Kommentar
Für ein gesundes Leben
von: Dr.-Ing. Katrin KorthStadtentwicklung und damit auch die Freiraumplanung befinden sich an einem Scheideweg. Die Stadt, wie wir sie kennen, muss sich ändern, um die großen Herausforderungen Klimawandel, Mobilitätswende, wirtschaftliche und soziale Transformation zu meistern.
Für unsere Städte bedeutet dies eine deutliche Hinwendung zu den Freiräumen, sind diese doch viel mehr als nur der leere Raum zwischen den Häusern, sondern das verbindende Element der Stadt. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass das Leitbild der lebenswerten Stadt für Menschen mittlerweile bestimmend für die Planung ist. Lebenswert bedeutet durchgrünt, stadtklimaangepasst und mit Fokus auf nachhaltige Mobilität.
In diesem Sinne bedeutet lebenswerte Stadt vor allem auch bewegte Stadt. Es geht darum, die Rahmenbedingungen für ein gesundes Leben zu verbessern. Bewegung und Sport sind ein wesentlicher Schlüssel dafür. Die letzten Monate haben uns gezeigt, wie anfällig unsere Gesellschaft für Krankheiten ist und gleichzeitig, wie wichtig die städtischen Freiräume sind.
Rahmenbedingungen für gesundes Leben bedeuten im städtischen Maßstab deshalb mehr denn je, die Bedingungen für zu Fuß gehende und radfahrende Menschen zu verbessern, weitere Anreize für den Aufenthalt im Freien zu schaffen und die Möglichkeiten für sportlich-bewegte Aktivitäten zu verbessern, auch und vor allem unter den Bedingungen des fortschreitenden Klimawandels.
Theoretisch wissen wir Planende das. Praktisch müssen wir noch konsequenter daran arbeiten und unsere fachlichen Argumente in eine Politik tragen, die sich vorgenommen hat, mehr auf Fachleute zu hören. Katrin Korth