Naturerlebnis-Park für die Internationale Gartenausstellung 2027

Emscherland

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Am Anfang des Projekts stand eine Landesgartenschau-Bewerbung. 2015 hatten sich die Kommunen Herne, Herten, Recklinghausen und Castrop-Rauxel gemeinsam mit der Emschergenossenschaft um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2020 in Nordrhein-Westfalen beworben.
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Abb. 1: Luftbild des Natur- und Wassererlebnis-Parks im Sommer 2023. Foto: Rupert Oberhäuser

Motivation für diese Initiative war, in der Schlussphase des Emscher-Umbaus zu zeigen, wie sehr sich das große, über dreißig Jahre währende, wasserwirtschaftliche Infrastrukturprojekt auch auf die städtebauliche Ertüchtigung der Siedlungen an den Flussufern und auf die Verbesserung der Lebensqualität ausgewirkt hat.

Das Motto "Vom Hinterhof zum Vorgarten" begleitete über viele Jahre die Arbeit der Anrainer-Kommunen parallel zum Umbau der Gewässer. Während aus etwa 400 Kilometern oberirdischer Abwasserkanäle wieder ein ökologisch funktionsfähiges Fluss-System mit arten- und strukturreichen Hochwasserrückhaltungen sowie aus den modernen dezentrale Kläranlagen allmählich Hybridkraftwerke erneuerbarer Energien wurden, warben die Kommunen circa 340 Millionen Euro Städtebauförderung für die Stadterneuerung an den Ufern der Emscher und ihrer Nebenläufe ein.

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Abb. 2: Lageplan des Natur- und Wassererlebnis-Parks. Abb.: Ingenieurbüro Björnsen im Auftrag der Emschergenossenschaft (2020
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Abb. 3: Die neue Emscheraue mit dem alten Absturzbauwerk des Suderwicher Baches, der ursprünglich über Betonkaskaden aus acht Meter Höhe in die Emscher geleitet wurde. Foto: Brigitte Reetz
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Abb. 4: Die Emscheraue mit Einmündung des Suderwicher Bachs und einigen Parkgebäuden auf der gegenüber liegenden Uferseite: Gärtnerstützpunkt und Fortbildungsstätte als Doppelgebäude, am Ufer Gewässerauen-Information und im Hintergrund Imkerhäuschen. Foto: Brigitte Reetz

Kern des Landesgartenschau-Konzepts war es, die städtebaulichen, freiräumlichen und landschaftlichen Potentiale entlang der Emscher zu heben und sie durch eine Promenade am Wasser entlang miteinander zu verbinden. Das eigentliche Schaugelände, mit dem Ziel, einen Natur- und Wassererlebnis-Park mit dem Schwerpunkt auf Naturerleben, Natur- und Umweltbildung zu schaffen, war auf einer etwa 32 Hektar großen Fläche am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel und auf Flächen der Stadt Recklinghausen vorgesehen.

Vormals landwirtschaftlich genutzt, hatte die Emschergenossenschaft sie für den Emscherumbau und eine großzügige Auenaufweitung erworben. Auch wenn aus Sicht der Landesbewertungskommission für Gartenschauen der dezentrale interkommunale Ansatz des Gesamtkonzepts den Rahmen einer Landesgartenschau sprengte, ermutigten die in das Auswahlverfahren involvierten Landesministerien die vier Städte und die Emschergenossenschaft, die Projekte weiterzuverfolgen und Fördermittel für ihre Realisierung einzuwerben.

Solchermaßen ermutigt, setzten die Akteure ihr Zusammenarbeit fort und luden den Regionalverband Ruhr zur Mitwirkung ein. Aus der spontan für die Gartenschau-Bewerbung gegründeten Arbeitsgruppe entwickelte sich eine gut funktionierende interkommunale Projektorganisation mit einem von den Stadtspitzen, dem Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft sowie der Regionaldirektorin unterzeichneten Kooperationsvertrag, einer Geschäftsführung und regelmäßigen Projektgruppentreffen. Erster gemeinsamer Schritt war die Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzepts.

Ziel war nun, sich im Rahmen eines Förderaufrufes 2017 um eine Zuwendung aus der Grünen Infrastruktur NRW zu bewerben. Auf der Suche nach einer zündenden Leitidee, die sich ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich als tragfähig erweisen würde und die Konkurrenz der vielen weiteren beim Land eingehenden Handlungskonzepte nicht zu scheuen brauchte, hatten Jugendliche den entscheidenden Impuls gegeben.

Die Emschergenossenschaft war 2013 eine Kooperation mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis NRW e. V. eingegangen. Diese föderalistisch strukturierte Bundesinstitution mit Dependancen in verschiedenen Bundesländern engagiert sich dafür, auf außerschulischem Weg die Freude und Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen am Lesen und Schreiben zu steigern. Gefördert durch das Land, den Initiativkreis Ruhr und den Bund haben der Friedrich-Bödecker-Kreis NRW, die Emschergenossenschaft sowie viele weitere Unterstützer und Geldgeber mit insgesamt circa 480 jungen Menschen zehn Romane, Krimis, Theaterstücke und Hörspiele geschrieben und im Essener Klartextverlag veröffentlicht. Im Spätherbst 2015 sollte ein weiteres, das siebte Roman-Projekt beginnen. Die Entwicklung der inhaltlichen Idee eines jeden Buches, der handelnden Personen und Orte des Geschehens war immer mit einem gemeinsamen Frühstück für die Autorinnen und Autoren verbunden. Sie schlugen nach unserem Bericht über die gescheiterte Landesgartenschaubewerbung vor, selbst den Park zu entwerfen und die Handlung des Kriminalromans in diese Gartenlandschaft zu legen. Mit dem Titel "Willkommen@Emscherland" geriet der eigentliche Hauptstrang der Erzählung um einen kriminellen Immobilienhai zu einer Nebenspur.

Im Mittelpunkt stand nun die Idee der Jugendlichen, den Emscherland-Park nicht nur literarisch zu konzipieren, sondern auch tatsächlich zu bauen. Ihr Ziel war es, einen ökologischen Produktionsstandort zu entwickeln, der den an der Schreibwerkstatt beteiligten Autorinnen und Autoren eine Ausbildung und Beschäftigung bietet. Rund um die vom Abwasser befreite Emscher und den Suderwicher Bach wuchsen deshalb nun in dem Entwurf der jungen Autorinnen und Autoren Streuobstwiesen, ein Weinberg, ein Bienenhaus mit Imker, Gärten mit alten Gemüsesorten und Kulturpflanzen sowie ein Gärtner- und Gartenbau-Stützpunkt für die Verarbeitung der Schätze aus der Natur heran. Inspiriert hatte die Jugendlichen bei ihren Vorbereitungen zum Roman die Philosophie der landwirtschaftlichen Mustergüter des ausgehenden 18. Jahrhunderts, eines besonderen Formats der frühen landschaftlich gestalteten Parks in der Zeit der Aufklärung. Auch hier ging es darum, das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden, die Natur in das Gartenkunstwerk einzubeziehen, Landwirtschaft und Gartenbau zu integrieren und einem gesellschaftlichen Anspruch auf bessere Lebensverhältnisse durch Arbeit und gesunde Wohnverhältnisse gerecht zu werden. Das landwirtschaftliche Mustergut von Caspar Voght in Hamburg Klein-Flottbek mit dem heutigen Jenischpark diente den jungen Autorinnen und Autoren als Blaupause für ihren Entwurf.

Mit diesem Konzept haben uns die Jugendlichen die Leitidee für das integrierte Handlungskonzept geschenkt, das Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung um Mittel aus der Grünen Infrastruktur NRW war. Es gelang nicht nur, eine Zuwendung für die bauliche Realisierung des Parks, der Emscher-Terrassen und eines Gewässerlernorts sowie der verbindenden Emscher-Promenade einzuwerben. Gemeinsam mit dem Kreis Recklinghausen löste die Emschergenossenschaft auch den Wunsch der Jugendlichen nach Ausbildung, Weiterbildung und Beschäftigung auf der Grundlage ökologischer Systemleistungen ein. Die Vestische Arbeit als kreisangehöriges Jobcenter und der Kreisgartenbaulehrbetrieb als Kooperationsbetrieb mit Ausbildungslegitimierung bilden nun seit 2018 auf der Grundlage von Fördermitteln der Bundesagentur für Arbeit bereits den dritten Jahrgang im Garten- und Landschaftsbau beziehungsweise Zierpflanzenbau aus. Das Netzwerk Weg und Raum als übergeordnetes Netzwerk gemeinnütziger Träger koordinierte und steuerte die Baumaßnahmen.

Seit der Internationalen Bauausstellung Emscherpark bearbeitet das Netzwerk Weg und Raum öffentliche Aufträge, die eine Gestaltung der grünen Infrastruktur im Ruhrgebiet mit sozialen und arbeitsmarktpolitischen Zielen verbinden. Für das Emscherland wurde vor allem die Förderung von beruflicher Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen genutzt und auch Langzeitarbeitslose einbezogen. Für alle sind nach einer abgeschlossenen Ausbildung beziehungsweise Qualifizierung die Chancen, in den ersten Arbeitsmarkt zurück zu gelangen und wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen, nun sehr aussichtsreich. In dem aktuellen Jahrgang wird ein Ausbildungsschwerpunkt im Betrieb, im Management und in der Vermittlung des neu geschaffenen Natur- und Wassererlebnis-Parks gesetzt.

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Abb. 5: Blühende Staudenbänder und Themengärten begleiten die Wege im Natur- und Wassererlebnis-Park. Foto: Martina Oldengott
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Abb. 6: Im Spätsommer 2023 wurden auf den Emscher-Terrassen die ersten Weinreben gepflanzt. Foto: Dorothee Schäfer

Für die Produkte aus dem Park wurde im Sommer 2023 eine Genossenschaft Allmende Emscher-Lippe eG gegründet, um dem Anbau der gartenbaulichen Produkte, ihrer Verarbeitung und dem Vertrieb einen gemeinnützigen Rahmen zu verleihen. Ideengeberin dafür war das gemeinschaftliche Eigentum eines Ortes in früheren Jahrhunderten, an dem alle Gemeindemitglieder das Recht zur Nutzung und zugleich eine Pflegeverantwortung tragen. Auf die heutige Zeit bezogen, geht es darum, einen Möglichkeitsraum zu schaffen, der auf der Suche nach Bewältigungsstrategien für die Herausforderungen im 21. Jahrhundert nachhaltig ökologisches, ökonomisches und soziales Wirtschaften voranbringt.

So entwickelt die Emschergenossenschaft nicht nur Lösungen für wasserwirtschaftliche Herausforderungen und Strategien zur Bewältigung des Klimawandels, sondern auch innovative Dienstleistungen in gesellschaftlicher Verantwortung für die gesamte Region, und zwar auf den Handlungsfeldern der Ökologie, Biodiversitätsstrategien, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Stadt- und Freiraumentwicklung.

Das Herzstück des Parks sind die beiden naturnah umgestalteten Gewässer des Suderwicher Baches und der Emscher. Im Bereich der Bachmündungsaue des Suderwicher Baches in die Emscher wurde eine große Aue geschaffen und die eigendynamische ökologische Entwicklung beider Gewässer initiiert.

Westlich des Suderwicher Baches, vom nördlichen Parkeingang kommend, liegen die kleinen Themengärten mit verschiedenen Pflanzenschwerpunkten, was, um nur einige Beispiele zu nennen, jahreszeitliche Blühaspekte, Farben, Düfte, Heilwirkung und florengeschichtliche Aspekte betrifft. Auch ein Rosengarten wurde realisiert. Bei der Materialverwendung und den Bauweisen wird darauf geachtet, dass die Auszubildenden möglichst viele Facetten des Lehrberufs zum Landschaftsgärtner und zur Landschaftsgärtnerin bei der Herrichtung des Natur- und Wassererlebnis-Parks erlernen können. Gärtnerisch intensiv gestaltete Partien wechseln mit großzügig und offen angelegten Freiräumen, wie der Streuobstwiese und dem Weinberg auf den Emscher-Terrassen, der südöstlich der Emscher liegt, ab.

Im Spätsommer 2023 wurden die ersten Weinreben gepflanzt. Nahe der Streuobstwiese ist das Imkerhäuschen platziert. Ein in Holzmodul-Bauweise konstruiertes Gebäude dient den angehenden Gärtnerinnen und Gärtnern als Stützpunkt für Gerätschaften, Fortbildung, Pausen und später auch als Anlaufpunkt für Besucherinnen und Besucher im Rahmen des Parkbetriebs. Der Suderwicher Bach, mehr als hundert Jahre ein in Betonschalen geführtes schnurgerades Gerinne, mündete über ein fast zehn Meter hohes massives Absturzbauwerk aus Beton in die Emscher. Aber jetzt schwingt sich der Bach weit ausladend durch den Park, hat an Lauflänge gewonnen und mündet mit sanftem Gefälle weiter westlich in die Emscher. Die eigendynamische ökologische Entwicklung wird durch ein Monitoring der Gewässerökologie begleitet.

Das Absturzbauwerk bleibt als Reminiszenz an die mehr als hundertjährige Rolle der Emscher als oberirdischer Abwasserkanal bestehen. Es wurde erhalten, um auf Dauer zu dokumentieren, wie die Wasserwirtschaft mit den Bergsenkungen infolge des Bergbaus umzugehen verstand. Aus dem ursprünglich einen Gewässerlernort wurde ein Blaues Klassenzimmer mit viel Wassererlebnis und dreißig Stationen, an denen Kinder und Jugendliche spielerisch den Lebensraum der Tiere und Pflanzen, aber auch Wasserkraft als erneuerbarem Energielieferanten und Wasserspiel erfahren können.

Über eine sichelförmig geschwungene, 412 Meter lange, stählerne Zügelbrücke in doppelter S-Form gelangen die Besucherinnen und Besucher, die auf dem Emscherweg von Osten am Wasserkreuz Castrop-Rauxel zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind, auf kurzem und sicherem Weg über Kanal und Emscher hinweg zum Natur- und Wasser Wassererlebnis-Park. Das Projekt setzt die Emschergenossenschaft für die Stadt Castrop-Rauxel bis Ende 2023 um.

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Abb. 7a: Der umgestaltete Emscheraue ... Foto: Martin Oldengott
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Abb. 7b: ... erobert sich mit großer Dynamik die Natur zurück. Foto: Martin Oldengott

Wasserwirtschaftlich handelt es sich bei diesem Wasserkreuz auch deshalb um einen besonderen Ort, weil die Emscher den Rhein-Herne-Kanal, einen der bedeutendsten binneneuropäischen Berufsschifffahrtskanäle, unterquert. Das Abwasser wird am Wasserkreuz in etwa acht Meter Tiefe durch den neuen unterirdischen Abwasserkanal geleitet. Diese Schichtung der Wasserinfrastrukturen – Unterirdischer Abwasserkanal, vom Abwasser befreite Emscher und Rhein-Herne-Kanal – in jeweils circa acht Höhenmeter-Abständen führte zu dem Konzept, über all diese Gewässer ein Brückenbauwerk, den "Sprung über die Emscher" zu führen, die sich, dem notwendigen Lichtraumprofil für den Berufs-Schifffahrts-Verkehr entsprechend, in zwölf Metern Höhe über den Rhein-Herne-Kanal spannt.

Ursprünglich war im Konzept der Jugendlichen die Idee enthalten, über einen Besucherschacht die nun im Untergrund verschwundene "Schwatte Emscher" in der Tiefe "besuchen" zu können und weiterhin erlebbar zu machen. Die Emscher hat die erfolgreiche Entwicklung des Ruhrgebietes zu einer bedeutenden europäischen Montanregion erst möglich gemacht. Sie ist zu einem prägenden Element des einzigartigen Landschaftsbildes aus Halden, Bergsenken und linearen Infrastrukturen geworden und weit mehr als nur ein Abwasserkanal gewesen. Die Realisierung des Besucherschachts erwies sich als unmöglich in der realen, physischen Umsetzung. Deshalb ist nun das Ziel, die schwatte Emscher virtuell erlebbar zu machen, einschließlich der Wassergeräusche und Gerüche, die mehr als hundertfünfzig Jahre fester Bestandteil des Alltags im Ruhrgebiet waren.

Die Städte Recklinghausen, Herne und Herten zusammen mit dem Regionalverband Ruhr setzten zeitgleich ihre in das räumliche Handlungskonzept eingesteuerten Projekte um: beispielhaft seien der AktivLinearPark, der die Halde Hoheward in Herten mit der Emscher verbindet, ein Park am Wasser in Herne und die Aufwertung der Halde Hestermann in Recklinghausen genannt.

Sie reihen sich wie Perlen an der Emscher-Promenade über eine Strecke von circa 18 Kilometern Länge auf und werden ergänzt durch etwa 30 Erlebnisstationen an den Emscher-Ufern. Diese Emscher-Promenade soll bis zur IGA 2027 sowohl nach Osten durch die Stadt Dortmund hindurch als auch nach Westen bis an die Stadtgrenze von Essen weitergeführt werden. Sie verbindet als IGA-Radweg die Zukunftsgärten Dortmund, Emscherland und Gelsenkirchen klimafreundlich auf kurzer und barrierearmer Strecke.

Alle baulichen Maßnahmen werden im Wesentlichen ermöglicht durch öffentliche Förderung aus Mitteln der Grünen Infrastruktur, Mitteln zur Erfüllung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und einer Förderung des Bundes im Rahmen der Nationalen Projekte des Städtebaus für das Brückenbauwerk "Sprung über die Emscher".

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Abb. 8: Brückenbauwerk Sprung über die Emscher. Entwurf: Schüßler-Plan, Düsseldorf, DKFS Architekten, London, Köln sowie Smeets Landschaftsarchitekten, Erftstadt. Foto: Brigitte Reetz

Die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) 2027 greift mit diesem ersten Zukunftsgarten, der bereits 2023 fertiggestellt worden ist, das Sonderthema alter Kulturpflanzen als Beitrag zur Biodiversität auf, möchte ein Labor für neue Pflanzenzüchtungen anbieten, Bewusstsein im Umgang mit der wertvollen Ressource Boden als Lebensgrundlage schaffen und zur Mitgestaltung einladen. Ein Leitthema der IGA 2027 ist die Frage "Wie wollen wir morgen leben?" Die jungen Autorinnen und Autoren des Romans "Willkommen@Emscherland" haben sich darüber hinaus sehr intensiv mit der Frage "Wovon wollen wir morgen leben?" auseinandergesetzt. Ihre Vision und Antwort auf die Frage haben sie in dem Modellprojekt Emscherland gefunden. Sie möchten den Lebensunterhalt auf der Grundlage von Ökosystemleistungen, wie dem Obst- und Weinanbau, der Imkerei und biologischem Gartenbau erwirtschaften können, dabei achtsam und rücksichtsvoll mit den Ressourcen des Bodens, Wassers und der Energien umgehen. Ihrem Wunsch, kurze Wege für Produktion und Distribution zu entwickeln und damit einen Beitrag zu nachhaltiger Mobilität zu leisten, folgte die Emschergenossenschaft, indem sie zusammen mit der WeWoLe-Stiftung in Herne einen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Park gelegenen alten Hof erwarb. Dort soll nach der Wiederherrichtung des Gebäudes das Erntegut verarbeitet werden.

Wie viele Wirtschaftszweige unterliegt auch die Grüne Branche neuen Herausforderungen. Neben Anpassungsstrategien an den Klimawandel spielen die Digitalisierung, eine gute technische Ausstattung im Garten- und Landschaftsbau sowie die Pflanzenproduktion, Distribution im Handel und in der Vermarktung eine immer größere Rolle. Auch dafür kann das Emscherland beispielhaft sein.

Der Natur- und Wassererlebnis-Park soll als Mitmachpark zum Gärtnern einladen. Auf kleinen Gartenflächen können sich die Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Mit all diesen Themen ermöglicht das Emscherland schon jetzt den Blick voraus auf das dezentral organisierte internationale Gartenfestival der IGA im Jahr 2027.

Dr. Martina Oldengott
Autorin

IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

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