Die Rasen-Revolution

Vom Einheitsgrün zum Garten voller Leben: Mit ihrem Buch "Die Rasen-Revolution" zeigt die Naturgartenplanerin Ulrike Aufderheide, warum es sich lohnt, "Rasen" neu zu denken. Der sattgrüne Grasteppich wurde in den letzten Jahren verstärkt mit naturfeindlichem Gärtnern assoziiert, doch er bietet ein großes Potenzial für den Arten- und Klimaschutz – vorausgesetzt, er wird naturnah angelegt.

Dieses Buch beschreibt, worauf es bei der naturnahen Neuanlage oder Umwandlung und der Pflege der Blumenkräuterrasen und Wiesen wirklich ankommt. Selbstverständlich geht es nicht darum, das ordentlichste und kürzeste denkbare Grün zu haben. Doch Aufderheide erklärt auch, dass eine richtig durchgeführte Wiesenmahd der Biodiversität förderlich sein kann. Listen mit heimischen Pflanzen helfen, attraktive Wiesenbeete anzulegen. So entstehen blütenbunte und klimafeste Flächen.

Porträts von bemerkenswerten Partnerschaften zwischen Pflanzen und Tieren ermuntern, selbst aktiv zu werden und Naturerlebnisräume zu schaffen. Im Abschnitt über die Pflege geht die Autorin aber auch auf Arten ein, die nicht jeder Mensch in seinem Garten willkommen heißen dürfte: Sie gibt Ratschläge, wie die Gärtner*innen am besten mit Moos und tierischen Gästen wie Maulwurf oder Wühlmaus umgehen.

Kurzrasige, blütenreiche Flächen gehören seit Jahrmillionen zu unserer Natur, viele Pflanzen und Tiere sind genau an diesen Lebensraum angepasst. Unterhaltsam und fachlich kompetent erklärt die Diplom-Biologin die erstaunlichen Zusammenhänge. So werden die Bedeutung der großen Pflanzenfresser und der Artenreichtum beweideter Naturlandschaften leicht verständlich. Ihre Schlussfolgerungen machen Mut: Gärten und Parks ähneln in ihren Grundzügen diesen Naturlandschaften. Direkt vor unserer Haustür haben wir die große Chance, die Artenvielfalt zu fördern und der Biodiversitätskrise entgegenzuwirken.