tätig

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