Mit Veränderungen umgehen

Strategien der Stadt Bonn gegen den Klimawandel

von:
Dieser Beitrag handelt im Wesentlichen von Klimaanpassung und beginnt doch mit Klimaschutz. Warum? Effektiver globaler Klimaschutz ist die absolute Voraussetzung dafür, dass für die Anpassung an den Klimawandel noch ausreichend Luft bleibt. Die Stadt Bonn fasste 2019 den Beschluss bis 2035 klimaneutral zu werden.
Klimaanpassung Stadtklima
Zielbild der wassersensitiven Stadt, 2023. Abbildung: MUST Städtebau GmbH

Die aktuelle Bonner Energie- und Treibhausgasbilanz zeigt, dass der avisierte Absenkpfad eingeschlagen wurde. Es wurde ein Klimaplan erarbeitet und beschlossen, welcher nun mit einem großen Kraftaufwand zielstrebig in die Umsetzung geht. Lokal sind wir auf Kurs – aber global? Die Pro-Kopf-Emissionen sinken allmählich, aber die Weltbevölkerung wächst weiter und damit auch die absolut emittierten Treibhausgase.

In Grafiken zur Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre, wie in der des Umweltbundesamtes, sucht man daher vergeblich nach dem erkennbaren Effekt von weltweiten Klimaschutzbemühungen. Um unterhalb der Zwei-Grad-Obergrenze der atmosphärischen Temperaturerhöhung zu bleiben, müsste die gesamte Konzentration an Treibhausgasen bis zum Ende dieses Jahrhunderts bei rund 450 ppm (Parts per million) Kohlendioxid-Äquivalenten stabilisiert werden. Kurzfristige Überschreitungen wären tolerierbar, allerdings lag die gesamte Treibhausgas-Konzentration 2022 bereits bei 523 ppm Kohlendioxid-Äquivalenten.¹

Euphorisch stimmt das alles nicht. Aber wenn eines sicher nicht weiterhilft, dann Resignation. Tun wir also, was geht und gehen parallel dazu mit den Veränderungen um, die unausweichlich auf uns zukommen.

Dreiklang aus Klimaschutz, Klimaanpassung und Katastrophenschutz

Wir alle wollen gerne sicher leben. Aber zur Wirklichkeit gehört dazu, dass die Natur noch nie in Gänze für den Menschen beherrschbar gewesen ist. In Zeiten des Klimawandels ist sie es noch weniger. Daher braucht es neben Klimaschutz und Klimaanpassung einen funktionierenden Katastrophenschutz. Städte können nicht physisch auf alle denkbaren Extremereignisse vorbereitet werden. Der Katastrophenschutz muss greifen, wo Klimaanpassung endet und sich so gut es geht auf mögliche Szenarien einstellen. Am Ende sprechen wir also von einem Dreiklang aus Klimaschutz, Klimaanpassung und Katastrophenschutz.

Regulatorischer Rahmen für ein existenzielles Thema

Bei der Klimaanpassung geht es weniger darum die Welt zu retten als uns selbst. Natur, Umwelt und Ökosysteme kämen ohne uns viel besser zurecht. Der Mensch ist derjenige, der mit seinem selbstgemachten Problem Klimawandel am Ende die größten Schwierigkeiten hat. Bei Klimaanpassung geht es um den Erhalt von Lebensqualität für uns, auch in Zukunft. Oder zugespitzter ausgedrückt: Hitze, Starkregen und Trockenheit können uns das Leben kosten.

Umso mehr irritiert es, dass der regulatorische Rahmen zu einem solch existenziell wichtigen Thema eher dünn ist. Bei der Luftreinhaltung existieren Grenzwerte, es gibt Luftgütemessnetze und Luftreinhaltepläne. Auch im Klimaschutz hat sich der Rahmen vorzeigbar entwickelt.

Es sind Ziele vorhanden, umfangreiche Förderprogramme, die CO2-Bepreisung steigt, Fachgesetze bestimmen relevante Anforderungen und jährliche Bilanzen zeigen, ob die Entwicklung stimmt. Bei der Klimaanpassung gibt es jedoch vor allem viel Symbolik und Förderprogramme, aber kaum Verbindliches. Genau das aber bräuchte es für eine flächendeckende, der Aufgabe gerecht werdende Klimaanpassung.

SUG-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leitung Tiefbau- und Grünamt, Friedrichshafen  ansehen
Abteilungsleiter*in Friedhöfe, Kiel  ansehen
eine Leitung (w/m/d) für das Referat G2 , München  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 1: Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre (Monatsmittelwerte), 2024. Abbildung: Umweltbundesamt (Schauinsland, Zugspitze), NOAA Global Monitoring Division and Scripps Institution of Oceanography (Mauna Loa, Hawaii, Welttrend)
Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 2: Planungshinweiskarte Hitze, 2023 Abbildung: GEO-NET Umweltconsulting GmbH

Risiko entwickelt sich schneller als die Vorsorge

Zeit für ein kurzes allgemeines Zwischenfazit: Der Klimawandel schreitet schnell voran. Der globale Klimaschutz befindet sich weder auf dem Pfad der 1,5-Grad- noch auf dem der 2-Grad-Obergrenze. Der aktuelle Rahmen aus Gesetzen und Regelwerken zur Klimaanpassung in Deutschland ermöglicht einiges, verlangt aber kaum etwas verbindlich.

In der Konsequenz findet Klimaanpassung vorwiegend dort statt, wo gewollt wird und zum "Wollen" noch das "Können" in Form vorhandener Finanzmittel und Personalausstattung kommt. Es lastet ein extrem hoher Erwartungs- und Handlungsdruck insbesondere auf der kommunalen Ebene. Dort wird rotiert und an einem Weg für das lokale Vorankommen in der Sache gearbeitet. Das Suchen und Finden dieses eigenen Weges bindet viel Energie und Zeit in den Kommunen.

Durchgreifende übergeordnete Regelungen würden dabei unterstützen, diesen individuellen Aufwand zu reduzieren und standardisiert sowie schneller voranzukommen. Aktuell entwickelt sich das Risiko schneller als die Vorsorge.

Gute Grundlagen als Basis

Untersuchungen zum Stadtklima hat es in Bonn schon früh gegeben. In Zeiten hohen Nutzungsdrucks und Nachfrage nach Wohnraum müssen Grundlagen zu Parametern der Klimaanpassung jedoch möglichst hochaufgelöst und aktuell sein, um belastbare und spezifische Informationen für die Planung liefern und mit anderen Belangen fundiert konkurrieren zu können.

Die Stadt Bonn beteiligte sich daher von 2016 bis 2019 am Verbundprojekt "ZURES"², das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Im Rahmen dieses Projektes konnte eine für die Gesamtstadt hochauflösende Stadtklimaanalyse und darauf basierende Planungshinweiskarte entwickelt werden.

Aufgrund ihrer 10 x 10 Meter Auflösung ist die Stadtklimaanalyse etwa für die Ebene der verbindlichen Bauleitplanung sehr gut nutzbar. Veröffentlicht im Hitzesommer 2018 erfuhr sie unmittelbar einen hohen öffentlichen und verwaltungsinternen Bekanntheitsgrad. Die im Vergleich zu vorherigen Untersuchungen um ein Vielfaches höhere Auflösung führt zudem dazu, dass Entscheidungen auf Basis von für den konkreten Planungsraum formulierten Hinweisen getroffen werden können.

Im Rahmen eines anschließenden und ebenfalls geförderten Projektes wurde die Stadtklimaanalyse bereits 2023 aktualisiert und mit gesamtstädtisch 5 x 5 Meter erneut höher aufgelöst. Außerdem liegen die Ergebnisse für Tag- und Nachtsituationen in Form einer modellierten Zukunftsrechnung für das Jahr 2035 unter Berücksichtigung eines eher starken Klimawandelsignals (RCP 8.5³) vor. All diese Erkenntnisse integriert eine neue, weiterentwickelte Planungshinweiskarte, welche seither verwendet wird.

Die Informationslage zu Themen der Klimaanpassung in Bonn war insgesamt noch nie besser. Neben den benannten stadtklimatischen Karten wurden für Bonn gesamtstädtische Starkregengefahrenkarten für ein 50-jährliches, 100-jährliches und extremes Starkregenereignis entwickelt, es liegen Hochwassergefahrenkarten für HQ100 und extreme Ereignisse sowie eine Leitkarte für die Schwammstadt respektive Trockenheitsvorsorge vor.

Schwammstadt – Gute Beispiele und Gelegenheiten

Das Schwierigste an einem Konzept ist oft der Schritt in dessen Umsetzung. In Bonn wurde auf Basis eines Beschlusses ein Konzept zur Schwammstadt4 erarbeitet. Dieses soll mit der Trockenheitsvorsorge die dritte Säule der wassersensitiven Stadtentwicklung neben den bereits etablierten Säulen der Starkregenvorsorge und des Hochwasserschutzes definieren.

Bei der Erarbeitung des Konzeptes wurde die Stadtverwaltung Bonn durch das Fachbüro MUST Städtebau unterstützt. Der Maßnahmenteil des Konzeptes wurde nach den kommunalen Handlungsradien aufgebaut (Abb. 4). Ein Maßnahmenbeispiel für den Handlungsradius der planerischen Möglichkeiten ist das Festlegen von Kriterien, die für Wettbewerbsverfahren angewendet werden können.

Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 4: Kommunale Handlungsradien, 2022. Abbildung: Stadt Bonn
Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 5: Modellprojekt Visualisierung Karlsschule, 2023. Abbildung: MUST Städtebau GmbH
Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 6: Blühende Staudenbeete am Rheinufer, 2023. Foto: Stadt Bonn

Diesen Maßnahmenkatalog ergänzen im Konzept eine Karte der Gelegenheitsfenster sowie insgesamt fünf Modellprojekte. Die Karte der Gelegenheitsfenster führt die Flächen in Bonn auf, welche durch anstehende Planungen eine Möglichkeit dafür bieten, Schwammstadt-Anforderungen im Huckepack mitzudenken. Die Vielzahl markierter Gelegenheitsfenster veranschaulicht eindrucksvoll, an wie vielen Stellen auch in einer an sich überwiegend bereits gebauten Stadt durch Planungsvorhaben Veränderungen ausgelöst und eine Schritt-für-Schritt-Transformation hin zur klimaangepassten Stadt möglich wird. Fünf Modellprojekte sollen diesen Weg ebnen und vormachen, wie es gehen kann.

Hierfür wurden, basierend auf Workshopergebnissen mit den fachlich für die Umsetzung verantwortlichen Stellen, anstehende Planungen aus der Karte der Gelegenheitsfenster zu Schwammstadt-Projekten qualifiziert und Visualisierungen erzeugt, die Lust auf die Realisierung machen. Ausgearbeitet wurden Modellprojekte zu einem anstehenden neuen Bebauungsplan, einer Straßenumgestaltung, einem Spielplatz, einer Bachoffenlegung und einer Schulhofverbesserung.

Im Großen und im Kleinen

Die Klimaanpassung hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Befeuert durch immer häufiger und intensiver auftretende Extremwetterereignisse hat das Thema eine Öffentlichkeit erlangt, die Bewegung schafft. Musste vor wenigen Jahren noch aufwändig begründet werden, warum Maßnahmen zur Hitzeanpassung sinnvoll sind, muss heute eher erklärt werden, weshalb nicht längst viel mehr geschehen ist.

Wie in vielen anderen Städten und Gemeinden auch, wird in Bonn ein bunter Strauß an Aktivitäten realisiert. Vom Förderprogramm Begrünung, dem Anlegen von Staudenmischbeeten, Beratungsangeboten zur Starkregenvorsorge bis hin zum Angebot von Flächen, die von Bürger:innen für urbanes Gärtnern genutzt, oder Baumscheiben, die bepflanzt werden können.

Daneben gibt es Großprojekte, deren Entwicklung jahrelange Planung bedeutet. Ein Beispiel dafür ist die Innenstadt von Bad Godesberg, einer der großen Hitze-Hotspots in Bonn. Dichte Bebauung, hohe Versiegelung und dazu viele Passant:innen, die die Innenstadt frequentieren – sprich ein Gebiet, das gemäß den Planungsgrundlagen zum Stadtklima in der höchsten Handlungspriorität liegt. Hier startete 2018 ein Leitbildprozess, um eine neue identitätsstiftende Linie für diesen Stadtteil zu finden.

Als Bonn noch Bundeshauptstadt war, glänzte Bad Godesberg als Diplomatenviertel mit Botschaftsbauten und Villen. Nach dem Umzug der Regierung veränderte sich der Standort jedoch drastisch und Problemlagen entstanden. Anknüpfend an das neue Leitbild für Bad Godesberg wurde ein integriertes Stadtentwicklungskonzept erarbeitet.

Dieses 2019 beschlossene Konzept beinhaltet für Bonn erstmalig eine konkrete Ausarbeitung zur Klimaanpassung und beschreibt entsprechende Maßnahmen. Im Fokus steht dabei die Erarbeitung eines Masterplans für die Innenstadt von Bad Godesberg. 2021 wurde ein Realisierungswettbewerb für diesen Masterplan im öffentlichen Raum sowie für Detailplanungen in definierten Bereichen ausgelobt. Die Auslobung enthielt, hergeleitet aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept, umfangreiche Anforderungen zur Klimaanpassung.

Auf Basis des weiterentwickelten Siegerentwurfes konnte 2023 eine Förderung in Millionenhöhe aus dem Bundesprogramm "Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" akquiriert werden. Mit dem ersten Bauabschnitt soll in diesem Jahr begonnen werden.

Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 7: Stiftsplatz aktuell noch stark versiegelt, 2022. Foto: Stadt Bonn
Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 8: Stiftsplatz Visualisierung aus dem Siegerentwurf des freiraumplanerischen Wettbewerbs, 2022. Abbildung: scape Landschaftsarchitekten

Es tut sich viel. Und trotzdem noch viel zu wenig.

Viele weitere Beispiele lassen sich beschreiben. Der Bonner Stiftsplatz, aktuell überwiegend als Parkplatz genutzt, wurde überplant und wird künftig Grünfläche. Unterirdische Tanks sollen anfallendes Regenwasser zwischenspeichern und nutzbar machen.

Der Parkplatz vor der Beethovenhalle wird ebenfalls entsiegelt. Der Budafok-Park unweit vom Stadthaus wurde von einer eher zwielichtigen und großflächig versiegelten Ecke zu einem kleinen Wohlfühlort mit Spielgeräten, Wasserfontänen, Staudenmischbeeten und schattigen Liegen.

Mit einem Baumkonzept sollen in den kommenden Jahren rund 800 zusätzliche Stadtbäume gepflanzt werden. Trotz dieser ambitionierten Bemühungen reichen die Aktivitäten hinten und vorne nicht aus, wenn wir dem Klimawandel wirklich begegnen wollen. Diese Einschätzung wurde 2023 durch das im Rahmen der deutschen Anpassungsstrategie geförderte Vorhaben "MUTABOR5" modellbasiert belegt. Das im Verbund mit Geo-Net und berchtoldkrass space & options realisierte Projekt ermittelte teilautomatisiert anhand von Geodaten und Luftbildern das Potenzial zur Klimaanpassung in Bonn. Anschließend modellierte Szenarien zeigten zum einen "Wo stehen wir 2035, wenn wir so weitermachen wie bisher?", zum anderen "Wo könnten wir 2035 stehen, wenn wir alles Machbare auch realisieren?". Die Ergebnisse des weiter-wie-bisher-Szenarios waren erschütternd und zeigten in aller Deutlichkeit, dass das Gefühl noch zu wenig zu tun, leider genau richtig ist.

Das wenn-mutig-dann-machbar-Szenario hingegen motiviert einerseits, denn ja – durch lokale Maßnahmen lässt sich richtig viel verbessern. Andererseits lässt einen die notwendige Dimension erforderlicher Maßnahmen, die hinter diesem Szenario steht, schier fassungslos zurück: zusätzlich 180.000 Bäume, 500 Hektar entsiegelte und dann begrünte Fläche, 500 Hektar teilentsiegelte Fläche, 21.000 Gebäude mit Gründach und 65.000 begrünte Fassaden. (Wie) kann das funktionieren?

Zielbeschluss und Klimaanpassungskonzept

Wie diese Dimension an Maßnahmen realisiert werden soll, ist tatsächlich eine gute Frage. In einem ersten Schritt folgte auf diese aufrüttelnden Ergebnisse die Fassung eines Zielbeschlusses zur Klimaanpassung6. Dieser bestätigt zunächst, dass die Aktivitäten zur Klimaanpassung auf Basis der vorliegenden Informationen deutlich verstärkt werden müssen. Zudem wurde für die Bemessung von Art und Umfang zusätzlicher Maßnahmen eine Orientierung für die Hitze-, Trockenheits- und Starkregenvorsorge sowie die Reduktion der Vulnerabilität anhand der jeweils dazu vorhandenen Planungsgrundlagen beschlossen.

Am Beispiel der Hitzevorsorge bedeutet dies etwa den möglichst weitgehenden Erhalt der Klimafunktionen der Flächen mit hohem und sehr hohem Schutzbedarf und die Reduktion der thermischen Belastungsschwerpunkte, insbesondere in Bereichen mit der Handlungspriorität 1 und 2 gemäß Planungshinweiskarte Hitze. Dieser durch den Rat der Stadt Bonn beschlossene Rahmen setzt nun die relevanten Marken für die laufende Erarbeitung eines integrierten Klimaanpassungskonzeptes für Bonn. Denn ein solches gesamtstrategisches Werk für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels liegt für Bonn bislang nicht vor.

Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 9: Modellergebnisse Szenario: weiter-wie-bisher 2035 – thermisch belastete Gebiete in der Nacht, 2023. Abbildung: GEO-NET Umweltconsulting GmbH und berchtoldkrass space&options
Klimaanpassung Stadtklima
Abb. 10: Modellergebnisse Szenario: was-wäre-möglich 2035 – thermisch belastete Gebiete in der Nacht, 2023. Abbildung: GEO-NET Umweltconsulting GmbH und berchtoldkrass space&options

(Wie) schaffen wir das?

Am Ende bleibt die Frage weiterhin offen, ob und wie wir diese Dimensionen des Nötigen bewältigen können, um die Anpassung an den Klimawandel zu schaffen. Eine vollumfängliche Antwort darauf kann wohl derzeit niemand liefern. Klar ist aber, es geht nur mit der dauerhaften Unterstützung vor Ort. Mit einem gemeinsamen Kraftakt der Verwaltung, Kommunalpolitik und Gesellschaft. Daneben muss Rückenwind her durch Regelungen und Unterstützung von Bundes- und Landesebene.

Die Brechstange wird uns nicht zu mehr Akzeptanz für die Umsetzung von Maßnahmen verhelfen, stattdessen braucht es kluge Lösungen, den besten Kompromiss und sozialverträgliche Wege. Wir brauchen Durchhaltevermögen. Menschen, die bereit sind, sich gerade in den Verwaltungen für dieses entscheidende Thema einzusetzen, Spielräume zu nutzen und immer wieder zu versuchen, das Beste aus gegebenen Umständen für die Klimaanpassung herauszuholen. Nicht nur mutige Zielsetzungen und Konzepte bringen uns weiter, sondern vor allem entschlossene Personen, die diese auch umsetzen.

In diesem Sinne zum Abschluss ein Zitat von Charles Darwin: "Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die am besten auf Veränderungen reagiert". Wie gut wir Menschen dazu fähig sind, werden wir wohl noch unter Beweis stellen müssen. Alle miteinander.

Anmerkungen

¹ Angaben gemäß Umweltbundesamt, t1p.de/i6eyg

² Langtitel: zukunftsorientierte Vulnerabilitäts- und Risikoanalyse als Instrument zur Stärkung der Resilienz von Städten und urbanen Infrastrukturen.

³ Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat mit dem 5. Sachstandsbericht die unterschiedliche Entwicklung des Weltklimas mit verschiedenen Klimaszenarien, den "RCP"s (representative concentration pathways) bis zum Jahr 2100 beschrieben. Die Zahl 8.5 in der Bezeichnung des RCP 8.5 Szenarios bezeichnet den zusätzlichen Strahlungsantrieb in W/m² bis zum Jahr 2100 im Vergleich zum vorindustriellen Stand Mitte des 19. Jahrhunderts.

4 Direkter Link zum PDF der Stadt Bonn: t1p.de/ydob6<... Langtitel: Mikroskalige Untersuchung und Aktivierung der technischen und planerischen Anpassungskapazität der Stadt Bonn zur Reduzierung des Hitzestresses.

6 Abrufbar bei bonn.sitzung-online.de: https://www.bonn.sitzung-online.de/

Dipl. Ing. Jessica Löffler
Autorin

Amt für Umwelt und Stadtgrün, Bonn

Bundesstadt Bonn

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle grüne Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen